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Mit einem Kuss find alles an ...

Mit einem Kuss find alles an ...

Titel: Mit einem Kuss find alles an ...
Autoren: JENNIE LUCAS
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Glück sind Sie nicht mein Typ. Sie sind viel zu reizlos, zu schlecht gekleidet, zu jung …“
    „Oh!“, stieß sie empört aus.
    „Ich sehe in Ihnen keine Frau“, fuhr er unbeirrt fort, „sondern nur eine Waffe.“
    Lucy rang nach Atem. „Was wollen Sie Alexander denn antun?“
    „Was kümmert Sie das? Lieben Sie ihn etwa noch?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Aber er ist der Vater meines Babys.“
    „Keine Sorge. Er wird nur gezwungen zuzugeben, dass er eine Tochter hat. Dagegen haben Sie sicherlich nichts einzuwenden, oder?“
    „Nein.“
    „Und er wird sein Gebot auf eine Firma verlieren. Jemand anderer, den Sie nicht kennen, wird ebenfalls verlieren.“
    „Wie viele Feinde haben Sie eigentlich? Bestimmt sind es Hunderte. Tausende sogar. Vermutlich jeder, dem Sie je begegnet sind.“ Sie schüttelte den Kopf. „Mir kann’s ja egal sein. Bringen Sie mich einfach zu meiner Tochter. Wenn Sie ihr auch nur ein Haar gekrümmt oder ihr Angst gemacht haben …“
    „Ich würde niemals einem Kind wehtun, ebenso wenig wie einer Frau.“ Leise murmelte Massimo vor sich hin: „Obwohl Sie mich weiß Gott in Versuchung führen.“
    Sie folgte ihm die Stufen hinauf in die vornehme, im Stil der Zwanzigerjahre eingerichtete Lobby. Schwere funkelnde Kristalllüster hingen von der hohen Decke. Wohlhabende Hotelgäste in Pelzmänteln, mit kostbaren Juwelen behangen, feierten feuchtfröhlich die bevorstehende Ankunft des neuen Jahres. Verfrüht und in einer vor Trunkenheit fast unkenntlichen Version trällerten sie das uralte Lied Auld Lang Syne , das traditionsgemäß den Jahreswechsel einläutet.
    Massimo führte Lucy an den gut betuchten Gästen vorbei zu den vergoldeten Fahrstühlen. Als sie allein hinter den geschlossenen Türen standen, drückte er den Knopf für das zehnte Stockwerk.
    „Ich kenne Sie nicht mal“, stellte sie nicht zum ersten Mal fest. „Deshalb verstehe ich nicht, warum Sie das alles tun. Sie haben mich feuern lassen, meine Tochter entführt, meine ganze Welt auf den Kopf gestellt …“
    „Wollen Sie denn nicht reich sein, Lucia? Sich Designer-Kleidung, teuren Schmuck und schicke Autos leisten können? Wollen Sie nicht mehr Zeit mit Ihrer Tochter verbringen und ihr alles kaufen können, was ihr Herz begehrt?“
    „Natürlich will ich das. Aber im wahren Leben fallen nicht einfach Fremde vom Himmel und bieten einem Geld an. Ich versuche rauszukriegen, was Sie im Schilde führen.“
    „Gar nichts. Ich biete Ihnen und Ihrer Tochter ein Leben in Luxus und Wohlstand. Und die Gelegenheit, es dem Mann heimzuzahlen, der Sie beide im Stich gelassen hat.“
    „Die Sache hat garantiert einen Haken.“
    „Wieso sind Sie sich da so sicher?“
    „Irgendein Haken ist doch immer dabei.“
    Der Fahrstuhl hielt an und öffnete sich. Ohne weiter auf ihre Bemerkung einzugehen, trat Massimo hinaus auf den Gang.
    Lucy fühlte sich wie Alice im Wunderland, während sie ihm über den weinroten Teppich folgte. Die Seidentapeten an den Wänden schimmerten golden im Schein der funkelnden Lüster, die an allen strategisch wichtigen Punkten angebracht waren.
    Schließlich blieb er vor einer Tür stehen und klopfte an. Mrs. Plotzky öffnete. Sie trug einen eleganten weißen Bademantel mit dem Emblem des Hotels, flauschige Hausschuhe und Lockenwickler im Haar. In dem vornehmen Salon hinter ihr lief ein riesiger Flachbildfernseher. Mit strahlender Miene schwärmte sie Lucy vor: „Du meine Güte! Was für ein Tag! Ich freue mich ja so für Sie! Als ich erfahren habe, dass Principe Massimo Sie und Chloe nach Italien mitnehmen will, habe ich …“
    „Wo ist Chloe?“, unterbrach Lucy den Redefluss schroff, weil es sie ärgerte, dass die Babysitterin sich so leicht blenden ließ.
    Verdutzt deutete die ältliche Mrs. Plotzky zu einer Tür im Salon. Dann schlurfte sie zu dem Sofa, sank auf das golddurchwirkte Polster und griff zu ihrem Strickzeug.
    Währenddessen durchquerte Lucy eilig den Salon. In der Tür zum abgedunkelten Schlafzimmer blieb sie stehen und lauschte den regelmäßigen Atemzügen, die an ihr Ohr drangen. Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, und sie sah mitten auf dem breiten Bett ein kleines, von Kissen umgebenes Häufchen liegen. Ein schwacher Lichtschein fiel aus dem Salon auf Chloes Gesicht und auf Hippo, das zerlumpte rosa Nilpferd, das an ihrer Brust ruhte.
    Lucy schlich sich ins Zimmer, strich ihrer Tochter über das Haar und klemmte ihr die Decke unter die
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