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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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anderen Leuten mehr glauben als mir und mich fortgeschickt haben? Sie sind in Gefahr, und alle Welt hat sich gegen mich verschworen. Sobald ich aus dem Weg bin, sind Sie diesen Leuten ausgeliefert.”
    “Schreiben Sie meiner Stiefmutter, dass es mir gut geht, ich sehr glücklich bin und Sie von Ihrer Verpflichtung, auf mich achtgeben zu müssen, entbunden habe. Auf Wiedersehen, Mr Harmon.”
    Er wollte noch etwas sagen und hätte das vielleicht auch getan, doch der Butler erschien hinter ihm und wartete darauf, dass er sich verabschiedete. Er bemerkte Pendle und blickte zwischen ihm und Miranda hin und her. Seine Miene verhärtete sich.
    “Also gut”, sagte er. “Ich gehe. Seine Gnaden triumphiert erneut. Aber so wird es nicht immer sein.”
    “Wenn ich bitten darf, Mr Harmon.” Mr Pendle hatte im hochnäsigsten Ton gesprochen und angewidert den Mund verzogen. Er war wieder ganz der Alte.
    Pendle begleitete Mr Harmon ins Haus zurück und zur Haustür. Miranda folgte den Männern nicht, betrachtete den entzückenden Park und das alte Haus und bedauerte, dass sie hier nie das Glück ihres Lebens finden würde. Mr Harmon hatte erreicht, weswegen er hergekommen war. Er hatte jede Möglichkeit für sie zunichte gemacht, hier ihr Glück zu finden. Sie würde nie wieder Leos Zuneigung haben, ganz gleich, was sie sagte oder tat. Er würde ihr nicht verzeihen, und das konnte sie ihm nicht einmal verargen.

11. KAPITEL
    Mr Harmon hatte fast das Gasthaus erreicht. Die Füße taten ihm weh, und er war müde. Beides hatte nicht dazu beigetragen, seine Stimmung zu heben. Er war mit so großen Hoffnungen hergekommen. Er hatte, obwohl er es sich eigentlich nicht leisten konnte, sehr viel Geld für neue Garderobe, das Postkutschenbillett, Übernachtungen und so weiter ausgegeben. In manchen Augenblicken war er besonders optimistisch gewesen und hatte davon geträumt, den Duke of Belford besiegen und Mrs Fitzgibbon für sich gewinnen zu können. Natürlich war sie nicht reich, sogar alles andere als das, aber ihr gehörte “The Grange”, der Besitz, auf den der Herzog es abgesehen hatte. Es wäre ein Triumph gewesen, hätte sie ihn, den einfachen Mr Harmon, Seiner Gnaden vorgezogen.
    Er war jedoch ein praktisch denkender Mensch. Das musste er sein. Daher hatte er geahnt, dass Mrs Fitzgibbon nicht ihn heiraten würde. Er hatte indes angenommen, sie würde sich mehr und mehr auf seinen Rat verlassen. Aber auch das hatte sich jetzt als Illusion herausgestellt. All die in diese Sache investierten Mühen und die Zeit, ganz zu schweigen vom Geld, waren vergebens. Miss Sophie Lethbridge, diese Intrigantin, hatte sich eingemischt. Mrs Fitzgibbon hatte sich ein Urteil über ihn gemacht und ihn fortgeschickt. Er glaubte nicht, dass sie je anderen Sinnes werden würde, weil er den unnachgiebigen Ausdruck in ihren Augen auch bei vielen anderen Frauen gesehen hatte. Nein, die Sache war vorbei.
    Er hatte kaum den Hintereingang des Gasthofes erreicht, als jemand seinen Namen rief. Er schaute sich um und sah eine Frau mit sehr fleischigem Gesicht vor sich stehen, die ihn zu seinem größten Erstaunen anzwinkerte.
    “Ja, bitte?”, fragte er kühl.
    Sie war sichtlich nicht beeindruckt. “Hören Sie schwer, Mr Harmon?” Verschwörerisch beugte sie sich etwas vor. “Soll ich lauter reden?”
    “Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?”
    “Ich bin Mrs Nancy Bennett, aber keine Dorfschlampe, falls Sie das denken, Mr Harmon.”
    Der Gedanke schien sie zu amüsieren. Das irritierte Mr Harmon noch mehr. “Nun, dann verschwinden Sie.”
    “Noch nicht, Sir. Ich habe gehört, dass Sie mit der neuen Herrin von ‘The Grange’ befreundet sind. Sie könnten bei ihr ein gutes Wort für mich einlegen. Wissen Sie, sie schuldet mir und meinen Angehörigen noch den Lohn. Ehe sie hier eintraf, mussten wir uns nicht beklagen. Master Julian, ihr Mann, war ein guter Herr. Aber sie ist hartherzig. Wir sind arme Leute, Mr Harmon. Wir sind auf unseren Lohn angewiesen.”
    Mr Harmon merkte, wenn jemand eine Masche abzog. Er bedachte Mrs Bennett mit einem langen harten Blick. “Verschwinde, Alte!”
    Sie wurde knallrot, und dadurch ähnelte ihr Gesicht noch mehr einem Stück rohen Fleisches.
    “Alte! Ich bin nicht alt. Ich bin ebenso wenig alt wie Sie, Sie feiner Pinkel! Ich weiß, worauf Sie es abgesehen haben. Vielleicht bekomme ich den mir geschuldeten Lohn von Ihnen. Was meinen Sie dazu?”
    Mr Frederick Harmon lächelte säuerlich. “Ich begleiche
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