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Mitarbeiter sind so verletzlich

Mitarbeiter sind so verletzlich

Titel: Mitarbeiter sind so verletzlich
Autoren: Fred Maro
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Zermotivierung . Solange man den Mitarbeitern nicht die Kostenrelationen zwischen der relativ kleinen Ausgabe und den millionenfachen Einsparungen aufzeigt, kann der Mann an der Drehbank diese Entscheidungen sicher nicht nachvollziehen.
2.

Controller sind (meist auf unsinnige Anweisung der Chefs) „befohlen raffgierig“. Wie sonst kann es sein, dass sparsame Mitarbeiter dadurch bestraft werden, dass man ihnen im nächsten Jahr das Budget um den Betrag kürzt, den sie im Vorjahr eingespart haben. Bei Ämtern und Behörden wie in vielen Firmen setzt deshalb kurz vor Ultimo ein unglaublicher Kauf- und Bestellrausch ein. Alles nur, damit kein Geld vom laufenden Budget übrig bleibt, das einem der Controller im neuen Jahr gar nicht erst bewilligen könnte.
    Dabei sind diese Probleme relativ leicht unter Kontrolle zu bekommen, wenn Sie folgende Punkte beachten:
Geben Sie dem Controller ausreichend Gelegenheit, seine Argumentationen adressatengerecht (also auch „ganz unten im Unternehmen“ verständlich) darzustellen. Leider haben viele Controller die Präsentationsfähigkeiten von sehr funktionellen Rechenmaschinen. In diesem Fall nehmen Sie ihm das Präsentieren konstruktiv und fair aus der Hand (oder gönnen Sie ihm ein Training bei Fred Maro).
    Auf jeden Fall sind bei der Erklärung der Entscheidungen Begriffe zu vermeiden, die ihrerseits wieder weitere Fragen aufwerfen. „Aus strategischen Gründen“, „finanzielle Überlegungen“, „grundsätzliche Erwägungen“ und andere, ähnlich nichtssagende Formulierungen vertiefen das Misstrauen und fördern die Zermotivierung.
Kürzen Sie auf keinen Fall Budgets nur, weil im laufenden Jahr nicht alles verbraucht wurde. Es spricht nichts dagegen, im vierten Geschäftsquartal die Budgets zu überprüfen und eventuell nicht mehr benötigtes Geld auf andere Budgets zu verlagern. Aber das darf sich nicht auf das nächste Geschäftsjahr auswirken!
Wenn Geld eingespart werden soll: Überlassen Sie es der betreffenden Abteilung, die Summe zu planen, die sie für einsparungsfähig erachtet. Sie werden erstaunt sein. In vielen Fällen setzen die Mitarbeiter die Summen wesentlich höher an, als Sie es für möglich halten würden. So haben Sie als „End-Entscheider“ die Möglichkeit, diese Einschätzungen nach unten (!) zu korrigieren und so Verständnis und Kooperation zu beweisen.
Belohnen Sie die Einhaltung von Budgets und – vor allem – den Einsparerfolg, der Geld am Jahresende übrig lässt!
    Nachfolgend ein interessanter Ansatz, den ich das erste Mal vom Hotelier und Berater Klaus Kobjoll gehört habe und der sich in meinen Anwendungen in kleineren Betrieben (!) sehr bewährt hat: Er ist logisch und sollte einem eigentlich selbst einfallen. Aber wie so oft im Leben – die einfachsten Lösungswege findet man zuletzt – oder beim Kollegen: Geben Sie klare Vorgaben für die Einhaltung von Qualitätsstandards. Alles Geld (oder ein eindrucksvoller Prozentsatz davon), das bei Einhaltung der Standards (!) von den Mitarbeitern eingespart wird (billigeres Einkaufen, Vorausdenken, sparsamer Umgang mit Verbrauchsmaterialien), gehört am Jahresende den betreffenden Mitarbeitern!! Und zwar zu gleichen Teilen: Abteilungsleiter wie Sachbearbeiterin oder Bürobote. Weg ist das Geld für Ihr Unternehmen so oder so, aber besser motivierend ausgegeben als durch hastige „Budget-Ausschöpfkäufe“.

Der Prämienkatalog
    Ein Tipp für Strukturvertriebe und andere Vertriebsformen, deren Funktionieren sehr stark auf der Prämierung von Einzelleistungen basiert: Ersetzen Sie Geldleistungen durch Prämien, die Sie in einem kleinen Katalog gestaffelt ausschreiben. Achten Sie dabei besonders darauf, dass ein guter Teil dieser Prämien für Partner(innen) und Kinder interessant ist. Präsentieren Sie diesen Katalog entweder vor Mitarbeitern und Partnern zusammen oder senden Sie ihn zu den Partnern nach Hause.
    Ich habe hier schon mehrfach die Tatsache angesprochen, dass das intakte Privatleben Ihrer Mitarbeiter die Basis für gute Leistungen im Unternehmen bildet. Wenn schon die Menschen zu Hause einen gestressten Ernährer aushalten müssen, dann sollten Sie dafür auch ein wenig belohnt werden!
    Beispiele für Prämien – zum Teil kennen Sie sie schon:
Reitstunden
Ein Tag auf einer Schönheitsfarm
Zehnerkarte für ein Fitnessstudio
Theaterabonnement
Party für 20 Personen zu Hause
Fahrerlehrgang
Ballonfahrt für 3 Personen
Einkaufsgutscheine
Gutscheine für 500 Liter Benzin

Schafft
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