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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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fleißig du überall mithilfst“, schlug die Baronin ihrer Tochter vor.
    „Nein, nein, Mama, ich werde es schon schaffen!“
    Sie hatte sich ja eigentlich geschworen, nie wieder zu einem Radrennen zu fahren, aber dies wäre eine unverfängliche Gelegenheit, diesen Herrn Bernhoff wiederzusehen. Sie wollte doch nicht vorschnell urteilen und das Schicksal herausfordern. Vielleicht würde sie sonst den einzigen Tristan in ihrem Leben wieder aus den Augen verlieren.
    “ Wann müssen wir los?“, fragte die Baroness.
    „Raban kommt erst um Viertel nach drei aus der Schule und spätestens um vier müsst ihr fahren, um rechtzeitig anzukommen. Um diese Zeit ist immer viel Verkehr in der Großstadt.“
    „Gut“, sagte Isolde bestimmt, „das sollte zu schaffen sein. Wo ist Raban überhaupt?“
    „Er ist bei einem Schulkameraden, um sich auf die Mathematikarbeit vorzubereiten und isst dort auch zu Abend. Um acht Uhr wollte er zurück sein.“
    Die Baronin schaute auf ihre Uhr. Und genau in diesem Augenblick klingelte die Türglocke. Und nach einer Weile stürmte der junge Mann ins Zimmer und setzte sich an den Tisch.
    „Guten Abend, Tante Sophie, guten Abend, Cousine Isolde! Darf ich noch ein wenig mitessen, ich habe noch Hunger!“
    Die beiden Frauen lachten. Raban hatte immer Hunger!
     
     
    Kapitel  5
     
    „Was motzt du dich denn so auf?“, fragte Damian seinen Bruder Tristan, der eine gebügelte, weiße Leinenhose und sein bestes, königsblaues Poloshirt angezogen hatte. Er war gerade dabei, sein längeres, leicht lockiges Haar mit Gel zu stylen. Dann nahm er auch noch das teure Aftershave, das er nur für besondere Anlässe benutzte, und strich sich damit großzügig über das glattrasierte Gesicht.
    „Denkst wohl, dass Iso kommt? Bist du auf sie scharf?“,  neckte der pubertierende Jüngling seinen großen Bruder. Tristan grinste ein wenig schief.
    „Ist schon ok, sie ist total in Ordnung, meint Raban“, sagte der Kleine beschwichtigend zum Großen, als er seine leichte Verlegenheit sah. „Aber jetzt mach zu, sonst komm ich zu spät, ich muss mich noch einfahren!“
    Als die beiden jungen Männer auf dem Parkplatz der Radrennbahn ankamen, stürmte Damian sofort zu den Räumen, in denen die Bahnräder im Sommer aufbewahrt wurden. Und Tristan spazierte langsam auf die Zuschauertribüne.
    Isolde war schon da. Es war ihm als wäre da ein Leuchten um sie herum, das sie aus der Menschenmenge hervorhob. Mit Herzklopfen näherte er sich ihr.
    „Guten Tag, Baroness Isolde!“, sprach er sie von hinten an. Sie drehte sich um und ein schüchternes Lächeln umspielte ihren roten Kirschmund.
    Am liebsten hätte Tristan  ihn sofort geküsst. Aber das war natürlich nicht erlaubt. Außerdem war er sehr unsicher, ob sie seine Zuneigung auch erwiderte. Bei ihrem ersten Treffen war sie sehr abweisend gewesen, wenn er so darüber nachdachte! Und große Angst überfiel ihn, dass seine Liebe, die mit jeder Minute größer wurde, nicht erwidert werden würde. Vielleicht sollte er nicht so selbstbewusst und flapsig daher reden?  Manche Frauen mochten wohl diese Show nicht.
    Ein wenig gehemmt schaute er dieser wundervollen jungen Frau wieder in die rehbraunen Augen, und sein Herz beruhigte sich. Denn diese Augen sprachen von Liebe! Unsicherheit lag darin und etwas, was er im Augenblick noch nicht benennen konnte, aber auch Liebe. Und diese ungeheure Sehnsucht nach Verschmelzung. Er jubilierte innerlich.
    Voller Hoffnung fing er eine unverfängliche Unterhaltung über das Rennen an, das nun bald beginnen würde. Da Damian und Raban erst später dran waren, verfolgten die beiden jungen Menschen das Geschehen im Stadion nicht weiter, sondern erzählten sich wie nebenbei von sich.
    Isolde berichtete begeistert von ihrer Liebe zu ihren Pferden. Sie hatte die Hoffnung, nach dem Studium der Tiermedizin noch effizienter mit ihnen arbeiten zu können. Tristan erfuhr vom Unfalltod ihres Vaters, als sie noch ein kleines Mädchen war, und ihrer großen Trauer danach.
    Und er gestand ihr, dass auch er unendlich gelitten hatte, als sein eigener Vater vor zehn Jahren an einer unheilbaren Krankheit gestorben war.
    Es war, als ob das Leid, das sie beide erlitten hatte, ihre Verbindung vertiefte.
    Isolde gestand diesem ihr fast unbekannten, jungen Mann, welche Überzeugungen ihre Lebensführung prägten. Sie sprach von dem Unglück, das seit Generationen diese Familie ereilte. Sie schilderte die Herzenspein ihrer Mutter, als ihre über alles
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