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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie
Autoren: Hans Kneifel
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haben, hätte er gesprochen.
    Ein Talkessel weitete sich. Seltsame Bauwerke standen hier. Sie bestanden aus Mauern, die vor Felshöhlen getürmt worden waren. Eine kleine Siedlung versteckte sich hier, in der die Rebellen gut bekannt zu sein schienen.
    Eine halbe Stunde später saßen sie in einer geräumigen Gaststube. Der Rauch, der Dampf und die Ausdünstungen zogen durch einen Kamin ab, der als Felsschacht bis an die Oberfläche der Schlucht führte.
    Die beiden Freunde Luxons erfuhren die Geschichte der keimenden Rebellion im Shalladad. Die meisten Erzählungen kannten sie schon, denn sie hatten sie am eigenen Leib erfahren.
    Jerim und seine Rebellen hörten zu, wie Lamir zu den Klängen der Laute von ihren Abenteuern berichtete.
    Er hielt sich an Hrobons Bitte und stimmte keinen Gesang an. Auch scheute er davor zurück, den rauhen Männern seine eigenen Lieder vorzusetzen.
    Wohl deshalb erhielten sie reichlich Wein und ein überraschend reichhaltiges Essen.
    Schließlich kamen Jerim und Hrobon überein, nach Hadam zu reiten. Denn dort, so erkannten sie mehr aus dem Gefühl als aus der kühlen Überlegung, bahnten sich gewaltige Entscheidungen an.

3.
    GEGENWART:
    Krachend schloß sich der rechte Flügel des Stadttors hinter ihnen. Die metallenen Riegel dröhnten, die schweren Scharniere drehten sich fast lautlos. Die Boten standen keuchend da, und die schwerbewaffneten Wachen blickten die zehn Personen halb zweifelnd, halb wütend an.
    »Ihr müßt wissen, Prinz Odam«, sagte der Hauptmann, als ob er sich entschuldigen wollte, »daß ich nur den Befehlen aus dem Palast gehorchen darf. Deshalb mußten wir euch so streng prüfen. Jeder, der nicht die ausdrückliche Erlaubnis des Shallad besitzt, wird abgewiesen.«
    »Du weißt jetzt, wer wir sind!« sagte Prinzessin Shezad scharf. Necron hielt es für klüger, sich im Hintergrund zu halten und zu schweigen. Überdies gab es im Halbdunkel zwischen den Mauern und Häusern viel zu entdecken.
    »Ich werde euch zum Palast geleiten«, eröffnete ihnen der Hauptmann. »Folgt mir bitte.«
    Nur zehn Besucher aus der Düsterzone, die auf den Rücken der Yarls angereist waren, hatte man eingelassen: Prinz Odam und Prinzessin Soraise, Necron und Oceida, eine Zofe und fünf Krieger, denen man die Waffen gelassen hatte.
    Die Helme der Krieger aus den Schlacken des Goldenen Staubes paßten zu dem düsteren Eindruck, der in Hadam herrschte.
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung und schritt unter Führung des waffenstarrenden Hauptmanns in die Richtung des Palasts. Necron dachte schweigend über seine Feststellungen nach.
    Was auch immer geschehen sein mochte - Hadam war voller Menschen. Sie gingen ihren gewohnten Beschäftigungen nach. Die Stadt lebte, das Lärmen des Handelns, der unterschiedlichen Arbeiten und der Versuche, Teile der Stadt für die bevorstehende Hochzeit zu schmücken, hallte zwischen den Häusern wider. Die Stadtbewohner wirkten keineswegs verhungert oder dämonisiert. Vielmehr war ihnen ein angestrengter Ausdruck eigen; eine gewisse Ratlosigkeit, der eine gute Portion Trotz beigemischt war. Die lastende Wolke, deren Unterseite ein tiefes Schwarz zeigte, schienen sie bewußt nicht zu sehen. Der Anführer der Yarl-Krieger, dessen Namen Necron nicht kannte, schob sich an seine Seite und murmelte:
    »Verschlossene Tore, pah! Der Palast-Yarl nimmt einen Anlauf, senkt den Kopf, und schon liegt das Tor zersplittert am Boden.«
    »Wenn es an der Zeit ist«, entgegnete Necron abwehrend, »wird Prinz Odam sicher diesen oder einen anderen Befehl geben.«
    In einigen Tordurchgängen und Hausfluren standen kastenförmige Altäre, vor denen Öllampen brannten. Necron blieb stehen und blickte einen der Altäre an. Auf der Platte stand die Nachbildung eines Kopfes mit Hals und Schultern. Der Kopf trug eine metallene Maske, und von ihrem Hinterteil strebten etwa zwei Dutzend unterschiedliche Strahlen weg. Necron erkannte, daß es sich um Nachbildungen von Armen, Klauen, Tentakeln und ähnlichen Gliedmaßen handelte, die irgendwelche Waffen und magische Zeichen hielten.
    Der Achar-Kult! durchfuhr es ihn, und schnell ging er weiter.
    Prinz Odam hatte keinem seiner Krieger etwas über seine Zugehörigkeit zu den Alptraumrittern gesagt. Aber es gab keinen einzigen Mann auf den Rücken der Yarls, der nicht wußte, daß Odam allem Dämonischen seinen Kampf angesagt hatte.
    Frauen kamen zu den Brunnen und schleppten die gefüllten Wasserkrüge zurück in ihre Häuser. Unablässig
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