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Mit einem Kuss find alles an ...

Mit einem Kuss find alles an ...

Titel: Mit einem Kuss find alles an ...
Autoren: JENNIE LUCAS
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genug aus geteilt, jetzt soll er mal einstecken …“
    In diesem Tenor waren die Schlagzeilen und Artikel sämtlicher Tageszeitungen verfasst.
    Betroffen ließ Massimo das Boulevardblatt sinken und atmete tief durch. Einen Tag nach dem Verlust der Liebe seines Lebens war er noch immer völlig fassungslos.
    So fühlt sich also Liebeskummer an.
    In all den Jahren als notorischer Herzensbrecher hatte er es nie am eigenen Leib erfahren.
    „Du solltest diesen Müll nicht lesen“, warnte Silvana auf Italienisch.
    „Das tue ich auch nicht.“ Er zerknüllte das Blatt und warf es ins Feuer. „Dieses Geschmiere ist entwürdigend.“
    Sie nickte mit einem ausdrucksvollen Schnauben, das ihre Nasenflügel blähte. „Ich mache dir etwas zu essen.“
    „Ich habe keinen Hunger. Geh nach Hause, Silvana. Kümmere dich um dein eigenes Leben.“
    „Das tue ich ja auch.“ Sie strich sich das weiße Haar zurück, das sich stark von ihrem dunklen Teint abhob. „Aber für heute Nachmittag habe ich meine Verabredung abgesagt. Heute bist du mir am wichtigsten.“
    „Eine Verabredung?“
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das schelmisch und abgeklärt zugleich wirkte. „Mach dir deshalb keine Gedanken.“ Sie suchte in den Schränken und schüttelte tadelnd den Kopf. „Diese Küche ist ja vollkommen leer! Ich gehe nach Hause, damit ich dir etwas Richtiges kochen kann. Ich schicke dir nachher Amelia mit einer anständigen Portion Pasta.“ Drohend fuchtelte sie mit dem Regenschirm. „Und wehe, du isst nicht alles auf!“
    „Ich habe wirklich keinen Appetit“, protestierte er, doch Silvana war bereits zur Tür hinaus.
    Er sank auf das Kaminsofa und starrte in die Flammen. Draußen regnete es in Strömen, und das ganze Häuschen zitterte in einem gewaltigen Sturm.
    Ich hätte Lucy von Anfang an die Wahrheit sagen sollen.
    Nun war es zu spät. Er hatte sie verloren in der festen Überzeugung, sie halten zu können, auch ohne ihr zu geben, worauf sie den größten Wert legte.
    Müde stützte Massimo den Kopf in die Hände. Ihr Verlust hatte ihm die Kraft geraubt. Nach zwanzig Jahren bestrafte ihn das Schicksal doch noch, weil er Lucy ihrer rechtmäßigen Familie weggenommen hatte.
    Ein Geräusch ertönte bei der Tür.
    „ Zia , wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich …“ Er wandte den Kopf und verstummte abrupt.
    Nicht Silvana, sondern Lucy stand in der Tür, völlig durchnässt vom Regen.
    Massimo sagte nichts. Er zögerte nicht. Er sprang auf, ging schnurstracks zu ihr und zog sie in die Arme. Er drückte sie fest an sich und küsste sie.
    Als der Kuss endete, flüsterte sie: „Es tut mir so leid.“
    „Dir tut es leid?“, hakte er verständnislos nach. „Ich bin es doch, der dir wehgetan hat. Ich habe dich deiner Familie weggenommen. Du hast mich um die Wahrheit gebeten, und ich habe sie dir verschwiegen. Ich dachte, es würde ausreichen, wenn ich den Rest meines Lebens versuche, es wiedergutzumachen. Du musst wissen, wie sehr ich bereue …“
    Sie legte ihm einen Finger an die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Worte sind wertlos. Das habe ich durch Alexander gelernt.“ Tränen mischten sich mit den Regentropfen auf ihrem Gesicht. „Du hast deine Liebe immer und immer wieder durch Taten bewiesen.“ Ihre ausdrucksvollen braunen Augen glitzerten. „Warum hast du mir den vollen Marktwert für meine Anteile gezahlt, obwohl du das Unternehmen schon an meinen Großvater abgetreten hattest? Wie konntest du das überhaupt tun?“
    „Der Besitz des Unternehmens hat mir meine Familie nicht zurückgebracht.“ Er schüttelte den Kopf. Plötzlich war er selbst den Tränen verdammt nahe. „Es interessiert mich nicht mehr, Ferrazzi zu schaden. Ich habe mein Sinnen auf Rache aufgegeben. Ich will nur dich. Du und Chloe, ihr seid jetzt meine Familie. Ich würde alles für dich tun. Mein ganzes Vermögen verschenken. Mein Leben geben.“
    „Ich weiß.“ Sie drückte ihn fest an sich und küsste ihn stürmisch.
    Lange Zeit später fragte er: „Wo ist eigentlich unsere Tochter?“
    „Im Auto. Bei Amelia, die ich aufgegabelt habe, als sie mir zu Fuß im Regen begegnet ist. Chloe ist total übermüdet. Sie war furchtbar unglücklich ohne ihren Hippo und wollte nicht einschlafen.“ Lucy schluckte. „Sie hat sich erst beruhigt, als sie gemerkt hat, dass wir zu dir nach Hause kommen.“
    „Kannst du mir wirklich verzeihen?“, murmelte er besorgt. „Immerhin habe ich dir deine Familie weggenommen.“
    „Nein. Du
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