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Mit jedem glühenden Blick

Mit jedem glühenden Blick

Titel: Mit jedem glühenden Blick
Autoren: Annette Broadrick
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sie es herausgefunden hatte.
    "Warum hast du es mir nicht erzählt?"
    "Weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben wollte! Ich wollte sie allein großziehen. Es gibt viele allein erziehende Mütter. Du warst während der Scheidung so grässlich zu mir, dass ich entschied, du hättest es nicht verdient zu wissen, dass du Vater wirst."
    "Also hast du mich bestraft, indem du mich nicht informiert hast, richtig?"
    "Ja!"
    "Da ist nur ein Haken an deiner Logik, Tiffany. Es war keine Bestrafung, dass ich nichts davon wusste."
    Wenn sie die Wahrheit sagte – und es wäre einfach für ihn, das herauszufinden –, dann war er tatsächlich der Vater des kleinen Mädchens dort oben.
    Jakes Magen verkrampfte sich, und ihm brach der kalte Schweiß aus. Seit über drei Jahren hatte er eine Tochter und wusste nichts davon.
    "Warum erzählst du es mir jetzt auf einmal? Findest du, du hast mich jetzt genug bestraft? Würdest du mir bitte erklären, warum du sie nun hergebracht hast?"
    Tiffany rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und schien zu überlegen, wie sie ihm am besten antworten sollte.
    Es tat Jake gut, sie so nervös zu erleben. Wenn es etwas Positives an ihrem Besuch gab, dann die Aussicht, Tiffany dabei zuzusehen, wie sie versuchte, sich aus der Sache herauszuwinden und ihre Handlungsweise, die unentschuldbar war, zu rechtfertigen. Er hatte gewusst, dass sie egoistisch und unreif war, aber er hätte nie gedacht, dass sie so tief sinken könnte, einem Kind den Vater vorzuenthalten, um sich an dem Mann zu rächen.
    Tiffany biss sich auf ihre Unterlippe und wich seinem Blick aus. Schließlich meinte sie: "Kurz nachdem Heather geboren wurde, hatte ich auf einmal so viel um die Ohren, dass meine Großmutter anbot, sich um die Kleine zu kümmern, was sich für alle Beteiligten als großartig erwiesen hat. Grandma hatte jemanden, der ihr Gesellschaft leistete, und ich konnte Zeit mit Heather verbringen, wann immer ich wollte." Sie schwieg einen Augenblick. "Die Sache ist nur die, dass Grandma vor zwei Wochen einen Schlaganfall hatte und jetzt bettlägerig ist. Sie wird sich nicht mehr um Heather kümmern können."
    "So viel dazu, dass du das Kind allein großziehen wolltest, was Tiffany? Aber die Tatsache, dass deine Großmutter sich um sie gekümmert hat, hat nichts damit zu tun, weshalb du mir gerade jetzt von ihr erzählst." Er hob die Augenbrauen. "Oder vielleicht doch? Ohne deinen Babysitter weißt du wohl nicht, was du mit ihr anstellen sollst, was?"
    "Nein, so ist es nicht!" Ihre vorgetäuschte Ruhe wich ihrer Wut. "Es gibt einige Dinge, die sich kürzlich in meinem Leben geändert haben. Ed liebt und respektiert mich, etwas, was du nie getan hast. Und er möchte mich heiraten! Wir hatten alles so schön geplant. Wir wollten in Las Vegas heiraten, Flitterwochen auf Hawaii machen und dann Japan und Australien bereisen. Alles wäre wunderbar gelaufen, wenn Grandma nicht diesen dummen Schlaganfall gehabt hätte. Der Zeitpunkt hätte gar nicht schlechter sein können!"
    Jake starrte sie entsetzt an. Dachte diese Frau eigentlich nur an sich? Nichts deutete darauf hin, dass die Krankheit ihrer Großmutter ihr mehr bedeutete als eine große Unannehmlichkeit.
    "Lass mich das klarstellen. Du hattest geplant, monatelang durch die Welt zu reisen und Heather bei deiner Großmutter zu lassen?"
    Tiffany zuckte mit den Schultern. "Sie hätte sich bei Grandma wohl gefühlt. Sie kommen gut miteinander aus. Außerdem bin ich auch vorher schon verreist. Ich bezweifle, dass sie mich überhaupt vermisst, wenn ich weg bin."
    "Du musst ja schon ganz schön verzweifelt sein, wenn du dich entschlossen hast, dein Schweigen zu brechen und sie zu mir zu bringen."
    Tiffany fuhr sich mit einer Hand durch ihr sorgfältig frisiertes Haar, ein weiterer Hinweis darauf, dass das Treffen nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte. Was sie wohl von ihm erwartet hatte? Dass er sie und das Kind mit offenen Armen empfing? Dass er so begeistert wäre, Vater zu sein, dass er die Tatsache ignorieren würde, dass sie es ihm so lange verheimlicht hatte?
    Wenn dem so war, dann war sie noch oberflächlicher, als er immer angenommen hatte.
    Etwas ruhiger fuhr Tiffany fort: "Ich dachte, ich hätte alles gut arrangiert. Ich habe Ed gesagt, dass wir Heather mitnehmen müssten."
    Jake senkte den Kopf, damit sie sein Lächeln nicht sah. "Ich bezweifle, dass er darüber begeistert war. Die meisten Männer haben ihre Braut am Anfang der Ehe gern für sich
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