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Mitteilungsheft - Leider hat Lukas

Mitteilungsheft - Leider hat Lukas

Titel: Mitteilungsheft - Leider hat Lukas
Autoren: Niki Glattauer
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Seine Antwort: „Unsere Eltern davon zu überzeugen, dass wir keine Noten brauchen, um Kinder bis in die Universitäten zu bringen.“
Piercings
    Hängen an Ohren, stehen aus Nasen, stecken an Zungen und rufen genau dort beim Lehrpersonal emotionalen Widerstand hervor. Dabei kriegt man die wahren Gustostücke für gewöhnlich nicht zu Gesicht: „Triangle“, „Labia Majora“, „Labia Minora“ oder „Christina“ für die Dame, „Ampalang“, „Haffada“ oder „Prinz Albert“ für den Herrn von heute (googlen Sie das alles besser gar nicht!). Im Jahr 2010 wurde ein „Nostril“-Piercing Verhandlungsgegenstand am Bundesgericht von North Carolina. Eine 14-jährige Schülerin zog vor Gericht, nachdem sie wegen ihres Nasensteckers vom Unterricht ausgeschlossen worden war. Da die Schülerin der Glaubensgemeinschaft „Church of Body Modification“ angehörte, in der Piercings und Tattoos als religiöse Hingabe betrachtet werden, entschied der Richter, sie wieder zum Unterricht zuzulassen.
Popper-Schule
    Das Synonym für die österreichische „Hochbegabtenschule“, obwohl es sich bei der Popper-Schule streng genommen gar nicht um eine Schule handelt, sondern nur um einen Zweig an einer solchen, konkret um den „Sir-Karl-Popper-Oberstufenzug“ des BG/BRG Wieden. Immer wieder genannt wird die S.-K.-P.-Schule von dem Buchautor und studierten Betriebswirt Andreas Salcher (u. a. „Der talentierte Schüler und seine Feinde“, „Nie mehr Schule“), der das Verdienst für sich in Anspruch nehmen kann, den Hochbegabten-Zweig mitbegründet zu haben, ohne selber ausgebildeter Lehrer zu sein.
Professor
    Ist die in Österreich gebrauchte Anrede für AHS-Lehrerinnen. Dabei handelt es sich um einen so genannten „Berufstitel“ (siehe auch
Hofrat
). Wo ist dein Herr Professor, Burschi , sprach mein Vater, als er am ersten Elternsprechtag meinen Geografieprofessor suchte. Das Burschi war leider der Herr Professor selber … und aus war’s mit einem Sehr gut in GW (vielleicht aber auch deswegen, weil der Schüler G. in GW einfach nie wirklich etwas gelernt hat.)
Raucherkammerl
    Rauchen ist in Schulen verboten. In allen und – allen, also auch dem Lehrpersonal! Trotzdem werden Sie kaum eine Schule finden, in der Lehrerinnen ihrem Laster nicht hochfrequent frönen können. Bevorzugte Orte des konspirativen Qualmens: das zum Raucherkammerl umfunktionierte Bio- oder Geo-Kammerl, die Hecke hinter der Ecke im Schulhof, die Schulküche, die Garderobe des Festsaals. Schüler müssen es billiger geben: Sie gehen wie meinereiner vor 40 Jahren mit dem Tschick – aufs Klo. Werden erwischt. Und erfahren dann je nach Lehrkraft Milde ( Wennst schon rauchst, mach wenigstens das Fenster auf … ) oder die volle Härte des Gesetzes: Verständigung der Eltern, Abschreiben der Hausordnung, Androhung des Schulverweises.
Reli
    Schulische Kurzform für Religion allgemein, gemeint jedoch immer: katholische Religion. Anwendungsbeispiel: Gehst du in Reli? – Nein, ich geh Islam. Religion, egal, welche, ist ein „Pflichtfach“, von dem man sein Kind jedoch abmelden darf, sofern man dies innerhalb einer Woche nach Schulbeginn tut. Versuchen Sie das einmal in Geschichte oder Biologie! Eine Abmeldung vom Religionsunterricht kann in den ersten fünf Kalendertagen eines Schuljahres erfolgen, ab dem 14. Lebensjahr auch durch den Schüler selbst. In immer mehr Schulen wird Reli nur noch an Nachmittagen angeboten, wodurch es zum Leidwesen der Diözesen den Charakter eines „Freigegenstands“ bekommen hat. Zum Ausgleich gibt es Flankenschutz durch andere Gegenstände: In Wien etwa müssen die Stundenpläne so gezeichnet sein, dass unmittelbar vor oder hinter „Reli“ ein anderes Fach liegt, damit Reli-Kinder nicht eigens dafür in die Schule kommen müssen.
    Aktuell wird der katholische Religionsunterricht in Österreich von rund 350.000 Schülern besucht. 350.000 von 1,1 Millionen, so etwas nenne ich den Verlust der absoluten Mehrheit. Die hält die römisch-katholische Kirche in Österreich bei den „Großen“ freilich noch souverän: seit 2001 zwar Verlust von mehr als einer halben Million Mitgliedern, aber immer noch 5,36 Millionen. Muslime gibt es rund 600.000 im Land, evangelisch sind 316.707. 8000 Mitglieder zählt die Israelitische Kultusgemeinde, circa 14.000 Personen sind altkatholisch.
Schulbuch
    Ist ein von der Schulbehörde approbiertes (= kanonisiertes) Lehrbuch mit lehrplankonformen, didaktisch aufbereiteten Lehrinhalten. Seit
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