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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka
Autoren: McGill Gordon
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Als er fertig war, holte er einmal
tief Luft und sagte dann feierlich: »Aus diesen Gründen habe ich
beschlossen, die Weiterarbeit am Anti-Terror-System K-7 sofort
einzustellen.« Er schaute von einem Gesicht zum andern. Allein Mädler
zeigte eine Reaktion. Seine Lippen formten ein lautloses: »Scheiße!«
    Â»Die
Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, meine Herren«, fuhr Concourt
fort, »aber es gibt zwingende Gründe, Widerstände außerhalb, aber auch
innerhalb des Hauses â€¦Â« Er warf einen vielsagenden Blick auf
Altenburg. »… die letztlich keine andere Entscheidung zuließen.
Schade, es wäre eine große Entdeckung geworden â€¦ eines
Nobelpreises würdig.« Er zuckte mit den Achseln und erhob sich. »Möchte
irgend jemand etwas dazu sagen?«
    Â»Nun«, sagte Swann, »es war eine faszinierende technische Herausforderung.«
    Â»Es
gibt noch andere, Christopher«, wandte Altenburg ein. »Ich persönlich
bin froh, daß wir jetzt alle unsere Energien ganz auf die Entwicklung
des G-5-Computers konzentrieren können.«
    Wieder schaute Concourt von einem zum andern. Mädler rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her und wich seinem Blick aus.
    Â»Also dann, meine Herren. Veranlassen Sie alles Weitere. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gutes Gelingen.«
    Sie gingen schweigend hinaus, durch Chantals Büro und weiter auf den Flur. Swann folgte auf seinen Krücken.
    Â»Paul,
warte noch einen Moment«, sagte Chantal leise. Mädler blieb stehen und
wandte sich um. Sie ahmte mit der Hand jemanden nach, der sich ein Glas
einschenkt und es leer trinkt. Dann zeigte sie auf ihre Armbanduhr und
zischelte: »Halb zwei.« Mädler nickte trübsinnig. Nicht einmal die
Aussicht auf einen Drink mit Chantal Delon konnte ihn aufheitern.
    Sie
trafen sich in einem kleinen Bistro. Als der Kellner erschien, sagte
Mädler: »Einen trockenen Martini für die Dame, für mich einen
Schierlingsbecher.«
    Â»Monsieur?«
    Â»War nur ein Scherz. Bringen Sie mir ein Bier.«
    Chantal schaute ihn an und fragte, was für eine Laus ihm denn über die Leber gelaufen sei. Er erzählte es ihr.
    Â»Ich habe nichts gesagt, aber innerlich habe ich gekocht«, fügte er hinzu. »Wir waren so nah dran, K -7
wäre die Sensation geworden. Und dann plötzlich, aus heiterem Himmel,
stopp, Ende, aus. Ich habe eine Menge Arbeit hineingesteckt und
Engagement, und ich hätte noch eine ganze Menge geben können. Ich
meine, ich war an dem Punkt angelangt, wo ich auch alleine hätte
weitermachen können, ohne Swann. Es wäre die Chance für mich gewesen,
mich von ihm abzunabeln und allein etwas auf die Beine zu stellen.« Er
seufzte. »Ja, ja â€¦ hätte, wäre â€¦Â«
    Â»Aufgeschoben ist nicht aufgehoben«, sagte Chantal.
    Â»Wie bitte?«
    Â»Natürlich wird euer Anti-Terror-System gebaut werden, wenn nicht von euch, dann von anderen. Und weißt du, warum?«
    Â»Warum?«
    Â»Weil
das Militär sich dafür interessiert. Ich weiß es zufällig. Nun wäre es
ja durchaus vorstellbar, daß jemand, der sich mit der Sache auskennt,
in seiner Freizeit daran weiterarbeitet, sozusagen inoffiziell â€¦Â«
    Mädler starrte sie mit offenem Mund an.
    Â»Und wieso«, fuhr Chantal fort, »solltest nicht du dieser Jemand sein?«
    Einen
Moment herrschte Schweigen. Mädler saß reglos da, mit geschlossenen
Augen. Sie lehnte sich zu ihm hinüber. Ihre Wimpern berührten seine
Wangen. »Was ist?« fragte sie. »Träumst du?«
    Â»Ja«, antwortete er und schlug die Augen auf. »Angenehme Träume.« Er lächelte.
    In jener Nacht fand er keinen Schlaf. Er war viel zu aufgeregt.
    Das
Essen war Swanns Idee. Er schuldete es ihr nach all dem Kummer und
Streß, den er ihr bereitet hatte. Er schuldete Meike tausend Essen,
Essen für ein ganzes Leben. Sie willigte ein unter der Bedingung, daß
sie sich die Arbeit teilten.
    Â»Schneide die Möhren nicht zu dick«, wies er sie an. »Exakt drei Millimeter.«
    Â»Meine Mutter hat gesagt, genau vier Millimeter, und ich schneide die Möhren genau vier Millimeter, basta!«
    Swann
brummelte leise etwas â€“ kein Vergleich zu dem, was er früher unter
solchen Umständen vom Stapel gelassen hätte: »Eins weiß ich: ich
heirate nie eine Schweizerin.«
    Sie grinste und
konzentrierte sich
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