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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel
Autoren: Jason Dark
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als Suko sich abwandte und den Kürbis anhob.
    »Das hat er mir noch gesagt.«
    »Wohin wollte er denn?«
    Der Junge hob die Schultern. »Nach Süden…«
    Ich stieß einen ärgerlich klingenden Laut aus. »Damit kann ich nicht viel anfangen, Frank.«
    »Er hat mir kein genaues Ziel gesagt. Er sprach nur von einem Ort, wo ein großes Halloween-Fest stattfinden soll. Das kann sogar an der Küste sein.«
    »Stimmt, die liegt im Süden.« Ich runzelte die Stirn. »Kannst du dich an ihn und seinen Wagen genau erinnern? Von ihm hast du ja gesagt, daß er gelbe Augen haben soll.«
    »Sogar mit einem Grünstich.«
    »Und sein Wagen war dunkel?«
    »Richtig. Ein großes Wohnmobil. Er hatte sogar eine Seite geöffnet wie eine Rampe. Da hat er dann gesessen, am Straßenrand geparkt und hat geschnitzt.«
    »Aber bestimmt nicht nur diesen einen Kürbis?«
    »Nein, Sir. Es gab noch andere. Die lagen dann in seiner Nähe. Einige hatte er auch in einen Korb gefüllt.« Frank kratzte sich an der Stirn. »Jetzt erinnere ich mich besser, Sir. Die sahen alle irgendwie anders aus. Es waren zwar wohl Kürbisse, doch ihre Gesichter oder Fratzen waren unterschiedlich.«
    »Kannst du dich genauer erinnern?«
    »Nein, es war schon fast dunkel. Ich erinnere mich nur an verschiedene Farben. Sie waren nicht alle gelb. Einige von ihnen waren grün, blau oder rot. Aber kein normales Rot. Mehr wie altes Blut. Schon dunkel und leicht bräunlich. Ich habe zuvor noch nie solche Halloween-Köpfe gesehen.«
    »Sonst hat er nichts zu dir gesagt, als er dir den Kürbiskopf schenkte?«
    »Nein, nichts. Alles war dann wieder normal. Ich konnte mich aufs Rad schwingen und fahren. Ich war froh darüber, denn der Mann hat mir Angst eingejagt. Wie kann man nur solche Augen haben. Er sah wirklich scheußlich aus.«
    »Er war ein Mensch?«
    »Das schon, Sir. Aber man kann auch vor einem Menschen Angst bekommen. Jedenfalls war es bei mir der Fall.«
    »Da hast du recht.«
    »Und was soll jetzt mit mir werden?«
    »Deinen Namen haben wir. Die Adresse wirst du uns noch geben. Danach kannst du gehen.«
    Frank bekam vor Überraschung den Mund kaum geschlossen. »Ehrlich, Sir? Ich kann…«
    »Ja. Das, was du hast tun wollen, war nicht dein eigener Wille. Du bist das in Wirklichkeit nicht gewesen, Frank. Ich habe es ja bei mir selbst erlebt. Es war jemand anderer oder etwas anderes. Eine unheimliche Macht, gegen die ein Mensch kaum ankommt. Auch ich bin davon betroffen und muß damit erst einmal zurechtkommen. Ansonsten solltest du dir lieber die normalen Kürbisse kaufen oder dir selbst einen vom Feld holen und ihn dir zurechtschnitzen.«
    Er nickte, räusperte sich und fragte mit leiser Stimme: »Was geschieht denn mit dem Kürbis da?«
    »Wir werden ihn mitnehmen.«
    »Auch zerhacken?«
    »Mal sehen.«
    Die Polizisten hatten mein Verhalten nicht mitbekommen. Zwei von ihnen waren schon gegangen. Die Stimmung hatte sich wieder beruhigt. Die beiden anderen kamen zu uns und fragten, ob wir den Jungen mitnehmen wollten oder es ihnen überließen.
    »Wir kümmern uns darum«, sagte Suko.
    »Dann können wir den Fall abhaken?«
    »Ja.«
    »Danke, Inspektor, das ist gut.« Die beiden grüßten und gingen davon.
    Frank Stockwell atmete scharf aus. »Himmel, ich dachte schon, ich würde trotz allem eingelocht.«
    »Nein«, erklärte ich lächelnd. »Warum hätten wir das tun sollen? Versprochen ist versprochen. Und du hast wirklich nichts dafür gekonnt. Ich wünsche dir eine gute Heimfahrt.«
    »Ja, danke, die werde ich haben.« Er drehte sich von uns weg und war sehr schnell verschwunden.
    »Und nun zu uns«, sagte ich.
    »Oder auch zu ihm!« meinte Suko und deutete auf den Kürbis.
    »Das versteht sich. Nur müssen wir nachdenken. Es dreht sich nicht nur um diesen einen Kürbis. Wie Frank berichtete, hat dieser Mister Mirakel mehrere zum Verkauf angeboten. Morgen ist Halloween. Wenn die Käufer ihre Kürbisse überstülpen und jeder die gleiche Magie erhält wie dieser hier, dann sehe ich nicht nur schwarz, sondern mehr als das. Da könnte das Halloween-Fest wirklich zu einer verdammt blutigen Nacht werden. Schlimmer als das, was wir damals erlebt haben.«
    »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als ihn vorher zu finden!«
    »Im Süden.«
    »An der Küste, John.«
    »Und die ist verdammt lang.«
    Suko hob die Schultern. »Arbeit, ich liebe dich«, sagte er. »Wir werden eben all die etwas größeren Orte durchgehen müssen, um herauszufinden, wo man überall Halloween
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