Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Auch er mußte in seiner bedrohlichen Tiefe die Veränderung gespürt haben, die mit der Welt und den Menschen vor sich gegangen war.
    Er hatte sich gezeigt, er hatte sein Erbe an die Oberfläche geschickt und sich eine Dienerin geholt. Zebuion mußte jedes Knochenstück vernichten, denn in diesen schrecklichen Hinterlassenschaften steckte die bösen, fremden Urgedanken des Untiers.
    Die Tiefe des Sees wurde von den fahlen Lichtlanzen zerschnitten und wie von einem zackigen Muster erhellt. Es wirkte so, als würde der Schattenkrieger nicht aus zwei, sondern aus mehreren Lanzen schießen, so schnell und grell durchstießen die Lichtbahnen die Finsternis. Er räumte auf.
    Er erwischte alle, und sah mit Befriedigung, wie auch das letzte Knochenstück verglühte. Endlich.
    Das Erbe des Bösen war vernichtet.
    Das Böse selbst aber existierte noch, und der Schattenkrieger nahm sich dieses dämonische Wesen aus der Urzeit der Erde als nächsten Gegner vor…
    ***
    Ich hielt den Atem an!
    Ob diese Wiebke Crotano noch menschliche Gefühle besaß, das konnte ich nicht sagen. Jedenfalls sah sie aus wie ein Mensch, auch wenn sie sich auf die Kraft eines Totenschädels verließ.
    Und sie hielt Brenda Jackson fest!
    Beide schwebten wie Todesboten über die düstere Fläche des Sees, wobei sie noch einen genügend großen Abstand zu mir hielten, mich und das Boot zunächst einmal in größerer Entfernung umdrehten. Barry F. Bracht hatte von Zebuion gesprochen. Ich wußte auch, daß er sich in diese Gestalt verwandeln und damit in andere Welten eindringen konnte, und jetzt merkte ich, daß er diese Gestalt angenommen hatte. Nicht in meiner sichtbaren Nähe, sondern in der Tiefe des Sees, wo sich einige Kämpfe abspielen mußten, denn an gewissen Stellen wurde die Dunkelheit hin und wieder durch flackernde Lichtbögen zerrissen, die einen gelblichgrünen Schimmer besaßen.
    Ich wußte Bescheid.
    Zebuion hatte seine Waffen eingesetzt. Man konnte sie schon als Astralpistolen ansehen oder Lichtkanonen. Jedenfalls verschossen sie eine Energie, der so mancher Feind nichts entgegensetzen konnte. Leider hellten sie den See nicht so stark auf, um mir Einzelheiten zu zeigen, ich konnte Zebuion nur die Daumen drücken und hörte gleichzeitig wie der schlafende Barry F. Bracht mitlitt. Er stöhnte, er flüsterte, manchmal keuchte er sogar. Der Kampf des Zebuion schien auch an seinen Kräften zu zerren.
    Ein böse klingendes Lachen hallte mir entgegen. Es lag auf der Hand, daß es nur Wiebke ausgestoßen haben konnte.
    Ich schaute hin.
    Sie und Brenda flogen nicht mehr.
    Sie standen in der Luft vor mir, getragen von der Kraft des Totenschädels, der in Wiebkes Hand wie ein Fanal leuchtete. Das Böse hatte sie übernommen. Dieses Untier in der Tiefe, das ich nicht sah.
    Mir reichte der Anblick der beiden Mädchen aus. Wiebke hielt ihre Freundin so fest wie eine Geisel. Und nichts anderes war sie letztendlich auch. Ich konnte mir gut vorstellen, daß sie Brenda einfach tötete, wenn es ihr in den Kram paßte.
    Sie lachte nicht mehr. Nur noch der Wind wehte. Dafür bewegte sich das Wasser stärker. In der Tiefe mußte sich der Kampf allmählich dem Höhepunkt nähern.
    »Mir gehört dieser Sumpf!« rief sie laut. »Mir allein. Denn ich habe die alte Kraft entdeckt. Sie hat mir die Macht gegeben, und sie hat aus einer Person namens Wiebke Crotano eine neue erschaffen. Ich bin Miss Monster. Ich habe den Schädel, und ich werde jeden vernichten, der sich in meinem Reich bewegt.«
    »Okay, das habe ich verstanden!« rief ich zurück. »Aber dein Reich wird nicht mehr lange Bestand haben, das verspreche ich dir. Es geht dem Ende entgegen. Ich bin gekommen, um das alte Grauen zu löschen. Das Relikt aus einer längst vergangenen Zeit hat kein Recht mehr, hier auf dem Globus zu existieren. Ich bin gekommen, um dir dies zu sagen.«
    »Du bist ein Mensch!«
    »Sicher!«
    »Was kannst du schon gegen einen Dämon ausrichten?«
    »Komm her, dann beweise ich es dir!« Damit hatte ich kaum gerechnet, aber Miss Monster fühlte sich so stark, daß sie tatsächlich kam. Und sie war schnell.
    Wie ein Paket hielt sie ihre Geisel unter dem rechten Arm geklemmt. Es machte ihr auch nichts aus, das Gewicht zu spüren, der Schädel war da und gab ihr die Kraft.
    Auf ihn kam es mir an.
    Nicht zum erstenmal erlebte ich einen killenden Totenschädel. Ich hatte damit gewisse Erfahrungen gemacht und wußte auch, wie sie zu zerstören waren.
    Das Kreuz und meine Beretta
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher