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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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Gespräch ließ Tristan seine Verlegenheit, die er noch vor kurzem gespürt hatte, vergessen. So konnte er nun beide jungen Frauen formvollendet begrüßen. Fast hätte er einen Kuss auf Isoldes zarte Hand gehaucht, aber das hätte in diesem Milieu zu übertrieben gewirkt.
    Nachdem sich die beiden jungen Männer schnell ihr Mittagessen geholt hatten, vertieften sich Gerro und Melina sofort in ein Gespräch über deutsche Adelshäuser. Es war, als hätten sie schon lange auf diese Gelegenheit gewartet. So konnte Tristan sich ganz auf seine Isolde konzentrieren.
    Er betrachtete sie voller Bewunderung, dieses zarte, herzförmige Gesicht mit dem Kussmund, dieses glänzende rotbraune Haar, das sie heute zu einem Pferdeschwanz gebunden trug, diese tiefgründigen, rehfarbenen Augen. Sein Herz ging ihm über vor Liebe zu ihr. Auch sie schien seine Gegenwart zu genießen, denn ihr Blick war warm und strahlend.
    „Und was haben Sie nun beschlossen, Baroness? Wollen Sie mitkommen zum Rennen am Meer?“ fragte er zärtlich und bittend zugleich.
    „Bitte nenn mich Isolde, Tristan. Dieser förmliche Titel ist hier doch wohl fehl am Platz. Wir sind doch beide Studenten. Gerro und Melina duzen sich auch.“
    Bei diesen Worten reichte sie ihm ihre zarte Hand. Er drückte sie herzlich und dachte sich heimlich: „Ein Kuss wäre in dieser Situation angebrachter!“ Er sagte aber nichts, sondern sah ihr nur tief in die Augen. Sie schien zu verstehen, denn sie errötete zart. Wie zauberhaft!
    „Darauf müssen wir anstoßen!“, rief Melina aus. Und sie hoben alle ihre Limonadengläser und ließen sie gegeneinander erklingen.
    „Auf unsere Freundschaft“, rief Gerro und sah dabei Melina tief in die Augen. Da die beiden für eine Weile mit sich selbst beschäftigt waren, wandte sich Tristan Bernhoff wieder Isolde von Barlinghausen zu.
    „Warum willst du erst jetzt studieren, Isolde? Hattest du nach dem Abitur keine Lust?“, fragte Tristan.
    „Doch, ich hätte sehr gerne gleich angefangen, aber Mama war krank damals. Wir hatten einen Brand auf dem Gut.“
    „Was ist passiert?“, fragte Tristan besorgt.
    „Die Scheune ist dabei abgerannt. Und das Feuer war schon auf die Pferdeställe übergeschwappt. Zum Glück ist den Tieren nichts passiert!“ Tristan sah sie mitfühlend an und sie fuhr fort:
    „Dann gab es noch Ärger mit der Versicherung, die nicht zahlen wollte. Das alles war zu viel für meine arme Mutter. Also musste ich mich um alles kümmern. Als es ihr besser ging, habe ich dann eine Ausbildung zur Tierarzthelferin gemacht. Aber jetzt möchte ich endlich anfangen!“
    „Ich bewundere dich, Isolde, wie du das alles schaffst!“
    „Du hast es bestimmt auch nicht so leicht gehabt nach dem Tod deines Vaters!“ sagte die junge Frau fast zärtlich.
    „Ja schon, aber wir waren finanziell abgesichert durch eine Lebensversicherung und meine Mutter hat ja eine gute Stelle als Lehrerin. Ich konnte in Ruhe meinem Studium nachgehen.“
    „Hallo, Tristan“, sagte plötzlich eine schnurrende, weibliche Stimme hinter ihnen. Er drehte sich leicht ärgerlich um.
    „Hallo, Vanessa“, antwortete er höflich und stand auf. Er bemerkte Isoldes fragenden Blick.
    „Das ist Vanessa Sperling, eine Kommilitonin. Und das ist eine Freundin, Isolde von Barlinghausen“, stellte er die beiden Frauen einander vor. Gerro und Melina merkten auch auf und sahen missbilligend auf den Eindringling.
    „Und das ist mein Freund Gerro und Fräulein Melina von Horsten“, fügte er hinzu. Es entstand eine leicht peinliche Pause, die Vanessa dazu nutzte, sich einen freien Stuhl an den Tisch zu ziehen und sich hinzusetzen.
    „Gut, dass ich dich  hier treffe“, plapperte sie sofort los, „Ich versuche schon seit Stunden, dich anzurufen. Ich brauche deine Hilfe für mein Referat.“
    Tristan seufzte und sagte ihr natürlich nicht, dass er alle ihre Anrufe weggedrückt hatte. Sie war wie eine Klette. Ständig scharwenzelte sie um ihn herum, schon seit Anfang des Semesters. Sie sah wirklich toll aus mit ihren langen, blonden, glänzenden Haaren, die sie mit einer raffinierten Kopfbewegung schwingen lassen konnte. Sie hatte die Figur eines Models, groß und schlank, mit endlos langen Beinen. Doch sie war noch schöner als ein Model, denn sie hatte auch dort Kurven, wo richtige Frauen  welche haben sollten.
    Viele Männer hätten für sie gemordet, aber Tristan gefiel sie nicht als Frau, allenfalls als Kumpel. Außerdem fand er sie recht dumm. Aber das
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