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Mit einem Kuss find alles an ...

Mit einem Kuss find alles an ...

Titel: Mit einem Kuss find alles an ...
Autoren: JENNIE LUCAS
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dass er bereit war, für sie zu töten, für sie zu sterben. Er verlor halb den Verstand, als er sie verlor.
    Der italienische Fürst hingegen stand Lucy zwar so nahe, dass sie seine Körperwärme spürte, aber er wollte nichts von ihr. In seinen Augen war sie ja nicht einmal eine richtige Frau.
    Zum Glück sind Sie nicht mein Typ. Sie sind viel zu reizlos, zu schlecht gekleidet, zu jung …
    Umso besser, dachte sie. Denn sie war endgültig fertig mit den Männern. Und mit der Liebe.

4. KAPITEL
    Lautes Gelächter und Gläserklirren, Stimmengewirr in Englisch und Italienisch drangen auf den Korridor des fünften Stockwerks – und dazu Violinenklänge.
    Massimo öffnete die Tür zu seiner Suite. Mit offenem Mund blieb Lucy abrupt stehen. In der hinteren Ecke spielte ein Streichquartett Vivaldis Winter . Auf Anhieb erkannte sie zwei Hollywoodgrößen und einen Senator. Die Aura von Geld und Macht erfüllte die Suite ebenso wie die Musik.
    Sie hatte eine luxuriöse Hotelsuite erwartet, aber diese Räumlichkeiten übertrafen bei Weitem ihre Vorstellungen. „Das ist ja ein Palast“, flüsterte sie beeindruckt.
    „Ich habe keinen Palazzo in diesem Land.“ Gelassen zog Massimo sich den Mantel aus und warf ihn auf die Polsterbank unter dem Garderobenspiegel. „Das ist nur die Präsidentensuite.“
    Nur? Eine Nacht in diesen Gemächern kostete vermutlich so viel wie die Jahresmiete für ihre Wohnung. „Sie geben eine Silvesterparty?“
    Unter sinnlich gesenkten Lidern blickte er sie an. „Ich werde schon bald noch viel mehr zu feiern haben als nur das neue Jahr. Bleiben Sie hier.“
    Die Mehrzahl der vornehmen Partygäste drehte sich zum Eingangsbereich um und beobachte interessiert die beiden Neuankömmlinge. Zwei glamourös zurechtgemachte Frauen, die eine blond, die andere brünett, musterten Lucy besonders abschätzend von Kopf bis Fuß und flüsterten aufgeregt miteinander.
    Nervös befeuchtete sie sich die Lippen. „Vielleicht sollte ich lieber draußen warten.“
    „Sie bleiben hier.“ Massimos Stimme klang autoritär, forderte Gehorsam. „Falls jemand Sie anspricht, werden Sie Ihre Anwesenheit nicht erklären.“
    „Kein Problem“, murmelte sie. Wie hätte sie auch erklären sollen, was sie selbst nicht verstand?
    Sie beobachtete, wie er sich einen Weg durch den Raum bahnte und immer wieder von Gästen aufgehalten wurde. Fast jede Frau in der Suite, ob jung oder alt, verheiratet oder ledig, schien um seine Aufmerksamkeit zu buhlen.
    Mit Ausnahme der beiden Schönheiten, die Lucy schon seit der ersten Sekunde mit eifersüchtigen Blicken durchbohrten und nun zu ihr stolzierten.
    Die Blondine, die ein aufreizend kurzes rotes Kleid trug, verzog verächtlich die Lippen und bemerkte mit beißendem Sarkasmus: „Nettes Outfit.“
    Mit einem Mal wurde Lucy sich überdeutlich ihrer schäbigen Aufmachung bewusst. Die Haare, die sich zum Großteil aus dem Pferdeschwanz gelöst hatten, fielen ihr wirr ins Gesicht. Die Turnschuhe waren ebenso abgetragen wie die Jeans, und das bedruckte Sweatshirt war total aus der Mode geraten. Doch es stammte von ihrer Mutter und vermittelte während der Nachtschicht an der einsamen Tankstelle das Gefühl, behütet zu sein. Außerdem brachte das Kätzchen auf dem Vorderteil Chloe stets zum Lachen.
    „Ärmlicher Stil soll ja in gewissen Kreisen en vogue sein“, fuhr die Blondine in überheblichem Ton fort, „aber in so ausgeprägter Form ist das direkt peinlich. Oder meinst du nicht, Esmé?“
    „Ach, Arabella, du solltest etwas nachsichtiger sein.“ Die auffällig gestylte Brünette setzte eine gönnerhafte Miene auf. „Wahrscheinlich ist sie nur gekommen, um die Toiletten zu putzen.“
    Lucy erstarrte. Die bissigen Worte erinnerten sie schmerzlich an ihre frühe Kindheit. Durch zahlreiche Umzüge von einer Stadt in die andere war sie von ihren Mitschülern ständig als „die Neue“ in der Klasse verhöhnt worden. Die dicken Brillengläser und die Secondhandkleidung hatten stets als Zielscheibe des Spottes gedient. Und nach dem Tod ihrer Mutter war es noch schlimmer gekommen. Da hatte Lucy sich häufig in die Bibliothek geflüchtet und unzählige Stunden mit ihren einzigen wahren Freunden verbracht: Büchern.
    Unverhofft tauchte Massimo wieder auf. „Esmé, Arabella.“ Er begrüßte zuerst die Brünette, danach die Blondine mit Wangenküssen.
    Beide weideten sich an seiner Aufmerksamkeit, strichen sich kokett die Haare zurück, warfen sich in die Brust und reckten sich ihm
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