Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit einem Kuss find alles an ...

Mit einem Kuss find alles an ...

Titel: Mit einem Kuss find alles an ...
Autoren: JENNIE LUCAS
Vom Netzwerk:
Ihre Briefe mochte er ignorieren. Wenn sie jedoch in seinem Büro auftauchte, musste er sich in irgendeiner Form mit ihr auseinandersetzen. Und sobald sie ihm ein Foto von Chloe zeigte, besann er sich ganz gewiss und konnte gar nicht umhin, seine Tochter ins Herz zu schließen.
    Dass er zu einer anderen Frau weitergezogen war, das konnte Lucy akzeptieren. Dass sich ihr eigenes Schicksal wiederholen und Chloe vaterlos aufwachsen sollte, war jedoch eine unerträgliche Vorstellung.
    „Sie stimmen also zu?“, wollte der Fremde wissen.
    „Ich verstehe das alles nicht. Warum wollen Sie mich mit nach Italien nehmen? Inwiefern sollte das Alexander wehtun?“
    „Er wird merken, wie töricht es von ihm war, Sie einfach gehen zu lassen.“
    Ein bitteres, ersticktes Lachen stieg ihr in die Kehle. „Wieso das denn?“
    „Er wird etwas verlieren, das er begehrt. Etwas, das rechtmäßig mir gehört.“ Der Mann legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    Die Berührung ließ sie seine latente Macht und Sinnlichkeit spüren. Eine Hitzewelle strömte wie glühende Lava durch ihre Adern.
    „Wir werden ihn bezahlen lassen, Lucia.“ Gebannt erwiderte sie seinen eindringlichen Blick. „Sie brauchen nur Ja zu sagen.“
    Ja, dachte sie, völlig benommen von der unverhofften Schicksalswende, ja, ja, ja!
    Schon öffnete sie die Lippen, um es laut auszusprechen. Da kam ihr eine Erkenntnis, die sie erstarren ließ: dass sie eine derart bizarre Situation nicht zum ersten Mal erlebte.
    Fasziniert von einem umwerfend gut aussehenden Mann, der ihr Blut in Wallung brachte, der ihr das Blaue vom Himmel versprach, dem sie naiverweise ihr Herz, ihre Zukunft, ihr Vertrauen schenkte …
    Und es hat mich alles gekostet, durchfuhr es sie. Heftig entzog sie sich seiner Hand. „Tut mir leid, ich bin nicht interessiert.“
    „Wie bitte?“
    Anscheinend hat ihm noch nie eine Frau etwas abgeschlagen, vermutete Lucy. Seine verblüffte Miene amüsierte sie beinahe, doch dazu war die Situation zu ärgerlich und verletzend. Sie griff nach ihrer Handtasche. „Sie spazieren hier einfach so herein, sorgen für meine Entlassung und erwarten auch noch, dass ich Ihnen – einem total Fremden – blind vertraue? Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind?“
    Er verbeugte sich manierlich und knapp, in einer spöttischen Geste. Die leuchtend blauen Augen in dem dunklen Gesicht erinnerten sie an mediterrane Sonne und Olivenhaine. Er war eine romantische Fantasie, die Verkörperung all ihrer Träume von exotischen Ländern.
    „Ich bin Principe Massimo D‘Aquila.“
    Verwundert starrte sie ihn an. Sie traute ihren Ohren nicht, fühlte sich in einen der historischen Romane versetzt, die sie als Teenager verschlungen hatte. „Sie sind ein Prinz?“
    „Vom Rang her bin ich kein Prinz, sondern ein Fürst. Aber die italienische Anrede lautet für beide Principe .“ Er holte sein Handy heraus, verschickte blitzschnell eine SMS und steckte es wieder in die Tasche. „Mein Titel beeindruckt Sie offensichtlich. Va bene .“ Triumphierend rieb er sich die Hände. „Jetzt geben Sie hoffentlich Ihren sinnlosen Widerstand auf und fügen sich in Ihr Schicksal.“
    Principe Massimo D‘Aquila. Ein exotischer Name wie aus einem Märchen. Doch dieser Mann war keine Fantasiegestalt, sondern aus Fleisch und Blut. Er erinnerte sie an einen Gladiator aus dem antiken Rom, mit hartem kraftvollen Körper und gefährlichen Ecken und Kanten.
    Das ist zu schön, um wahr zu sein.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich gehe nirgendwo mit Ihnen hin.“
    Ungehalten entgegnete er: „Allmählich bin ich es leid. Ich habe keine Zeit zu verlieren. Wir wissen ohnehin beide, dass Sie mich begleiten werden. Entweder tun Sie es mit Würde …“, er trat näher, „… oder ich nehme Sie mir einfach.“
    Sofort erkannte sie, dass es keine leere Drohung war. Er konnte sie nehmen – auf jede erdenkliche Weise. Wer sollte ihn aufhalten in dieser dunklen einsamen Nacht ohne Überwachungskamera, ohne Waffe, ohne Kunden?
    Lucy atmete tief durch. Sie selbst war es, die ihm Einhalt gebieten musste. Wie konnte er einen derartigen Einschüchterungsversuch wagen! Glaubte er wirklich, dass sie sich herumkommandieren ließ, nur weil er attraktiv und reich, mächtig und von adliger Herkunft war? „Halten Sie mich für total verblödet?“
    „Das frage ich mich langsam selbst.“
    „Ihre Geschichte ist einfach lächerlich! Sie wollen ein Principe sein, mit dem ich nach Italien durchbrennen soll, um reich und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher