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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse
Autoren: Susan Mallery
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wirklich an der Zeit, loszulassen.
    Holly kuschelte sich dichter an Jordan. Sie saßen auf dem Sofa vor dem Weihnachtsbaum. Zu ihrer Rechten knisterte ein Feuer, und der Geruch von brennendem Holz erfüllte den Raum.
    „Das Essen war toll“, sagte sie, dann berührte sie ihre Ohrläppchen und die traumhaften Ohrringe, die er ihr geschenkt hatte. „Alles heute war perfekt. Danke für das schöne Weihnachtsfest.“
    Er zog sie fester in seine Arme. „Gern geschehen.“
    Mit geschlossenen Augen hielt sie das Glücksgefühl fest, das durch ihren Körper strömte. Dieser Tag sollte ewig dauern! Für immer wollte sie ein Teil von Jordan sein, von seinem Leben. Sie wünschte, sie könnte ihm ihre Gefühle gestehen, und er würde sie erwidern. Sie wollte, dass er sie liebte.
    Ein kleiner Seufzer entwich ihren Lippen. Es hatte keinen Zweck, nach den Sternen zu greifen. Jordan würde sie nicht lieben, weil er niemanden liebte. Er fürchtete sich vor der Liebe, so wie sie sich früher davor gefürchtet hatte, jemandem zu vertrauen. Dann hatten er und seine Familie sie eines Besseren belehrt. Aber wer konnte Jordan etwas lehren?
    Dennoch wäre es ihr größter Weihnachtswunsch gewesen, dass er sie für immer an seiner Seite haben wollte.
    „Holly, es gibt da etwas, das ich dich fragen möchte“, sagte er.
    „Was?“
    Seine dunklen Augen sprühten vor Emotionen, die sie nicht entschlüsseln konnte. Zwar spürte sie seine Anspannung, kannte aber nicht den Grund. Bevor sie ihn fragen konnte, sprach er weiter.
    „Holly, willst du mich heiraten?“
    Entgeistert und sprachlos nahm sie die Worte auf. Sie konnte ihn nur noch anstarren. Ihn heiraten? Er wollte, dass sie ihn heiratete?
    „Ich weiß, dass die Frage plötzlich kommt“, sagte er. „Aber ich habe lange darüber nachgedacht. Ich mag alles an dir. Mit dir zusammen zu sein, zu reden, dich zu lieben.“
    Die Freude war so grell und heftig, dass Holly dachte, sie müsste augenblicklich sterben. Er wollte sie heiraten. Sie!
    „Wir wollen das Gleiche“, fuhr er fort. „Ein Zuhause und eine Familie. Ich habe das Haus“, er deutete auf den Raum, „und zusammen wären wir eine Familie. Schon immer wollte ich Kinder. Ich würde dich beschützen und respektieren.“ Er berührte ihr Gesicht, dann küsste er sie auf die Lippen. „Ich glaube, wir könnten es schaffen.“
    Suchend sah sie ihn an und wartete, aber er war fertig. So langsam wie ein Regenbogen, der sich im Nebel auflöst, verblasste ihr Glück. Zuerst erkannte man noch keine Veränderung, doch dann verschwammen die Ränder, und am Ende war alles fort. Zurück blieb nur die Erinnerung daran, wie schön es einst gewesen war.
    Er wollte sie heiraten – aber zu seinen Gefühlen für sie hatte er kein Wort verloren.
    „Eine Ehe ohne Liebe?“, fragte sie, dankbar, dass ihre Stimme hielt.
    „Ich würde dich ehren“, sagte er und umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. „Und ich wäre ein treuer und großzügiger Ehemann.“
    Fast, dachte sie traurig. Fast wie Liebe, aber nicht genau dasselbe.
    „Du bist mir wichtig“, erklärte er.
    „Ich weiß das zu schätzen. Du magst mich, das ist schön. Ich mag dich auch.“ Langsam rückte sie von ihm ab und kam auf die Füße. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Alles geschah viel zu schnell.
    Eine Hochzeit mit Jordan. Davon träumte sie, seit sie begriffen hatte, dass sie ihn liebte. Denn er bot ihr alles, was sie sich wünschte … fast alles. Sie konnte mit ihm schlafen und Kinder haben, sein Bett und sein Leben teilen. In den liebenden Armen seiner Familie wäre sie gut aufgehoben. Sie hätte ihren Platz gefunden.
    Aber er liebte sie nicht. Er würde nie so von Holly träumen wie sie von ihm. Nie würde er sie fühlen, diese bis ins Mark gehende, herzzersprengende Liebe.
    „Holly?“
    Sie lachte leise und fragte sich, ob es ihren Schmerz übertünchte. „Du hast recht“, sagte sie. „In allem. Wir würden gut zueinanderpassen. Gegenseitige Zuneigung undRespekt. Viele Ehen kommen mit weniger aus. Es gibt nur ein Problem. Ich habe die Regeln geändert.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich weiß nicht genau. Ich …“ Sie brach ab, unsicher, wie weit ihr Geständnis gehen sollte. „Ich hatte solche Angst, jemandem zu vertrauen. Von allen war ich enttäuscht worden. Und dann kamst du, mit deinem guten Aussehen und diesem Lächeln. Du zogst mich an wie ein Magnet, gegen den ich nicht ankam. Bei dir fand ich alles, was ich
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