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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe
Autoren: B O'Neal
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der Morgen deines Tages.«
    Ich schlage mir die Hände vors Gesicht. »Wie peinlich.«
    »Nein, es ist wunderbar. Er ist es.«
    »Er ist was?«
    »Der Richtige. Der Mann, auf den du dein ganzes Leben gewartet hast. Der, der in jedem Liebeslied besungen wird.«
    »Wir werden sehen.«
    Sie nickt. » Du wirst sehen. Ich weiß es schon.«
    Meine Mutter, deren Hotelzimmer eine kleine Küche hat, war mit Katie nachmittags einkaufen. Gemeinsam haben sie ein Festessen für mich vorbereitet, das im Innenhof des Hotels serviert werden soll. Es ist ein lauer Abend, als wir eintreffen, Grillen zirpen, und in der Ferne ertönt leise Musik. Es gibt Tortillas und Erdbeertörtchen und rosa, weiße und rote Kerzen.
    Meine Mutter, geschniegelt und gebügelt wie immer, tritt vor. »Jonah«, sagt sie und streckt ihm die Hand hin. »Bisher hatten wir noch gar keine Gelegenheit, zu reden. Wie erstaunlich, Sie hier zu sehen.«
    Er nickt, ergreift ihre Hand und bedeckt sie mit seiner eigenen. »Ich freue mich, Sie nach so langer Zeit wiederzusehen, Mrs. Gallagher. Sie haben sich kein bisschen verändert.«
    »Aber das stimmt doch nicht. Und Sie haben sich auch verändert, trotzdem würde ich Sie überall auf Anhieb wiedererkennen.« Sie mustert ihn einen Moment lang, scheint zu entdecken, wonach sie Ausschau gehalten hat, und bedeutet ihm, sich zu setzen. Merlin lässt sich hechelnd neben ihm auf den Boden fallen.
    »Herzlichen Glückwunsch, mein Schatz«, sagt Lily und küsst mich auf die Wange.
    Wir machen uns über die Köstlichkeiten her und plaudern über Marcus und Oscar, der heute zwar guter Dinge, aber ziemlich müde war. Dann erzählt uns meine Mutter von Sofia, bei der die Wehen eingesetzt hatten, ohne dass sie es mitbekam. »Bei mir war das jedenfalls nicht so«, erklärt sie.
    »Wie war es denn bei Ihnen, Lily?«, erkundigt sich Jonah. »Wie war es an dem Tag, als Ramona geboren wurde?«
    Lächelnd sieht sie mich an. »Es war heiß. Wahnsinnig heiß. Ich war es leid, schwanger zu sein, und hatte schlechte Laune. Jeden Nachmittag ging ein Gewitter nieder. Ihr Dad arbeitete zwanzig Stunden am Tag im Erin und war nie da. Auch auf ihn war ich sauer. Als der Blitz am Himmel zuckte, wusste ich auf einmal, dass das Baby kommt. Also rief ich meine Mutter an, die mit mir ins Krankenhaus fuhr. Wobei sie natürlich während der ganzen Fahrt maulte, dass eigentlich mein Mann an meiner Seite sein sollte und Männer überhaupt viel mehr Verantwortung übernehmen müssten.«
    Ich lache. »Ihr Vertrauen in die Männer war nicht allzu groß, drücken wir es mal so aus«, erkläre ich Jonah und Katie.
    »Allerdings.« Lily fegt die Krümel vom Tisch. »Also kamen wir ins Krankenhaus, aber die winkten nur ab, und es dauerte tatsächlich geschlagene sieben Stunden, bis Ramona schließlich kam. Und meine Mutter« – Lily schüttelt den Kopf –, »die ohne jeden Zweifel nicht die beste Mutter der Welt war, das wird jeder bestätigen, warf einen einzigen Blick auf dieses kleine Mädchen mit den roten Haaren und verliebte sich Hals über Kopf in sie. In diesem Augenblick, in diesem Krankenhaus. Wenn du mich fragst, bist du diejenige, die deine Großmutter von Grund auf verändert hat«, sagt sie.
    In ihrer Stimme liegt ein so wehmütiger Unterton, dass es selbst Katie auffällt. Tröstend legt sie Lily die Hand auf den Arm. »Sie wollte dir nicht wehtun, deine Mom. Adelaide hat mir erzählt, sie hätte deswegen immer ein schlechtes Gewissen gehabt.«
    Einen endlosen Moment lang scheint es, als halte die Welt den Atem an. »Was?«, stößt meine Mutter schließlich hervor.
    »Adelaide hat es mir gesagt. Die alte Frau, die immer in Ramonas Garten kommt und Blumen pflückt.«
    Mir läuft ein Schauder über den Rücken. »Und du bist sicher, dass es Adelaide war?«
    »Ja. Sie hat mir auch diesen Reim beigebracht: Eins für die Krähen, eins für den Wurm, eins für die Erde und eines zum Säen. «
    Ich muss an die Blumen im vorderen Teil des Gartens denken, an die Kornblumen und die Gänseblümchen. »Hat sie dir gesagt, welche Blumen du vorn am Zaun einpflanzen sollst?«
    »Ja. Und sie hatte Recht. Es sieht wunderschön aus.« Katie sieht zwischen meiner Mutter und mir hin und her. »Sie sagte, es sei okay. Ramona hätte gesagt, es sei okay, meinte sie.«
    »Schatz, bist du sicher, dass ihr Name Adelaide war?«, hakt Lily nach.
    Die Stimmung ist so eigentümlich, dass Jonah nach meiner Hand greift.
    »Na ja, diesen Namen würde ich mir wohl kaum
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