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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie
Autoren: Hans Kneifel
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würde von Shaer O’Ghallun dereinst eine Truppe ausgerüstet, die nach Hochritter Guinhan suchte und auf Caerylls Spuren zog - dann würde, wer konnte es wissen, Steinmann Necron wichtig werden.
    Oceida kam und beendete auf höchst angenehme Art alle seine Überlegungen, ob sie nun Luxon betrafen, Hadam oder den verschollenen Hochritter und dessen Spuren.

5.
    GEGENWART:
    Je näher sie der aufragenden Stadtmauer kamen, desto schweigsamer wurden die Reiter. Vor ihnen breiteten sich die Zelte der Ay-Krieger aus. Aber noch hatten die Rebellen, die hinter dem Orhako im Schritt ritten, nicht die ersten Vorposten des Hochzeitszugs erreicht.
    »He, Hrobon!« rief der Barde und zeigte auf die Mauerkrone hinauf. »Kennst du einen von diesen…?«
    »Alles ist denkbar!« gab Hrobon zurück. »Ich kenne sie aus der Zeit, in der sie sich selbst bewegten.«
    Die Reiter überblickten mehr als ein Viertel der Mauern, die sich teilweise hinter einem tiefen Graben erhoben, zum anderen Teil auf Fels oder im grasbedeckten Gelände errichtet waren. Eine breite, von Monumenten gesäumte Straße führte zu einem großen Tor, das durch mehrere massive Türme geschützt war. Am Ende eines schmalen Pfades, der sich durch Bauernland schlängelte, befand sich ein nur halb so breites und viel niedrigeres Tor. Beide waren geschlossen, schwerbewaffnete Wachen blickten grimmig zwischen den Zinnen ins Lager der Ays hinunter.
    Auf dem Stück der Mauer, das gut einsehbar war, zwischen den kantigen Türmen der beiden wuchtigen Tore, waren Gestelle errichtet worden. Auf den langen Querbalken aus rohen Holzstämmen hingen, grob geschätzt, fünf Dutzend Männer, die man gehenkt hatte. Sie baumelten hin und her und drehten sich. Große schwarze Vögel umschwirrten sie.
    »Der Shallad«, bemerkte Lamir bitter, »zeigt hier wieder einmal seine wahre Großmut.«
    »Ein sicheres Zeichen, daß er um seinen Thorn bangt«, rief Jerim von hinten.
    »Nicht so laut!« beschwichtigte ein anderer Rebell. »Die Wächter auf den Mauern könnten uns hören. Denkt daran!«
    »Schon gut.«
    Hrobon und Lamir ritten zwischen die Zelte und die erkalteten Lagerfeuer hinein. Die beiden Männer hielten Ausschau nach dem hünenhaften, haarlosen Heerführer. Irgendwo hier mußten sie Uinaho finden, inmitten seiner Männer. Aber das Lager war groß. Die Ay warfen mißtrauische Blicke auf den verwaschenen Wimpel mit dem Zeichen des Shallad. Schließlich lenkte Hrobon sein Orhako auf eine Gruppe von Männern zu, in der er vertraute Gesichter zu erkennen glaubte.
    Er beugte sich aus dem Sattel, deutete auf die Wimpellanze und rief unterdrückt:
    »Ich bin Hrobon, Uinahos Freund. Achtet nicht auf die Fahne - sie hilft uns, unerkannt nach Hadam zu kommen. Wo ist Uinaho?«
    Zwei Männer erkannten den Heymal sofort, liefen auf ihn zu und schüttelten seine Hand. Sie deuteten auf eine Ansammlung größerer Zelte, die in einer dreifach gestaffelten Reihe im Kreis angeordnet waren.
    »Dort muß er sein. Oder er streift wie ihr durch andere Lager. Man sagt, es wären Leute aus Logghard angekommen!«
    »Mit der Mumie des Shallad Rhiad!« flüsterte scheu ein anderer. »Sucht Uinaho. An unseren Feuern ist Platz für euch, Hrobon.«
    »Ein Angebot, das wir gern annehmen«, sagte Lamir und deutete auf die Laute auf seinem Rücken. »Als Dank für das Nachtlager spiele ich euch auf und singe dazu.«
    Als sie langsam weiterritten, wunderte er sich darüber, daß die Ay-Krieger plötzlich unfreundliche Gesichter machten.
    »Ist lugon schon in der Stadt?« rief Hrobon einem der grüßenden Krieger zu.
    »Ja. Und immer wieder rief er, er gehe nicht ohne seinen Leibwächter. Er vermisse ihn schmerzlich, sagte er!«
    Mehr als tausend Zelte waren aufgestellt worden und umgaben ein Drittel der Stadtmauern wie ein Gürtel. An einem breiten Bach mit bis zur Unkenntlichkeit zerstampften Ufern standen die riesigen Körper von zwanzig Yarls, auf deren Rücken sich kleine, zinnenbewehrte Städte und niedrige Burgen erhoben. Abseits der ersten Zeltreihen standen flüchtig aufgeschlagene primitive Hütten mit Grasdächern. An vielen Stellen brannten rauchende Feuer. Fliegende Händler streiften durch das Lager und boten mit lauten Rufen und schrillen Schreien ihre Waren an.
    Ein Dutzend Shallad-Soldaten auf glänzenden, gut genährten Orhaken stob durch eine Lagergasse. Die gellenden Schreie der Reitvögel scheuchten Pferde, Reiter und Fußvolk zur Seite. Hunde jaulten jämmerlich, als sie von Tritten
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