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Mitch

Mitch

Titel: Mitch
Autoren: Debbie Macomber
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er sich eine Soda bestellt hatte, schaute er ständig auf seine Armbanduhr.
    Er hatte zu Diane Hestead gesagt, dass er in ungefähr einer Stunde zurück sein würde. Die Stunde war mittlerweile allerdings vorbei, und es sah nicht so aus, als würde er demnächst nach Hause gehen können. Daher ging er zum Münzfernsprecher, der sich in einer Nische befand, um Diane mitzuteilen, dass es noch etwas länger dauern konnte.
    „Bethany scheint die Herzen einiger Männer erobert zu haben, stimmt’s?“ bemerkte Ben, sobald Mitch aufgelegt hatte.
    „Ich habe keine Ahnung, warum sie das tut“, meinte Mitch mürrisch. „Meins gehört ihr nämlich schon seit Wochen.“
    „Weiß sie das?“ erkundigte sich Ben.
    „Nein.“
    „Was erwartest du dann von ihr?“
    Ben hatte natürlich Recht. Mitch kehrte zu ihrem Tisch zurück, um auf Bethany zu warten. „Jetzt bin ich an der Reihe“, erklärte er, sobald er mit ihr allein war.
    Doch sie setzte sich auf ihren Stuhl, ohne ihn zu beachten, und trank ihr Sodawasser aus.
    „Lass uns tanzen.“ Er streckte ihr die Hand entgegen.
    Nun schaute sie ihm in die Augen. „Ist das eine Bitte oder ein Befehl?“
    Er schluckte. Das wurde ja immer schlimmer! „Soll ich auch so eine Show abziehen wie Keith?“
    „Nein.“
    Jetzt oder nie, sagte Mitch sich und atmete einmal tief durch. „Bethany, ich liebe dich … schon seit Wochen. Ich hätte es dir eher sagen sollen.“
    Bethany blickte ihn verwirrt an und wandte schließlich den Blick ab, als würde sie ihm nicht glauben. „Und warum jetzt, Mitch?“
    „Warum was?“ fragte er, da er sie wegen der lauten Musik kaum verstehen konnte.
    „Warum sagst du es mir ausgerechnet jetzt? Bist du plötzlich von deinen Gefühlen überwältigt?“ erkundigte sie sich mit einem sarkastischen Unterton. „Oder kannst du es nicht ertragen, mich mit einem anderen Mann zusammen zu sehen?“
    Mitch runzelte die Stirn, denn er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. In gewisser Weise hatte sie Recht. Vielleicht hätte er alles auf sich beruhen lassen, wenn sie nicht mit Bill Landgrin getanzt hätte.
    „Dass du so lange überlegen musst, ist wirklich sehr aufschlussreich“, bemerkte sie leise. Dann stand sie so unvermittelt auf, dass ihr Stuhl fast umgefallen wäre, und eilte auf Duke zu. „Wollten wir nicht noch einmal tanzen?“
    Frustriert erhob Mitch sich ebenfalls. Er wollte das Café verlassen, als Bill Landgrin sich ihm in den Weg stellte. „Scheint so, als hättest du verloren, alter Freund. Die Lady weiß genau, was sie will, und du bist es nicht.“
    „Ich hab’s vermasselt“, sagte Bethany traurig, während sie Ben dabei half, die letzten Tische abzuräumen. Mariah war schon Stunden vorher gegangen, nachdem sie sich mit Christian gestritten hatte, und seitdem hatte Bethany sie nicht mehr gesehen.
    „Wovon reden Sie?“
    „Von Mitch und mir.“
    „Was ist eigentlich mit euch beiden los?“ fragte Ben, der gerade ein Tablett mit schmutzigen Gläsern auf den Tresen stellte.
    „Ich weiß es nicht. Ich dachte … Ich hatte gehofft …“ Sie wusste nicht, wie sie es erklären sollte. Schließlich setzte sie sich Ben gegenüber auf einen Barhocker und ließ die Schultern hängen. Noch immer fühlte sie sich ein wenig beschwipst, und ihr war furchtbar elend zumute – ganz abgesehen davon, dass ihr zu Hause die Decke auf den Kopf fiel.
    „Hier.“ Ben langte über den Tresen und förderte eine Flasche Brandy zutage. „Den habe ich für besondere Anlässe aufgehoben.“ „Was ist an diesem Abend denn so Besonderes?“
    „Viele Dinge“, erwiderte er, ohne weiter darauf einzugehen. Dann nahm er zwei Gläser und schenkte ihnen großzügig ein. „Das hilft Ihnen garantiert.“
    „Vielleicht haben Sie Recht.“
    „Prost“, meinte er, bevor er mit ihr anstieß.
    „Auf einen besonderen … Freund.“ Zaghaft nahm sie einen Schluck. Der Brandy brannte ihr so in der Kehle, dass ihr die Tränen in die Augen traten. Etwas so Hochprozentiges war sie gar nicht gewohnt, denn wenn sie Alkohol trank, hielt sie sich normalerweise an Wein oder Bier.
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Ben klopfte ihr auf den Rücken.
    Bethany nickte atemlos. Nachdem sie zwei weitere Schlucke getrunken hatte, verspürte sie eine wohlige Wärme im ganzen Körper und fühlte sich angenehm träge.
    „Waren Sie schon mal verliebt?“ erkundigte sie sich und war selbst überrascht, dass sie Ben eine so persönliche Frage stellte. Vielleicht hatte der Brandy
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