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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster
Autoren: Jason Dark
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wenn eine gewisse Zeit vergangen war, mußte ich damit rechnen, daß sie irgendwann erschien. Sie tat mir den ›Gefallen‹. Aber sie kam nicht normal. Sie nahm keinen der durch den Sumpf führenden Pfade, sie hatte auch kein zweites Boot geentert, um damit über den See zu rudern.
    Sie kam durch die Luft.
    Und sie war nicht allein. Sie hielt eine zweite Gestalt ebenso umklammert wie den Totenschädel. Und diese Gestalt kannte ich. Es war Brenda Jackson.
    Auf einmal fühlte ich mich mehr als schlecht. Es bestand durchaus die Gefahr, daß ich zwischen zwei Fronten geriet…
    ***
    Zebuion war entstanden, und er wies überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem ersten Ich des Barry F. Bracht auf.
    Auf dem Grund des Sees war eine Gestalt erschienen, die es sonst nur in phantastischen Filmen gab, und sie war auch erkennbar, denn ein gelbgrünes Leuchten umgab die Gestalt.
    Zugleich schimmerte die Gestalt selbst, was auch an den Stiefeln lag, an dessen Außenseiten Perlen aufgereiht waren wie Silberstücke. In den Stiefelöffnungen verschwanden die Hosenbeine, die sehr dunkel waren und wie Leder aussahen. Dieselbe Farbe besaß auch die Jacke. Sie saß eng wie ein Trikot. Und in der Mitte zwischen Jacke und Hose schimmerte ein ebenfalls silberner Gürtel, bei dem an verschiedenen Stellen einige Knöpfe vorstanden wie Tasten.
    Zebuions Kopf war kaum zu sehen, weil er von einem Helm verdeckt wurde. Dunkel wie die Nacht und nur dort durchbrochen, wo sich das Gesicht befand. Dort allerdings schützte ein Gesichtsschutz, wie man ihn von den Helmen der Motorradfahrer her kannte.
    Das wäre alles nichts Besonderes gewesen, doch auf den Rücken wuchsen zwei dunkle Flügel. Sie sahen eher kräftig aus und wiesen eine gewisse Ähnlichkeit mit denen der Engelflügel auf. Zebuion rührte sich nicht. Unbeweglich stand sie im Wasser. Sie ertrank nicht, sie stand einfach nur da, und doch strömte von ihr etwas aus, was mit den Begriffen Gefahr und Kampf beschrieben werden konnte. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Irgendwann würde diese Gestalt explodieren und schrecklich aufräumen.
    Waffen besaß diese Figur auch. Sie steckten in seinem Gürtel und waren nicht wie normale Revolver mit Kugeln geladen, sondern mit einer positiven Energie.
    Sie waren immer schußbereit, denn die Energie strömte aus den Knöpfen in die Waffen hinein. Wenn sie eingesetzt wurden, dann gab es kein Pardon mehr, dann zerstörten sie rücksichtslos. Zebuion wartete noch.
    Das Wasser umgab ihn wie ein dicker, zähflüssiger Schwall. Es bewegte sich leicht, es schwemmte gegen ihn, ohne ihn allerdings wegzuschwemmen, zu fest hatte er seine Beine und Füße in den schlammigen Untergrund gerammt. Hinter dem Sichtschutz bewegte sich das Gesicht nicht. Durch das Material verzerrt, sah es aus wie aus hellem Stein gehauen. Die Hände verschwanden in langen Stulpenhandschuhen, und nie kam der Eindruck auf, als wäre jemand da, der diesen Mann besiegte.
    Zebuion glitt vor.
    So schwerfällig er auch wirkte, so leicht bewegte er sich durch das Wasser. Seine Füße wühlten den zähen Schlamm auf. In dunklen Wolken floß er in die Höhe.
    Er spürte manchmal Widerstand, da vom Grund her einige Pflanzen in die Höhe wuchsen, um seine Beine zu umschlingen.
    Immer wieder trat er sie weg. Er fand seinen Weg durch das grünschwarze Dunkel, und es sah so aus, als hätte er sich ein bestimmtes Ziel ausgesucht, das sich noch im Verborgenen hielt. Irgendwann aber würde es hervorkommen, um sich dem Schattenkrieger zu stellen.
    Er bewegte das Wasser, er ging voran, er sorgte dafür, daß der Dreck hochgewirbelt wurde und oftmals in langen Schlieren vor seinem Gesichtsschutz entlangwischte.
    Wo mußte er hin?
    Er blieb irgendwann stehen, als hätte ihn eine bestimmte Botschaft erreicht.
    Sein Kopf bewegte sich nach rechts und links. Er suchte nach, er forschte, er duckte sich plötzlich und fuhr mit einer geschmeidigen Bewegung herum. Das Wasser drückte dabei gegen die Flügel, hob sie an, so daß es aussah, als wollte der Kämpfer seinen weiteren Weg fliegend unter Wasser finden.
    Sein Freund war da!
    Zebuion merkte ihn, er spürte ihn, er sah ihn auch, denn vor ihm, da war die Schwärze plötzlich wie Tinte, und sie bildete einige gewaltige Wolken oder Mauern, die sich aus dem Grund des Sees hervorgeschoben hatte. Das war es!
    Das genau war das Böse, der alte Feind, der seit urlanger Zeit in diesem Sumpf lauerte. Und Zebuion stand ihm gegenüber.
    Er zeigte keine Furcht. Durch seinen
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