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Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Titel: Mit Kuessen und Nebenwirkungen
Autoren: Susan Mallery
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genau diesem Augenblick bereits angefangen hatte, sie zu lieben. Es dauerte eine Weile, bis ich dahinterkam. Beinahe hätte ich sie verlassen. Was wäre das für ein idiotischer Fehler gewesen. Ohne sie ist alles nichts.“
    Die reine Wahrheit, dachte Alistair. Die Offenheit seines Freundes war ihm beinahe unangenehm. Wie es wohl wäre, so jemanden zu haben? Eine Frau, die er so sehr liebte, dass er sie nicht verlassen könnte?
    Dann merkte er plötzlich, dass das Gesicht, das sich vor seinem inneren Auge aufbaute, nicht das von Sara war. Es war das Gesicht des wunderschönen Engels, der ihn gerettet hatte.
    Oberflächlich betrachtet war Paige perfekt. Sie wollte reisen, sie war offen und freigiebig. Er hatte sofort gewusst, was sie einem Mann zu bieten hatte, der das Glück hätte, ihr Herz zu erobern. Aber was war mit dem, was sie verdiente? Könnte er sich selber weit genug verzeihen, um ihr alles zu geben, was sie brauchte? Oder wäre es für sie das Beste, wenn er einfach ginge?

7. KAPITEL
    Paige lauschte der ruhigen Frauenstimme auf der CD, dann hob sie den Kopf und riss die Augen auf. „Ernsthaft? Was?“
    Der Satz wurde wiederholt – er klang mehr wie ein Hintergrundgeräusch als irgendetwas, das Sinn ergab.
    „Doofe was?“
    „Dov’è il ristorante“, wiederholte sich die Aufnahme.
    „Ist das eine Aussage?“, fragte Paige. „Sollte das nicht eine Frage sein? Wo ist das Restaurant? Sollte die Stimme da am Ende nicht hochgehen? Ist das irgendeine örtliche Besonderheit?“
    Sie drehte die Steaks in der Marinade um und stellte die Schüssel zurück in den Kühlschrank. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet ihr, dass Alistair bald da sein würde. Sie wollten zusammen essen. Ihr letztes gemeinsames Abendessen. Morgen früh würde er abreisen.
    Sie sagte sich, dass sie nicht traurig sein sollte. Ihn kennenzulernen, hatte ihr geholfen, sich an ihre Träume zu erinnern und sie endlich wahr werden zu lassen. Allein dafür würde sie ihm immer dankbar sein. Dass sie sich vielleicht ein kleines bisschen in ihn verliebt hatte, war ein Problem, mit dem sie sich später beschäftigen würde.
    Sie tauschte ihre Italienisch-CD gegen sanfte Hintergrundmusik aus und eilte dann nach oben, um sich umzuziehen. Dreißig Minuten später hatte sie ein Sommerkleid angezogen, sich die Haare gemacht, ein wenig geschminkt und ihre neuen Ballerinas angezogen. Da sie draußen auf der Terrasse essen würden, wäre es unsinnig, Schuhe mit hohen Absätzen anzuziehen, aber sie wollte trotzdem hübsch aussehen.
    Bis auf den Nachtisch hatte sie die Menüfolge schon festgelegt. In dem rosafarbenen Karton auf dem Tresen waren noch ein paar Cupcakes, aber ihre Überlegungen gingen in eine ganz andere Richtung. Sie wollte Alistair zum Nachtisch in ihr Bett einladen.
    Normalerweise ging sie nicht so weit. Und da er am nächsten Tag abreisen und sie ihn vermutlich nie wiedersehen würde, wäre es wesentlich logischer, ihm die Cupcakes anzubieten statt ihren Körper. Ihr Kopf verstand das, doch ihr Herz wusste, dass es genauso wichtig war, ihre Gefühle für ihn zum Ausdruck zu bringen. Nicht so sehr seinetwegen, sondern für sich selber. Trotzdem war sie noch unentschlossen, ob sie aufs Ganze gehen sollte – sie wusste ja bereits, dass es kein Happy End geben konnte.
    Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken.
    Sie lief schnell nach vorne und bat ihn herein. Als sie im Wohnzimmer standen, drehte sie sich zu ihm um.
    „Hey“, sagte sie. „Ich bin richtig fleißig gewesen. Langsam kommt alles zusammen. Ich lerne sogar Italienisch, was allerdings nicht sonderlich gut läuft. Aber das ist okay. Montanas Schwester Nevada arbeitet auf einer großen Baustelle am Rande der Stadt. Sie haben gerade einen neuen Manager angeheuert, der für sich, seine Frau und seinen kleinen Sohn ein Haus sucht, das er sechs Monate mieten kann. Sie waren schon hier und lieben mein Häuschen und würden gerne ab dem Ersten hier einziehen. Was genau dem Zeitrahmen entspricht, den ich mir vorgestellt habe.“
    Sie hielt kurz inne, um Luft zu holen. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass Alistair sie beobachtete. Seine dunkelblauen Augen schienen ihr direkt ins Herz zu schauen. Was unerwartet angenehm war. Es vermittelte ihr das Gefühl, umsorgt zu sein und, nun ja, angebetet zu werden.
    Du bist wirklich eine Träumerin, schalt sie sich, doch das Gefühl wollte trotzdem nicht verschwinden.
    „Ich habe das Flugticket noch nicht gekauft“, fuhr sie for.
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