Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitch

Mitch

Titel: Mitch
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
Christian getroffen. Duke hat sie heute Morgen mitgenommen.“
    Ben verspürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Unmittelbar nachdem er Bethany gefunden hatte, hatte er sie wieder verloren.
    Obwohl die Pizza ihr gut getan hatte, ging es Bethany kaum besser. Leider hatte Mariah sich doch entschieden, in Hard Luck zu bleiben. Bethany saß auf dem großen Hotelbett und schaute sich einen Videofilm an, den sie bereits in Kalifornien im Kino gesehen hatte. Die Leihgebühr war genauso hoch wie damals der Preis für die Kinokarte.
    Vorher war sie beim Friseur gewesen und hatte bei der Gelegenheit auch gleich Maniküre machen lassen. Danach hatte sie ein Einkaufscenter entdeckt, in dem sie sich stundenlang aufgehalten hatte. Schon nach kurzer Zeit jedoch hatte das, was in Hard Luck geschehen war, sie eingeholt.
    Sie hatte alles verdorben. Da Ben so merkwürdig auf ihre Enthüllung reagiert hatte, fiel es ihr schwer, nach Hard Luck zurückzukehren. Andererseits konnte sie nicht einfach wegbleiben, solange zwischen Mitch und ihr nichts geklärt war. Unter anderen Umständen hätte sie ihre Eltern anrufen können, aber die wussten nicht, warum sie die Stelle in Hard Luck angenommen hatte.
    Und was war mit Chrissie? Und mit Susan, Scott und Ronnie? Sie konnte ihre Schüler nicht im Stich lassen oder vertragsbrüchig werden, denn sie hatte eine moralische und gesetzliche Verpflichtung der Schule gegenüber. Man hatte ihr diese Kinder anvertraut, und sie konnte nicht einfach gehen.
    Bethany fragte sich, wie sie es schaffen sollte, nach Hard Luck zurückzukehren. Sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Noch immer wusste sie nicht, was sie am letzten Abend dazu bewogen hatte, Ben mit der Wahrheit zu konfrontieren. Der Zeitpunkt hätte kaum ungeeigneter sein können. Sie hatte ihn überrumpelt, statt ihn behutsam darauf vorzubereiten, dass er eine Tochter hatte.
    Kein Wunder, dass er … Ein lautes Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken.
    „Bethany.“
    „Mitch?“
    „Bitte mach auf.“
    Bethany hatte keine Ahnung, woher Mitch wissen konnte, in welchem Hotel sie abgestiegen war. Schnell stand sie auf und lief zur Tür, um zu öffnen.
    Mitch sah aus, als hätte er damit gerechnet, die Tür eintreten zu müssen. Er blinzelte ein paarmal, bevor er sagte: „Geh nicht.“
    „Was meinst du damit?“
    Er betrachtete ihren kleinen Koffer. „Du hast deine Sachen gepackt.“
    Das stimmte, aber es war nur für das Wochenende in Fairbanks gewesen. Unwillkürlich fragte sie sich, wohin sie seiner Meinung nach wohl gehen sollte. Dann fiel ihr ein, dass er offenbar annahm, dass sie nicht zurückkehren würde. Er dachte also, sie würde Hard Luck für immer verlassen.
    „Nenn mir einen Grund, warum ich bleiben sollte“, erwiderte sie.
    Mitch trat an ihr vorbei ins Zimmer. Dabei fuhr er sich durchs Haar und atmete tief durch. Schließlich ging er nervös hin und her.
    „Ich liebe dich, und das sage ich nicht, weil ein anderer Mann dich zum Tanzen aufgefordert hat. Ich kann ohne dich nicht weiterleben.“ Nun blieb er stehen und schaute ihr in die Augen. „Ich brauche dich, Bethany. Das ist mir erst klar geworden, als ich gemerkt habe, dass du weg warst.“
    „Du liebst mich?“
    „Ich habe es dir bis jetzt nicht gezeigt, stimmt’s? Dafür gibt es verschiedene Gründe … Ich kann es dir nicht verdenken, dass du keine Ausreden hören willst, und ich sage dies alles nicht Chrissies wegen. Ich brauche dich um meiner selbst willen. Ich liebe dich um meiner selbst willen.“
    Plötzlich erschien es ihr nicht mehr fair, ihn in dem Glauben zu lassen, sie wollte weggehen. „Ich gehe nirgendwohin“, gestand sie daher. „Ich wollte nach Hard Luck zurückkommen und die Dinge zwischen uns ins Reine bringen.“
    Mitch schloss erleichtert die Augen.
    „Es gibt noch jemand, mit dem ich einiges zu klären habe“, fügte sie hinzu.
    „Ben.“ Mitch schaute sie wieder an. „Er möchte mit dir reden.“
    Bethany brauchte einen Moment, um sich zu fangen. „Hat er es dir erzählt?“ fragte sie schließlich.
    Er nickte. „Du bist seine Tochter.“
    „Hat er das zugegeben?“ Jetzt traten ihr Tränen in die Augen.
    Wieder nickte er.
    „Geht es ihm gut? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie Leid es mir tut. Es war unfair, ihn so mit der Wahrheit zu konfrontieren. Was denkt er bloß von mir?“ Sie machte eine Pause, weil sie um Fassung rang. „Bitte sag ihm, dass ich nichts von ihm erwarte. Ich weiß, dass er gelogen hat, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher