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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka
Autoren: McGill Gordon
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waren durchgeführt. Der Fehler an den SRBS war identifiziert und korrigiert worden.
    Nein, es würde nichts schiefgehen.
    Er
stieß die Tür auf und betrat den Kontrollraum. Ein paar von den
Technikern blickten auf, und er grüßte sie mit kurzem Nicken. Als er
sich auf seinem Platz niedergelassen hatte, lockerte er den Schlips und
setzte den Kopfhörer auf. Olaf schaute zu ihm herüber, ohne eine Miene
zu verziehen, die unvermeidliche Baseballmütze auf dem Kopf. »Flight
safety«, rief er in sein Mikrofon. »Geben Sie mir ein ›Go‹!« Dann
deutete er mit dem Kinn zum Computerraum. »Christopher ist ganz schön
am Schwitzen.«
    Altenburg blickte zum Computerraum.
Durch die Glasscheibe konnte er sehen, wie Swann gerade mit einem Stoß
Computerausdrucke gegen seinen Monitor schlug, als wolle er ihn zum
Duell herausfordern. Altenburg schaltete sich in seinen Kanal ein und
hörte die quäkende Stimme Hilarys: »Aufsteigende Hauptleitung zwo null
eins sieben.«
    Â»Unverändert«, meldete Swann.
    Â»Einlaßventil zwo null drei sieben.«
    Dann
ein Fluch von Swann. »Der Radius wird null Komma drei zwo Minuten mehr
offenliegen. Und der verdammte Sack weiß das. Crosspin nicht betroffen.«
    Was
zum Teufel war los? »Was ist, Christopher?« fragte Altenburg über sein
Mikro. »Stimmt was nicht?« Er sah, wie Swann erschrocken hochfuhr und
zu ihm herüberschaute, dann hörte er Hilarys Stimme aus seinem
Kopfhörer. Sie klang entschuldigend. »Doktor Swann überprüft alle
Komponenten. Es könnte ja auf der einen oder anderen mal eine minimal
abweichende Belastung geben.«
    Â»Christopher!« schnauzte
Altenburg. Er sah, wie Swann ihm durch die Glasscheibe einen wütenden
Blick zuwarf, wobei er zurückschnauzte: »Stör mich nicht. Ich habe
genug Probleme.« Er hörte, wie Hilary ein verrücktes Kichern von sich
gab, und die Sorge, die sich die ganze Woche über in ihm angestaut
hatte, schlug plötzlich in eine düstere Vorahnung um. Er stand auf und
marschierte, verfolgt von den Blicken der anderen, durch den Raum,
stieß die Tür zum Computerraum auf und beugte sich über Swann, der
nägelkauend auf den Haupt-VDU-Schirm starrte. Der Monitor zeigte kein
Bild. Er war leer. Altenburg konnte sein Spiegelbild in ihm sehen, und
Swann sagte zu dem Spiegelbild:
    Â»Mein lieber Vater, den
ich immer sehr bewundert habe, hatte, bevor ein Gewitter losbrach,
immer ein Kribbeln im dritten Zeh seines linken Fußes.«
    Â»Und was sagt dein dritter Zeh?« wollte Altenburg wissen.
    Â»Keine Ahnung, hat sich seit zwei Jahren nicht mehr gemeldet.«
    Ein
Tritt ins Fettnäpfchen, dachte Altenburg. Er schloß kurz die Augen und
tätschelte Swann im Rollstuhl die Schulter. »Nein, Christopher â€¦
was ich meine, ist, äh â€¦Â«
    Â»Mein alter Herr konnte
keinen Grund dafür nennen«, fuhr Swann ungerührt fort. »Und dieser
Scheiß-Computer auch nicht.« Er deutete mit einer wegwerfenden
Handbewegung auf den Bildschirm. »Und wenn doch, dann sagt er ihn
jedenfalls nicht.«
    Â»Du hast alles durchgecheckt? Alle Komponenten?«
    Swann nickte. »Scheint alles in Ordnung zu sein.«
    Altenburg
ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, über die mit Monitoren und
Tapedecks bis zur Decke vollgepackten Wände. Der ganze Raum schien vor
Elektronik zu pulsieren. Dies war das Hirn von Magellan 1 â€“ und
Christopher Swann redete von Gewittern und kribbelnden Zehen. Er wandte
sich um und ging zurück an seinen Platz, und die leise Stimme in seinem
Hinterkopf, die ihn seit Rom nervte, meldete sich wieder. ›Du hast
deine Bedenken geäußert. Sie sind im Protokoll festgehalten. Du hast
dir nichts vorzuwerfen.‹
    Achthundert
Kilometer weiter südlich war der Konferenzraum des Palazzo Foscari zu
einem Pressezentrum umfunktioniert worden. Über neun Monitore, die an
der Stirnwand aufgestellt worden waren, liefen die Bilder von heute
morgen: die Astronauten beim Verlassen ihrer Quartiere. Aus den daneben
aufgebauten Lautsprecherboxen plärrte der Countdown, untermalt von den
Stimmen der Techniker in Kourou und München, die ihre Checklisten
durchgingen.
    Giovanna Waldegg, anläßlich des
Starts in EUREKA-Blau gekleidet, stand an der Tür und begrüßte die
Reporter, Fotografen und Kameraleute, während zwei junge Assistenten
ihnen Pressemappen
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