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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht
Autoren: Jayne Ann Krentz
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mit dem Rührei dicht heran. „Duftet köstlich.“
    „Guten Appetit, Mr. Colter ... äh ... Devin.“
    „Danke.“ Er schob sich eine Gabel voll in den Mund, kaute, schluckte. „Hervorragend.“
    „Fein.“ Teresa nagte an einem der gebutterten Toasts. „Devin?“
    „Hm?“
    „Ich hätte vorhin ... ich meine, ich habe gestern Abend nicht damit gerechnet, dass Sie sich so rasch erholen würden.“
    „Ich auch nicht. Aber natürlich schmerzen die Wunden noch. Ich glaube, dass mir die Sonne guttun würde. Was halten Sie davon?“
    „Sie könnten recht haben“, antwortete sie. „Vielleicht lockert die Wärme die Muskeln. Wissen Sie was? Nach dem Frühstück nehmen Sie zwei Aspirin, und dann gehen wir an Deck und machen es uns in Liegestühlen in der Nähe des Swimmingpools bequem. Wie klingt das?“
    Devin lächelte und nickte zustimmend. „Gut. Eine ausgezeichnete Idee.“ Er schwieg ein paar Sekunden lang, bevor er leise fortfuhr: „Ich habe Ihnen noch gar nicht dafür gedankt, dass Sie gestern Abend bei mir geblieben sind.“
    Teresa blinzelte erschrocken. War ihm doch etwas aufgefallen? Im nächsten Moment entspannte sie sich wieder. In seiner Miene deutete nichts darauf hin, dass er Bescheid wusste.
    „Das war selbstverständlich, ich habe es gern getan“, erwiderte sie. „Dafür schulden Sie mir keinen Dank. Übrigens, was hat der Kapitän zu Ihrem Bericht über den Vorfall auf St. Regis gesagt?“
    Devin zuckte die Schultern. „Er versprach, den Fall bei der Inselbehörde zu melden. Normalerweise bringt so etwas gar nichts. Solche Dinge passieren überall auf der Welt. Ich hätte nicht allein durch die dunkle Gasse gehen sollen.“
    „Sie konnten doch überhaupt nicht wissen, dass es gefährlich war“, meinte Teresa. „Himmel, wenn ich daran denke, dass genauso gut ich das Opfer hätte sein können ... Wäre ich einige Minuten eher dort angelangt, wären sie über mich hergefallen.“
    In seinen Augen erschien plötzlich ein Ausdruck, den sie nicht zu deuten vermochte. Dann erkundigte er sich, was sie in der finsteren Gegend zu suchen gehabt habe.
    „Ganz einfach“, erklärte sie, „ich bin einem Schild gefolgt, das zu einem Kunstgewerbestudio wies. In einem Geschäft am Markt hatte ich bereits eine wunderbare Drachenfigur gefunden, und ich hoffte, noch ein anderes ausgefallenes Stück aufzustöbern. Gerade in kleinen, versteckten Läden entdeckt man manchmal die größten Kostbarkeiten.“
    Devin erkundigte sich interessiert: „Was für Gegenstände sammeln Sie?“
    „So etwas zum Beispiel“, entgegnete Teresa und streckte ihre Hand aus, um ihm einen Ring zu zeigen.
    Er beugte sich vor. „Was stellt die Gravur dar?“
    „Eine Seeschlange. Können Sie die Schuppen und die Kopfform nicht erkennen?“
    „Hm, ja, jetzt, da Sie es gesagt haben. Mögen Sie etwa Schlangen?“
    Teresa lächelte amüsiert. „Das nicht gerade. Nein, ich mag Fabelwesen: Drachen, Einhörner und so weiter. Schon als Kind habe ich mich für Fantasietiere interessiert. Warum, weiß ich nicht.“
    „Vielleicht fühlen Sie sich als Kätzchen artverwandt.“
    Sie sah ihn an und schmunzelte. „Hauskatzen kann man wohl kaum als Fabelwesen bezeichnen. Das sind ganz normale Tiere.“
    „Hm ... Wenn aber jemand noch nie im Leben eine Hauskatze von Nahem gesehen hat, hält er sie vielleicht für etwas Außergewöhnliches.“
    „Möglich“, stimmte Teresa ihm zu. „Übrigens, als die Mönche im Mittelalter Lehrbücher über Tiere verfassten, mussten sie oft solche beschreiben, die sie in Wirklichkeit noch nie erblickt hatten. Dabei kam es zuweilen vor, dass sie die ihnen unbekannten Arten mit Fantasiewesen verwechselten.“
    „Was hielten die Mönche denn von Hauskatzen?“, scherzte Devin.
    „Nicht viel, soweit ich mich erinnere“, erwiderte sie trocken. „Sie schätzten sie höchstens als nützliche Mäusejäger, nehme ich an.“
    Eine Zeit lang schwiegen sie und widmeten sich ganz dem Frühstück.
    Schließlich schob Teresa ihren Teller beiseite. „Sind Sie aus geschäftlichen Gründen an Bord, um neue Reisewege für Ihre Kunden auszukundschaften?“, fragte sie.
    Devin zögerte einen Moment, antwortete dann nur kurz:
    „Ja.
    „Arbeiten Sie schon lange auf diesem Gebiet?“
    „Seit einiger Zeit.“
    „Dann müssen Sie ja viel von der Welt gesehen haben“, meinte Teresa nachdenklich.
    „Ziemlich viel“, bestätigte er. „Dies ist Ihre erste Kreuzfahrt, nicht wahr?“
    „Wie können Sie das
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