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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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standhalten.
    Sie legte die Hand an ihren Busen, wo sie das Gedicht sicher verwahrt hielt. Träumend lief sie weiter, bis sie gegen eine ältere Frau stieß, die vor einem Schaufenster stand. Isolde entschuldigte sich höflich. Dabei fiel ihr Blick auf ein luftiges Sommerkleid im Millefleurs-Muster, das ihr sofort gefiel. Das war genau das Kleidungsstück, das sie suchte.
    Sie ging in den kleinen Laden, probierte das luftige Etwas an und kam schon einige Augenblicke später glücklich mit einer Papiertüte heraus. Das war geschafft, jetzt brauchte sie einen Cappuccino! Sie setzte sich auf die Terrasse des nächsten Cafés.
    Herrlich warm war es draußen und Isolde ließ glücklich die Sonne auf  ihr Gesicht scheinen. In diesem Jahr hatte es noch nicht genug Sonnentage gegeben, da musste sie jede Gelegenheit nutzen, um Kraft zu tanken. Doch ihre Glücksgefühle verflogen sofort wieder, als sie an ihre Mutter denken musste.
    Die Baronin arbeitete wieder so hart wie vor der Krise, aber sie sah noch immer sehr schwach und blass aus. Vielleicht musste man doch den Hausarzt unter einem Vorwand auf das Gut locken, um seine Meinung zu hören. Vielleicht sollte Isolde eine Krankheit vortäuschen? Das widerstrebte zwar ihrem aufrechten Charakter, aber manchmal musste man einfach ein wenig schauspielern.
    Plötzlich spürte die junge Frau eine Hand auf ihrer Schulter und schreckte aus ihrer Grübelei auf.
    „Hallo, Isolde, welch ein Zufall! Darf ich mich zu dir setzen, ich brauche unbedingt einen Drink!“ Ohne die Antwort abzuwarten, nahm Vanessa Isolde gegenüber Platz und musterte sie unverhohlen.
    „Ich sehe, du hast etwas in meiner Lieblingsboutique gekauft. Zeig mal!“ Vanessa griff nach der Tüte und zog das leichte Sommerkleid mit Spaghettiträgern heraus. „Hm“, sagte sie, „nett, ein wenig bieder. Trägt man so etwas in Euren Kreisen?“
    Isolde war über diese Unverschämtheit so überrascht, dass sie zuerst nicht antworten konnte. Sie wurde auch einer verspäteten Antwort enthoben, da ihr Handy gerade  in diesem Augenblick läutete. Normalerweise würde sie in Gesellschaft einen Anruf nicht annehmen, das gebot schon der Respekt vor dem Gegenüber. Aber da Vanessa keine Benimmregeln kannte oder sich nicht genötigt sah, diese einzuhalten, konnte sie ihre eigene angeborene Höflichkeit ignorieren. Außerdem erwartete sie einen Anruf von ihrer Mutter. Somit meldete sie sich sofort, ohne vorher auf das Display zu schauen.
    Sie errötete, als sie Tristans Stimme hörte. „Was machst du gerade?“, fragte er in einem zärtlichen Ton. Isolde setzte zu einer Antwort an. Doch Vanessa, die die Situation sofort erfasst hatte, beugte sich zum Handy hin und sagte:
    „ Hi, Tristan. Ich trinke nur meinen Whisky zu Ende und eile dann sofort zu dir. In zwanzig Minuten bin ich pünktlich da“, säuselte sie ins Telefon. Zum Schluss machte sie noch ein Kussgeräusch und setzte sich mit einem selbstzufriedenen Ausdruck im Gesicht wieder auf  ihren Stuhl.
    „Bist du noch da, Isolde?“, fragte Tristan flehend, aber die junge Frau konnte vor Schreck nichts sagen. Sie drückte den Ausknopf und senkte den Kopf. Vanessa, die ihren Drink ausgeschlürft hatte, stand auf und sagte mit einem Kopfnicken: „Du bezahlst doch?“ Dann war sie verschwunden.
    Isolde war hin und her gerissen zwischen ihrem Ärger über das freche Verhalten dieser rotkralligen Hexe und ihrer Traurigkeit über Tristans Verrat. Sollte sie sich so getäuscht haben? Waren alle ihre heimlichen Träume so abwegig gewesen? War Tristan wirklich so ein gewissenloser Schauspieler und Herzensbrecher?
    Ihr Handy piepte kurz. Sie bekam eine SMS. Von wem? Isoldes Herz beruhigte sich ein wenig, als sie die wenigen Worte las: „Glaub Vanessa kein Wort! Tristan“.
     
     
    Kapitel  8
     
    Als Tristan und Damian Samstagmittag endlich das beschauliche Ostseedorf  Warding erreichten, waren sie wegen der vielen Staus auf der Autobahn schon sehr spät dran. Sie hatten keine Zeit, mehr im Sporthotel einzuchecken, sondern mussten sofort zur Rennstrecke. Ob Isolde und Raban dort auf sie gewartet hatten?
    Auf dem Parkplatz erspähte Tristan glücklich ihren Jeep, aber sie waren nicht mehr dort. Aufgeregt verschloss er seinen uralten Golf und machte sich auf die Suche nach seiner geliebten Isolde, wie er sie in seinem Herzen zärtlich nannte. Und dahinten stand sie schon. Beinah hätte er sie nicht erkannt in diesem luftigen Sommerkleid. Wie schön sie doch war mit ihren
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