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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller
Autoren: Glenn Meade
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massivem Fels bestanden. Er war gute fünfzehn Meter tief, und unten teilte er sich in mehrere schmale Gänge, die in verschiedene Richtungen führten.
    Die gelben Lehmwände waren hier mit Holzpfählen abgestützt und mit Hilfe einer Kette von Glühlampen, die oben am Generator angeschlossen waren, beleuchtet. Die Tunnel führten zu den drei einzelnen Gräbern, die man hier gefunden hatte, und die Decke war dort zum Teil so niedrig, daß man nicht aufrecht gehen konnte. Aber verglichen mit der kochenden Hitze oben war die Luft hier unten angenehm kühl, ja fast kalt, und es war ein wenig unheimlich. Aber Weaver war daran gewöhnt, und er spazierte munter einen der Gänge entlang, bis er ans Ende kam und Stimmen hörte.
    Ein großer Sarkophag, das Grab einer wenig bekannten Prinzessin der Djoser-Dynastie, stand am hinteren Ende des Tunnels in einer Wandnische. Die mumifizierten Überreste waren nach der Entdeckung des Grabes entfernt worden, und der steinerne Sargdeckel war gegen die Wand gelehnt. Seine Oberfläche war mit prachtvollen Hieroglyphen verziert. Mehrere junge Leute waren damit beschäftigt, Werkzeug und elektrische Kabel aus dem Bereich zu entfernen. Weaver sah Jack Halder und Rachel Stern hart arbeiten. Ihre Kleidung war von einer feinen Staubschicht bedeckt. Dann drehte sich Rachel um und sah ihn.
    Ihr blondes Haar war zurückgebunden und betonte so ihre hohen Backenknochen. Winzige Schweißperlen bedeckten das sonnengebräunte Gesicht und den Hals, und obwohl sie ein weites Khakihemd und Hosen trug, zeichnete sich ihre Figur deutlich darunter ab. Sie sah hinreißend aus wie immer. Sie lächelte Weaver an, und sein Herz begann sogleich schneller zu klopfen. »Harry, wir haben gerade über dich geredet.«
    »Nichts Schlechtes, will ich hoffen?«
    »Natürlich nicht. Wir haben uns bloß gefragt, wo du so lange bleibst.« Sie kam näher und gab ihm einen Kuß auf die Wange.
    Ein verschmierter Staubfleck blieb zurück. »Sieh nur, was ich da angerichtet habe.«
    Lachend wischte sie den Fleck weg, und als ihre Hand seine Haut berührte, lief es Weaver heiß den Rücken herunter. Es war wie ein elektrischer Stromschlag. Jedesmal, wenn er Rachel Stern ansah, oder sie ihn berührte, spürte er eine enorm starke Anziehung. Das war vom ersten Tag an so gewesen, und er kämpfte schwer damit, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    »Ich bin noch beim Shepheards vorbeigefahren. Die Neuigkeiten sind nicht gut. Warschau wird noch immer bombardiert, und man sagt, daß die Polen nicht mehr lange durchhalten werden.«
    »Das ist wirklich schrecklich«, sagte Rachel besorgt. »Nicht wahr, Jack?«
    Jack Halders Gesicht strahlte eine eigenartige Rastlosigkeit aus. Immer umspielte ein leichtes Lächeln seinen Mund, als wäre das Leben für ihn ungleich interessanter, als er es sich je vorgestellt hatte. Aber jetzt war das Lächeln verschwunden. »Es ist allerdings furchtbar. In diesem Augenblick schäme ich mich fast, Deutscher zu sein.«
    Weaver legte dem Freund die Hand auf die Schulter. »Wir alle finden die Ereignisse schrecklich, Jack. Aber weder du noch irgendeiner der Deutschen bei dieser Ausgrabung ist schuld an diesem Konflikt. Verantwortlich ist einzig und allein Adolf Hitler.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Halder starrte einen Moment lang in den offenen Sarkophag, dann strich er mit der Hand über die glatte Oberfläche des Deckels. »Ich bin sehr traurig, daß ich dieser letzten Ruhestätte unserer Prinzessin Lebewohl sagen muß. Ist es nicht unglaublich, wenn man es sich genau überlegt?«
    »Wie meinst du das?«
    »Tausende von Jahren hat sie hier gelegen, bis wir sie gefunden haben. Zu Lebzeiten wurde sie gewiß von nicht wenigen Männern begehrt. Und jetzt liegen ihre mumifizierten Überreste im Ägyptischen Museum, um zerschnitten und untersucht zu werden, wie die anderen, die wir gefunden haben.
    Und auf all die wichtigen Fragen, die wir so gerne stellen würden, werden wir wahrscheinlich nie eine Antwort finden.
    Wie hat sie ausgesehen? Wie hat sie gelebt? Wen hat sie geliebt? Ich glaube kaum, daß jemand über uns einmal solche Fragen stellen wird. Sie hat wenigstens eine gewisse Unsterblichkeit erlangt.«
    Rachel lächelte. »Jack, was für ein romantischer Träumer du doch bist.«
    »Wir wollen nur hoffen, daß unserer Prinzessin kein Fluch anhängt, sonst stecken wir alle in Schwierigkeiten«, meinte Weaver trocken.
    »Du glaubst doch wohl nicht an Flüche, Harry, oder?« fragte Rachel
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