Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten
Autoren: Dennis L. McKIernan
Vom Netzwerk:
befreien zu können - falls sie tatsächlich Gefangene sind.
    Zwei Dunkeltage später kommen Mensch und Wurrling ins Weitimholz, dem Ort einer dreitägigen Schlacht, in der ein Bündnis aus Menschen, Elfen und Wurrlingen eine Horde Modrus zurückschlagen konnte. Von den Hauptleuten des Bundes erfahren Tuck und Galen, dass eine Gruppe von Ghulen etwa sechs Tage zuvor vorüberkam; ihnen folgte später ein einzelner Reiter.
    Die beiden setzen ihre Jagd in östlicher Richtung fort und gelangen schließlich zu einer Elfenfestung im Arden-Tal. Als Fürst Talarin, der Führer der Elfen, von ihrem Unterfangen hört, bringt er sie zur Krankenstation, wo sie Prinz Igon, verwundet und im Fieber liegend, vorfinden. In einem klaren Augenblick bestätigt Igon, dass sich Laurelin tatsächlich in der Gewalt der Ghule befindet.
    In diesem Moment trifft Elfenfürst Gildor im Arden-Tal ein und teilt Galen mit, dass Aurion tot und Galen nun Hochkönig von Mithgar ist.
    Galen ist im Zwiespalt: Soll er nach Norden reiten und seine Liebste zu retten versuchen oder nach Süden, um das Heer des Königs zu sammeln und es gegen Modrus Horden zu führen? Es ist eine Entscheidung zwischen Liebe und Pflicht. Mit dem Beginn des zweiten Buchs verlassen wir Galen jedoch und kehren zu dem Tag zurück, an dem Prinzessin Laurelin von der Feste Challerain aufbricht.
     
    Die Tage sind entschwunden Und die dunkle Zeit ist über uns gekommen
    Gildor Goldzweig
    22. Dezember 4E

ERSTES KAPITEL
     
    Gefangen!
    Nicht ganz zwei Tage, ehe der Dusterschlund über die Feste Challerain kam, brach Prinzessin Laurelin mit der letzten Flüchtlingskarawane nach Süden auf. Langsam holperte der Wagen den Berg hinab, und die Prinzessin weinte leise, während Saril, ihre Begleiterin und älteste Hofdame, von belanglosen Dingen plapperte und sich über die Unbequemlichkeit des Gefährts beklagte. Was die Prinzessin in diesem Augenblick gebraucht hätte, wäre ein Arm gewesen, der sie hielt, und eine Hand, die ihr übers Haar strich, wenngleich auch das ein verzweifeltes Herz nicht geheilt hätte, denn dies vermag nur die Zeit allein. A Saril jedoch schien die Bedürfnisse und die stille Not der weinenden Maid nicht einmal zu erahnen, die mit tränenblinden Augen durch die offene Leinenplane auf das vorüberziehende Hügelland hinausschaute - immerhin reichte die Hofdame der Prinzessin ein linnenes Taschentuch, als Laurelin ihr eigenes nicht fand.
    Ächzend rumpelte das Gefährt weiter; es war das letzte in einer Reihe von hundert Wagen, die auf der Poststraße nach Süden zogen. Hinab durch die Vorberge ging es und hinaus auf die verschneiten Ebenen. Schließlich versiegte Laurelins Tränenfluss, doch nun kniete sie auf Decken vor der Ladeklappe, blickte unablässig zurück zur Feste und sprach kein Wort.
    Die Zeit verstrich, und langsam rollten die Meilen vorüber, während die Leinenplane der Kutsche flatterte, Deichseln und Harnische knarrten und rasselten und die Pferdehufe trampelten. Gelegentlich hörte man den Befehl eines Wagenführers und über allem das Mahlen der Achsen und der eisenbeschlagenen Räder auf dem gefrorenen Schnee.
    Am Nachmittag fuhr der Wagenzug eine lang gestreckte Anhöhe hinauf, mit schneebedeckten Hängen zu beiden Seiten. Laurelins Blick war noch immer starr gen Norden, zur fernen Burg gerichtet. Doch zuletzt erreichte ihr Wagen die Hügelkuppe, und als er auf der anderen Seite wieder abwärts fuhr, war die Feste Challerain nicht mehr zu sehen.
    »O je, Saril, ich fürchte, ich habe dein Taschentuch völlig aufgeweicht«, sagte Laurelin und hielt das zerknüllte Leinen so, dass ihre Begleiterin es sehen konnte.
    »Sorgt Euch nicht darum, Herrin«, sagte Saril und nahm das Tuch. »Du liebe Güte, das ist aber wirklich nass! Da müssen ja alle Tränen für die nächsten Jahre drin sein.« Sie hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger an einer Ecke. »Am besten, wir breiten es aus, sonst friert es durch die Kälte zu einem steinharten Klumpen.«
    »Nun, vielleicht sollten wir es einfach gefrieren lassen«, erwiderte Laurelin und versuchte zu lächeln. »Dann könnte es ein Krieger als Wurfgeschoss benutzen und gegen Modru schleudern.«
    Bei der Erwähnung des Feindes in Gron vollführte Saril eine rasche Geste, als schriebe sie eine Rune in Luft, um das Erscheinen des Bösen abzuwehren. »Ich glaube, es ist besser, diesen Namen nicht auszusprechen, Herrin, denn ich habe gehört, allein das zieht seine Niedertracht auf den Sprecher, so sicher,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher