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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett
Autoren: Virna Depaul
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festhielt, und steckte sie unbeholfen unter ihrem Mantel fest. Etwas vorn übergebeugt blickte sie ihn fragend an. Rhys räusperte sich. „Gut. Könnten Sie mir nun sagen, welche Farbe die Unterwäsche hat, die Sie gerade tragen?“
    Melinas Augen wurden noch weiter. „Wa … Warum?“, stotterte sie.
    Rhys lächelte und wandte sich ans Publikum. „Kluge Frau. Stellt immer erst mal Fragen, bevor ihr einem fremden Mann etwas über eure Unterwäsche erzählt!“
    Das Publikum lachte, und Melina starrte ihn nur an, wie gelähmt und stumm. Sie hatten diesen besonderen Trick niemals vor ihr geprobt, damit sie, so begründete er es, nicht nervös wäre.
    „Wenn du mir sagst, welche Farbe deine Unterwäsche hat, werde ich einen Schal von genau derselben Farbe wie von Zauberhand erscheinen lassen, der zwischen die beiden Tücher gebunden ist, die du unter deinem Rock hast.“
    Sie lächelte. „Wirklich? Das kannst du tun? Das ist verblüffend!“
    „Ich kann mit meinen Händen viele Dinge tun, die dich verblüffen würden.“
    Die Zuschauer lachten, doch er hörte sie kaum. Er und Melina lächelten einander an, und zum ersten Mal seit Tagen lockerte sich die Anspannung in ihm.
    Die Dinge würden in Ordnung kommen.
    Melina richtete sich auf und ließ die zusammengebundenen Tücher zu Boden flattern. „Anstatt dir zu sagen, welche Farbe meine Unterwäsche hat, kann ich sie dir zeigen?“
    Rhys‘ Augen rundeten sich. Er lachte nervös und riss seinen Kopf ruckartig zu der Zuschauermenge herum, die plötzlich still geworden war. „Liebling, ich weiß, dass ich dazu neige, eine Frau vergessen zu lassen, wo sie sich gerade befindet, aber wir haben hier immer noch ein Publikum.“
    „Ich weiß“, sagte sie. „Aber ich möchte einen Punkt machen!“ Sie packte die seitlichen Saumränder ihres Mantels.
    Rhys wollte sie aufhalten. „Melina, nicht …“
    Mit einer schnellen Bewegung riss sie sich den Mantel runter und ließ ihn zu Boden fallen.
    Das Publikum drehte durch.
    Hinter den Kulissen pfiffen Amanda und Tina anerkennend.
    Von der rechten Bühnenseite brüllte Max lautstark und schleuderte die Fäuste in die Höhe.
    Rhys starrte nur.
    Er wusste, dass wenn er einmal starb, hoffentlich erst nach einem langen, erfüllten Leben mit Melina, würde er sich sie in genau diesem Moment vorstellen – zu Tode erschrocken und dennoch sich tapfer aufrechthaltend, Schultern zurück, Kinn erhoben und herausfordernd blickende Augen, die ihm und jedem anderen sagten, er solle es nur ja nicht wagen, anders als positiv zu reagieren auf diesen Bikini-bekleideten Körper.
    Ihren brennend-heißen, er-wünschte-sie-wären-allein-damit-er-sich-auf-sie-stürzen-könnte Körper.
    Verdammt nochmal, war er gut, fand er, denn er bemerkte, dass der schwarze Bikini mit den roten Tupfen ihre Rundungen an allen besten Stellen perfekt umschmiegte.
    Das Publikum kam zur Ruhe, doch Rhys bewegte sich immer noch nicht, noch sprach er.
    Melina kniff die Augen zusammen und betrachtete ihn genauer. Dadurch merkte er, dass sie keine Brille trug.
    „Wo ist deine Brille?“
    Sie runzelte die Stirn. „In … in meinem Mantel.“
    Rhys hob schnell den Mantel auf und durchsuchte die Taschen, bis er ihre Brille fand. Vorsichtig setzte er sie ihr auf die Nase. Sie zwinkerte ihm zu. Er grinste.
    „Wenn du einen Punkt machen willst, dann aber richtig, nicht wahr?“
    „In einen professionellen Zauberer verliebt zu sein, wird nicht immer einfach sein. Ich muss dich hin und wieder an die Wand spielen, in den Hintergrund drängen.“
    „Also bist du in mich verliebt?“
    Melina nickte. „Seit Jahren.“
    „Verliebt, wie in Liebe, Liebe?“
    „Liebe, Liebe“, wiederholte sie wie ein Echo.
    Er beugte seinen Kopf und küsste sie, ein ehrfurchtsgebietendes Aufeinandertreffen von Lippen, das dem Publikum ein langgedehntes „aaahhh“ entlockte. Während sie ihre Arme um ihn schlang, vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust. „Können wir jetzt von der Bühne verschwinden?“
    „Darauf kannst du wetten.“ Rhys wandte sich Max zu. „Kannst du von hier weitermachen?“
    Max ging auf die beiden zu, umarmte sie und wandte sich dann dem Publikum zu. „Da folgt jetzt aber eine schwierige Nummer. Meine Damen, wer trägt etwas, das mit diesem Bikini mithalten kann?“
    Das Publikum tobte, als Rhys Melina in ihren Mantel half und sie hinter die Bühne brachte. Er geleitete sie in sein Umkleidezimmer, ehe er sie von den Füßen fegte und herumwirbelte. Seine Hände
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