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Böse NachtGeschichten - erotische SM-Geschichten (German Edition)

Böse NachtGeschichten - erotische SM-Geschichten (German Edition)

Titel: Böse NachtGeschichten - erotische SM-Geschichten (German Edition)
Autoren: Catherine Spanks
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    Der Banker
     
     
    Karen Miller saß vor ihm wie eine Puppe, die Hände brav auf dem Schoß gefaltet und die Füße sittsam nebeneinander aufgestellt. Die Augen der jungen Frau glänzten verdächtig. Martin Hughes lehnte sich in seinem überdimensionalen Bürostuhl zurück und versuchte krampfhaft, ein Grinsen zu unterdrücken.
    Jetzt hatte er sie. Seine Hände wurden feucht vor Aufregung, aber er widerstand dem Impuls, mit der Tür ins Haus zu fallen. Immer mit der Ruhe.
    „Ms Miller, wir werden eine Lösung für Sie finden“, sagte er mit sonorer Stimme und genoss die großen, ängstlichen Augen, die auf ihm ruhten.
    „Es wird allerdings ein wenig dauern, und wir sollten sehen, dass wir Ihre Bilanz bis dahin auf Vordermann bringen. Im Moment kann ich leider nichts für Sie tun, Ihre Zahlen sprechen einfach dagegen. Mir sind die Hände gebunden.“
    Sie schniefte und fummelte eine entfallene Strähne in die goldene Haarspange zurück. „Ich weiß“, flüsterte sie. Ihre überdeutliche Unterwürfigkeit erregte ihn mehr, als ihm lieb sein konnte. Ein Blick auf die Uhr, die über der Bürotür hing, entspannte ihn jedoch.
    Es war kurz vor fünf, und die Kollegen würden in wenigen Minuten wie die Lemminge das hässliche, graue Bankgebäude verlassen und nach Hause strömen. Draußen schien die Sonne, die Luft in der Stadt glich der in einem Treibhaus. Wer es sich leisten konnte und ein Häuschen in der Vorstadt besaß, wollte die letzten Sonnenstunden in seinem Garten genießen und dem Smog entkommen, der in der Rush Hour die ganze Stadt vernebelte.
    Martin Hughes hatte Zeit. Und Ms Miller würde sich die Zeit für ihn nehmen, daran gab es keinen Zweifel.
    „Es ist nur ... wenn ich den Kredit nicht bekomme, muss ich den Laden schließen“, fuhr sie fort und leckte sich nervös über die Lippen. Ticktack. Der Sekundenzeiger der großen Uhr schlich dahin. Nur noch ein paar Minuten , dachte er, dann ist sie fällig . Er lächelte.
    „Das ist mir bekannt, Ms Miller. Es wird eine harte Zeit werden, aber ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden.“
    Er war glücklich über seinen neuen Job als Firmenkundenbetreuer. Unter den Einzelhändlern, die gern auf die Regionalbank zurückgriffen, tummelten sich unheimlich viele Frauen, die mit kleinen Boutiquen ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Wirtschaftskrise hatte besonders ihnen arg zugesetzt, und sein Job war es, viele der investierten Kredite zu retten und Insolvenzen zu verhindern.
    Allerdings zeigte sich rasch, dass er hier Macht ausüben konnte - er bestimmte über das Wohlergehen, über Gedeih und Verderb der Selbstständigen. Auf die Gelegenheit mit Karen hatte er seit Monaten gewartet, aber er blieb geduldig. Er wusste, dass auch sie eines Tages vor ihm auf dem Boden kriechen würde, denn die Zukunft ihrer Modeboutique in der Clarens Street hing von ihm ab.
    Ihre Bilanz für das letzte Geschäftsjahr sah schlecht aus, sie hatte kaum genug Geld verdient, um von dem Geschäft leben zu können und benötigte dringend eine Finanzierung, um die Krise zu überleben. Die Hoffnung auf die nächste Konjunktur war groß, nicht nur bei ihr. Martin hatte all seine Trümpfe ausgespielt und ihr die Defizite in ihren Unterlagen schmerzhaft unter die Nase gerieben, bis sie in Tränen ausgebrochen war . Nun saß sie vor ihm wie vor einem Gott, dem Gott der Selbstständigen.
    Der Minutenzeiger schob sich quälend langsam auf die Zwölf zu, Martin stand auf, um die Tür zum Nachbarbüro zu öffnen. Seine Kollegin stopfte gerade ein paar Akten in ihre Tasche und drehte sich zu ihm um.
    „Ich geh‘ nach Hause“, sagte sie lächelnd. „Nehme mir ein bisschen Arbeit mit und mache den Rest in der Sonne. Bleib nicht mehr so lange! Du solltest dein Privatleben nicht so sträflich vernachlässigen.“ Sie wackelte fröhlich mit dem Zeigefinger und lachte. Martin schüttelte den Kopf und deutete nach hinten.
    „Ich hab noch Besuch, aber wir sind bald fertig, dann kann ich auch gehen.“
    „Bis morgen“, sagte sie und verschwand durch die graue Resopaltür.
    Um drei Minuten vor fünf kehrte Martin in sein Büro zurück und schloss die Tür hinter sich. Karen Miller drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm um, sie sah ihn mit müden, aber hoffnungsvollen Augen an.
    Ein perfektes Opfer. Alles an ihr schrie danach, von ihm benutzt zu werden, und er war sicher, dass sie viel Spaß daran haben würde. Schließlich hörte er oft genug, dass er nicht unattraktiv war, nicht
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