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Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Titel: Mit Kuessen und Nebenwirkungen
Autoren: Susan Mallery
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Ein Mann stand auf. Er wirkte, als hätte er auf sie gewartet.
    Ihr Herz machte einen kleinen Satz, ihr Atem ging schneller. Sie musste sich zurückhalten, die letzten paar Meter nicht zu rennen.
    „Was tust du denn hier?“, fragte sie etwas atemlos.
    „Montana wird sehr schnell müde“, erwiderte Alistair. „Simon und ich haben alle Neuigkeiten ausgetauscht, und ich dachte, ich lasse die beiden mal ein paar Stunden allein.“ Er hielt inne und schaute ihr tief in die Augen. „Außerdem hast du mir gefehlt.“
    „Du mir auch.“
    „Als ich hier ankam und du nicht da warst, habe ich mich gefragt, ob du wohl eine Verabredung hast.“
    „Nein. Ich habe nur ein wenig Arbeit in der Feuerwache erledigt.“
    Die Erleichterung war ihm deutlich anzusehen. „Gut zu wissen.“ Er hob die Aktentasche hoch, die er in der Hand hielt. „Ich habe einen Plan.“
    „Ich kann es kaum erwarten, ihn zu hören.“
    Fünfzehn Minuten später stand ein Laptop auf dem Esstisch. Daneben lagen eine große Europakarte und ein Block. Paige hatte Wein eingeschenkt und reichte Alistair ein Glas, bevor sie sich anschaute, was er alles mitgebracht hatte.
    „Was wird das?“
    „Das wird dein erster Schritt“, erklärte er. „Du musst nur deine erste Reise planen, dann folgt der Rest von ganz alleine.“
    Sie wusste, dass er recht hatte, doch anstatt ihm zuzustimmen, stellte sie ihr Weinglas ab, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und sagte: „Ich kann nicht.“
    Er stellte sein Glas neben ihres und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wir machen es zusammen. Du musst keine Angst haben.“
    Sie widersprach ihm nicht, sie hatte wirklich Angst. Und auch wenn er jetzt versprach, gemeinsam mit ihr zu gehen, am Ende würde sie die Reise doch allein antreten müssen.
    Was in der Theorie so vielversprechend geklungen hatte, wirkte auf einmal nur noch einsam. Als sie in Alistairs Augen schaute, erkannte sie, dass sie immer davon ausgegangen war, auf ihren Reisen jemanden bei sich zu haben. Sophie oder einen namenlosen, gesichtslosen Freund.
    Alistair schob zwei Stühle dicht zusammen und drängte Paige, sich zu setzen. Er tat es ihr gleich und tippte dann etwas in den Browser seines Computers. Auf dem Bildschirm erschien ein Bild von Paris.
    „Ich schlage vor, du fängst mit einem eher traditionellen Ziel an“, erklärte er. „Paris oder London. Mit dem Eurail-Pass kannst du den Rest Europas dann in deiner eigenen Geschwindigkeit erkunden. Du musst auf jeden Fall nach Rom. Ich habe mir erlaubt, ein paar Reiserouten auszuarbeiten.“
    Er drückte ein paar Tasten und eine Liste erschien. Ganz oben stand Paris, darunter folgte eine Reihe von Städten inklusive der Sehenswürdigkeiten.
    „Das hier ist ein Museum, das die meisten Menschen übersehen“, sagte er. „Ja, der Louvre ist wichtig, aber ich glaube, das hier würde dir auch gefallen.“
    Er fuhr fort zu erklären und zu erzählen, von dem Markt am Samstagmorgen, den er so gerne mochte, und dass sie gerade rechtzeitig zur Weinernte in Italien sein könnte. Seine Stimme entführte sie, machte die Reise, die sie unternehmen könnte, erlebbar. Schließlich schaute er sie wieder an.
    „Ich weiß, dass du das gerne machen möchtest“, sagte er. „Und Sophie wollte das auch für dich. Sie fehlt dir, was zeigt, wie viel sie dir bedeutet hat. Aber jetzt ist es an der Zeit, einen Schritt nach vorne zu machen.“
    Er nahm ihre Hand. „Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe die letzten Jahre damit verbracht, mich dafür zu geißeln, dass ich nicht da war, als meine Familie starb. Ich habe die Vergangenheit nicht loslassen und mein Leben weiterleben können. Du hast mir geholfen, mich davon zu lösen. Für diesen Gefallen würde ich mich gerne bei dir revanchieren.“
    Seine Augen haben wirklich eine ganz besondere Farbe, dachte sie verträumt. Sie könnte für immer hineinschauen. Wenn er nur mit ihr käme. Wenn er nur …
    Da ist es wieder, dachte sie. Ein Grund, alles aufzuschieben. Ein Grund, um zu sagen: „Heute nicht.“ Sie war sechsundzwanzig. Würde sie Entschuldigungen finden, bis sie dreißig war? Oder vierzig? Wäre sie irgendwann sechzig und würde sagen, jetzt bin ich zu alt?
    Ihr Herz sagte ihr, dass Alistair der Richtige sein könnte. Es wäre ein Leichtes, sich in ihn zu verlieben. Aber er bot ihr lediglich Hilfe bei der Reiseplanung an, und wenn sie jetzt nicht handelte, würde sie noch wer weiß wie lange feststecken.
    „Meinst du, dass es von San Francisco aus
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