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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten
Autoren: Dennis L. McKIernan
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wohnten viele von Bregas Sippe, und hier wurde der beste Stahl aller Reiche geschmiedet. Kurz nach Einbruch der Nacht erreichten sie die Garnison der Harlingar am Nordende der Roten Berge. Ungeachtet der Tatsache, dass der Posten so gut wie verlassen war - da die Soldaten in den Krieg geritten waren -, brachen die Kameraden eine knappe Stunde später bereits wieder auf und ritten auf fünf neuen Pferden in Richtung Schlucht, mit fünf weiteren im Schlepptau.
    Am Morgen des nächsten Tages eilten sie immer noch nach Norden, und Tuck war so wund, dass er meinte, bei jedem Hufschlag aufschreien zu müssen; doch er tat es nicht, und weiter ging die Jagd.
    Nun rasten sie über die offenen Ebenen zwischen Jugo und Valon, die Westliche Weite zu ihrer Rechten, den Norden Jugos zu ihrer Linken. So weit das Auge reichte, dehnte sich sanft gewelltes Grasland aus: Dies war der Reichtum Valons, gelblich nun im Winterkleid; aber sobald das Frühjahr kam, ließ sich kein saftigeres Weideland für Mithgars feurige Rösser finden.
    Durch dieses Flachland ritten sie den ganzen Tag und bis tief in die Nacht hinein. Und als sie hielten, um ein Lager aufzuschlagen, erhob sich links von ihnen ein erster Ausläufer des Günarring.
    Bei Sonnenaufgang brachen die fünf wieder zu ihrem Ziel auf, das nunmehr nur noch fünfzig Meilen weiter nördlich lag. Während ihres Ritts konnte Tuck den südöstlichen Rand des Günarring sehen, eines mächtigen Gebirgsrings, der das verlassene Königreich Günar umgab und einen Teil des Grimm walls bildete. Drei wohl bekannte Wege führten nach Günar hinein: die Schlucht zwischen Valon und Günar; der Ralo-Pass, der vom südlichen Trellinath über den Grimmwall anstieg; und der Günarschlitz, der sich von Lianion her tief in den Grimmwall einschnitt. Schließlich gab es noch den geheimen Zwergenweg - den Übergang -, einen schmalen Pass, der von Valon über den Günarring in das entvölkerte Reich hineinführte.
    Und die fünf ritten so schnell sie konnten in Richtung Schlucht.
    Eine Stunde verging, dann eine zweite, und die Berge des Günarrings erhoben sich kahl zur Linken und erstreckten sich in einer langen Kette vor den Reitern. Noch eine Stunde verstrich, und sie hielten gerade lange genug, um die Sättel auf die Ersatzpferde hinüberzuwechseln, dann eilten sie weiter nach Norden.
    Die Berge begannen nun zur Schlucht hin niedriger zu werden. Weit voraus sah Tuck eine dicke schwarze Rauchsäule in den Morgenhimmel steigen, doch wovon sie verursacht wurde, erkannte er nicht, denn sie befand sich rund zwanzig Meilen entfernt im Norden.
    Weiter ritten sie, und die Sonne stieg am Himmel empor. Schließlich sahen sie auf der Ebene vor ihnen ein gewaltiges Wogen von Menschen und Pferden, und sie kamen zu einer berittenen Truppe der Harlingar, welche die Pendwyrstraße blockierte; die fünf hielten ihre Pferde vor den angelegten Lanzen an, und Ubrik trieb sein Ross nach vorn. »Reichsmarschall Ubrik!«, rief einer der Berittenen. »Häl, Borel!«, grüßte Ubrik. »Was gibt es Neues?«
    »Nur Erfreuliches!«, antwortete Borel. »Sieg! Die Hyranier sind geschlagen! Die Schlucht ist unser!«
    »Hai!«, rief Brega, und die Kameraden sahen einander grimmig lächelnd an, denn die Schlucht war nun in der Hand der Verbündeten, und sie konnten ihren Plan zum Angriff auf Modrus Festung fortsetzen. »Und wie geht es König Aranor?« Ubriks Stimme klang angespannt, denn er liebte seinen Kriegerkönig sehr.
    »Hai roi! Er hat gekämpft wie ein Dämon und ein, zwei Wunden hinnehmen müssen; aber es geht ihm gut, auch wenn er den Arm in den nächsten Tagen wohl in einer Schlinge tragen muss.« Borel steckte seine Lanze in eine Halterung am Steigbügel, und seine Mitstreiter taten es ihm gleich.
    »Eure Kunde klingt angenehm in meinen Ohren«, sagte Ubrik, »und nur zu gern würde ich die ganze Geschichte aus Eurem Munde hören, doch wir können nicht bleiben. Wir möchten Eure Wache passieren, Borel, denn wir haben dringende Angelegenheiten mit König Aranor zu klären.«
    Als Reaktion auf Ubriks Worte gab Borel seiner Mannschaft ein Zeichen und lenkte sein Ross zur Seite. Die fünf durften weiterreiten, und als sie den Posten passierten, hörte Tuck so manchen überraschten Ausruf, denn nie hatte man einen Zwerg auf einem Pferd gesehen, und nun erkannten die Soldaten außerdem, dass Tuck ein spitzohriger, juwelenäugiger Waldan war! Und, da!, auch ein Elf ist unter ihnen! Sonderbare Gefährten kündigen ungewöhnliche
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