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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster
Autoren: Jason Dark
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fassen. Schattenreste taumelten durch das Wasser. Sie zuckten an allen Seiten, wollten sich aus der Gefahrenzone bringen, aber sie lösten sich auf.
    Wie auch der Schattenkrieger.
    Zebuion hatte seine Pflicht getan und das böse Erbe der Urzeit vernichtet. Die Welt brauchte ihn nicht mehr, er löste sich auf, und ein Mann namens Barry F. Bracht erwachte abrupt…
    ***
    Wiebke Crotano hatte noch geschrien, als sie in die Tiefe gefallen war und auf die Oberfläche des Sees prallte.
    Brenda Jackson konnte nichts sagen, das Entsetzen hatte sie schlichtweg stumm werden lassen. Gemeinsam tauchten sie ein. Hoch spritzte das Wasser auf. Grüngläserne Wellen entstanden, fielen wieder zusammen und begruben beide Mädchen unter sich, als sie in die Tiefe tauchten.
    Wiebke fürchtete sich nicht. Sie vertraute voll und ganz dem Schädel, der wieder einmal ein Opfer reißen würde. Aber sie wurde enttäuscht. Kaum eingetaucht, da stellte sie fest, daß dieses Wasser voller Gedanken steckte. Botschaften, die sie einmal so aufgemuntert hatten, jetzt aber nur noch Signale der Angst waren.
    Das Böse besaß nicht mehr seine ursprüngliche Kraft. Es war dabei, vernichtet zu werden.
    Das wurde ihr sehr genau klar, und Wiebke wußte nicht, was sie noch machen sollte.
    Erst einmal auftauchen.
    Sie hatte Brenda losgelassen, die ebenfalls der Oberfläche entgegenstrebte.
    Beide Köpfe sprangen förmlich aus dem Wasser und nicht einmal weit voneinander entfernt. So nah, daß sie nur mehr eine Armlänge trennte und sie sich anschauen konnten.
    Auf Brendas Gesicht lag die Angst. Panik flackerte in ihren Augen. Sie bewegte sich zu hektisch, sackte dabei tiefer, geriet mit dem Kopf unter Wasser und hatte zuletzt das Bild der Wiebke Crotano im Gedächtnis. Schrecklich hatte das Mädchen ausgesehen. Wie eine zum Leben erwachte Wasserleiche. Die Haare hingen ihr strähnig in die Stirn und bis weit über die Augen wie Algen.
    Brenda wollte ihr Leben retten. Sie bekam keine Luft mehr, sie mußte auftauchen, ihr Kopf durchstieß die Wasserfläche.
    Da war auf einmal die Hand.
    Schwer wie ein bleiernes Gewicht preßte sie sich auf Brendas Kopf und drückte ihn wieder zurück. Bevor sie das Wasser umschäumte, hörte sie noch die haßerfüllten Worte ihrer Zimmerkollegin.
    »Ich werde dich ertränken wie eine Ratte, hörst du? Wie eine verdammte Ratte…«
    ***
    Ich hatte auch ein zweites Mal geschossen und den verdammten Schädel wieder nicht erwischt.
    Als bleicher Killer raste er mir entgegen. In einem schrägen Winkel fiel er auf mich zu. Sein Sinnen und Trachten war danach gerichtet, mir die Kehle zu zerstören.
    Ich warf mich zur Seite.
    Aus dem Wasser hörte ich Wiebke Crotanos Schrei. Was sie sagte, konnte ich nicht verstehen, zudem mußte ich mich auf den Schädel konzentrieren.
    Er erwischte mich nicht.
    Neben mir schlug er auf die Planken. Die Wucht war so groß, daß er sie nicht nur aufkratzte, sondern ein Loch hineinbohrte, durch das Wasser strömte.
    Ich schlug mit dem Lauf der Beretta zu. Der Kahn schwankte, ich hatte den Schädel auf seiner oberen Seite erwischt, das Splittern des Gebeins war Musik in meinen Ohren, aber dieser verfluchte Totenkopf kam wieder hoch.
    Eine Welle packte das Boot, schleuderte es regelrecht zur Seite. Ich hatte Mühe, mich zu fangen, und dann tanzte der verdammte Schädel wieder vor mir.
    Das Kreuz konnte ich nicht mehr finden. Wahrscheinlich hatte ich es mit meinem Körper begraben.
    Mir blieb der Dolch.
    Bevor der Schädel wieder angriff, hatte ich ihn gezogen. Genau im letzten Moment, denn der Totenkopf jagte auf mich zu, er wollte nach meinem Hals schnappen.
    Blitzartig hob ich den Arm an. Vor meinem Hals kantete ich die Hand mit dem Dolch. Der Schädel biß in die Klinge!
    Beide Kiefernhälften hackten hinein. Ich hörte sogar das Knirschen und hoffte, daß es mir gelingen würde, die Waffe zu drehen, um den bleichen Totenkopf endlich zu zerstückeln.
    Das war nicht mehr nötig.
    Er kippte plötzlich weg, polterte auf die Planken und blieb liegen. Genau in dem Augenblick erwachte Barry F. Bracht…
    Brenda Jackson erlebte eine Angst wie nie zuvor in ihrem Leben. Die wird dich umbringen, schoß es ihr durch den Kopf. Dieses verdammte Biest ertränkt dich.
    Wiebke Crotano hatte ihre Hände in die Haare der Freundin gekrallt und preßte noch immer den Kopf nach unten. Sie wollte, daß Brenda keine Luft mehr bekam, daß sie Wasser schluckte, daß sie einfach nicht mehr in die Höhe gespült wurde, denn der
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