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Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Titel: Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen
Autoren: Regina Weiser
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Sicht. Oder Sie hatten in der Schulzeit die Befürchtung, das Lesen und Schreiben nie zu lernen. Oder Sie haben in Ihrer Pubertät eine so unreine Haut gehabt, dass Sie Angst hatten, deshalb nie einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Es kann auch eine Situation sein, die nicht so weit zurückliegt, aber es sollte eine sein, die bei Ihnen heute keine Angst mehr auslöst.
    Können Sie sich noch an das Gefühl der Angst von damals erinnern? Können Sie – heute im Rückblick – die oben beschriebene Enge wahrnehmen? Haben Sie heute, wenn Sie das angsterfüllte Kind sehen, Mitgefühl, gibt es da noch etwas an Trost nachzuholen? Äußerte die Angst sich eher körperlich oder eher gedanklich? Oft ist Angst mitBewegungshemmung oder gar Lähmung verbunden. Oder war es bei Ihnen eher so, dass Sie, wenn Sie ängstlich waren, eher dazu neigten, hektisch von einem Ort zum anderen laufen zu wollen, um der inneren Unruhe Ausdruck zu geben? Wie sind Sie mit der Angst umgegangen? Haben Sie sie eher versteckt, sich deshalb geschämt oder waren Sie mitteilungsbedürftig? Wie hat Ihre Umgebung darauf reagiert? Vielleicht gelingt es Ihnen, neugierig zu erkunden, wie Sie und Ihr Körper früher reagiert haben, wenn Sie Angst hatten, und wie Sie heute damit umgehen.
    Und nun bitte ich Sie zu erforschen, wie Sie es geschafft haben, diese Angst heute nicht mehr zu haben.
    Offensichtlich haben Sie gelernt, sich auch ohne Eltern in einer unbekannten Gegend zu orientieren. Sie haben Lesen und Schreiben gelernt und vielleicht auch erkannt, dass Äußerlichkeiten nicht der einzige Faktor sind, der zu einer Partnerschaft führt. Damals war diese Angst für Sie ganz schlimm, aber sie ist es heute nicht mehr. Glauben Sie, dass es einfach die vorübergehende Zeit war? Nach dem Motto: »Zeit heilt alle Wunden – Zeit lässt auch Ängste unwichtig werden«? Welche eigenen Fähigkeiten haben Ihnen geholfen, haben bewirkt, dass Sie sich etwas zutrauten? Gab es jemanden, der Sie ermutigt hat? Wer war das und wie sah diese Ermutigung aus? Hatte die Angst vielleicht im Nachhinein auch was Gutes?
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    Wenn Ihnen diese Beobachtungsübung ein wenig geholfen hat, auf den Fluss des Lebens zu vertrauen, der Sie mal mit Angst konfrontiert und dann auch wieder in eine Zeit der Angstfreiheit entlässt, dann würde ich Ihnen empfehlen, diese Erkenntnis in Worte zu fassen und in ein Büchlein zu schreiben, das Sie eigens für positive Berichte über sich selber reservieren – ein kleines Schatzkästchen sozusagen. Ich werde viele Übungen vorstellen, manche passen zu Ihnen, andere weniger. Was für Sie richtig ist, wissen Sie am besten. Sie können die Erkenntnis »Angst hört auch auf, sie ist nicht immer da, mal nimmt sie Besitz von mir, mal nicht« auch fest in Ihrer Seele verankern; das Büchlein haben Sie vielleicht gerade nicht dabei, wenn Sie es brauchen würden. Wählen Sie Ihre eigenen Worte. Indem Sie etwas in Worte fassen und davon auch wirklich angerührt werden, können Sie es sich als wichtige Erfahrung zu eigen machen und es kann in zukünftigen ähnlichen Situationen positiv wirksam werden.
    Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther nennt Vertrauen das beste Gegenmittel gegen Angst. Es gibt drei Säulen, auf denen Vertrauen ruht: 1. Das Vertrauen in die eigene Kompetenz, 2. das Vertrauen darauf, dass es Menschen gibt, die hilfreich zur Seite stehen, und dass zur richtigen Zeit, nämlich dann, wenn Sie es dringend brauchen, jemand da ist, der Ihnen helfen kann, und 3. das Vertrauen darauf, dass es das Leben gut mit Ihnen meint und Ihnen nicht Aufgaben schickt, die unlösbar sind, das Vertrauen darin, dass alles einen Sinn hat und es wieder gut wird, manche nennen es auch Gottvertrauen. 4
    Eine Angst soll zum Schluss dieses Kapitels noch erwähnt werden, die zwar selten so benannt wird, aber im Verlauf von Therapien häufig sichtbar wird: die Angst vor der Stille und der Selbstbegegnung. Die in Ruhe und Stille erfahrbare Entspannung bedeutet Kontrollverlust und dies kann sowohl Glücksgefühle als auch Angst auslösen. Verdrängte Themen, abgespaltene Erlebniskomplexe oder Traumata, die auf eine Verarbeitung warten, können an die Oberfläche kommen. Der Hirnforscher Joachim Bauer spricht von einem Gedächtnis des Körpers und bringt eindrucksvolle Beispiele, wie Erfahrungen sich in körperlichen und seelischen Erkrankungen niederschlagen. 5 Lebenserfahrungen sind – oft aus Schutzgründen – unbewusst in den unteren Hirnzentren
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