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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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nichts Anderes hätte tun können. Enttäuscht schaute ihr der junge Mann nach.
    Während des ganzen Rennens hielt sie nach Tristan Bernhoff Ausschau, um ihm nicht wieder über den Weg zu laufen. So erfuhr sie erst durch den Sprecher, dass Raban das Rennen knapp vor Damian gewonnen hatte. Selbst die Siegerehrung verfolgte sie aus sicherer Entfernung und war erleichtert, als Raban ohne Begleitung beim Jeep erschien.
    Auf dem Heimweg erzählte ihr Cousin begeistert in allen Einzelheiten von dem Rennen und bemerkte Isoldes geistige Abwesenheit nicht. Sie war mit ihren Gedanken bei Tristan. Von so einem jungen Mann hatte sie schon immer geträumt. Und dann hieß er auch noch so, wie der Geliebte der Isolde in der Sage! Ihre englische Gouvernante hatte ihr von diesem weltberühmten Liebespaar oft erzählt und vorgelesen und hinterher immer wieder gesagt: „Auch du wirst deinen Tristan treffen!“
    Nun hatte sie einen getroffen, der zwar aussah wie der aus ihrem Traum, aber dieser Tristan war nicht der Richtige. Er war zu sehr von seiner Wirkung auf Frauen überzeugt, zu sehr Draufgänger, zu flirtig. Und außerdem war er nicht adelig, und das war schließlich sehr wichtig in den Kreisen, in denen sie zu Hause war.
    Aber vielleicht sollte sie ihm doch eine Chance geben, ihr Herz zu erobern? Vielleicht war diese Begegnung ein Wink des Schicksals? Vielleicht konnte auch eine Baroness von Barlinghausen doch noch  glücklich werden?
    Sie fragte Raban über Damian aus und erfuhr so, dass dieser seinen großen Bruder sehr bewunderte.
    „So wie dieser Tristan aussieht und wie er sich benimmt, hat er bestimmt tausend Frauen!“, bemerkte sie abfällig.
    Raban schaute sie merkwürdig intensiv an, so dass ihr eine leichte Röte in die Wangen schoss.
    „Nö“, sagte er, „Damian meint, ihre Mutter findet ihn viel zu ernsthaft. Sie drängt ihn immer wieder dazu, sich mal zu amüsieren!“
    Isolde schwieg daraufhin nachdenklich.
     
     
    Kapitel  3
     
    Tristan verließ den Seminarraum in Gedanken. Sein Referat mit dem Titel „Die wirtschaftliche Bedeutung der Pferdezucht in Deutschland“ war ein voller Erfolg gewesen. Die Kommilitonen hatten ihm dazu gratuliert und auch der Professor, des Lobes voll, hatte seine Arbeit mit „sehr gut“ bewertet.
    Das Thema interessierte ihn sehr. Er liebte Pferde. Er hatte schon mit fünf Jahren mit der Unterstützung seines Vaters sehr gut reiten gelernt. Dazu waren sie jedes Wochenende zu Verwandten, die im Holsteinischen einen Reiterhof hatten, herausgefahren. Er hatte dort seine schönsten Kindertage verbracht. Jetzt konnte er sich nicht daran erinnern, wann diese Ausflüge aufgehört hatten.
    Doch seitdem träumte er von einem eigenen Pferd! Aber ein Pferd in Hamburg war unmöglich. Außerdem hatte er wegen seines Studiums keine Zeit für die Pflege eines Tieres. Er studierte Geschichte und Wirtschaft fürs Höhere Lehramt, und das bedeutete, dass er einen übervollen Stundenplan hatte.
    Seit einigen Tagen bewegten ihn außerdem wieder sorgenvolle Gedanken an seine berufliche Zukunft. Er würde sich morgen zum Staatsexamen anmelden und sein Studium sicherlich mit einer guten Note abschließen können. Aber was dann?
    Doch irgendwie hatte seine momentane Unruhe auch mit dieser Isolde zu tun, die so aus dem Nichts aufgetaucht war und sich in seinen Gedanken unmerklich breit gemacht hatte. Nun, es hatte keinen Zweck, sich etwas vorzumachen. Er hatte sich auf den ersten Blick in diese junge Frau mit dem zu Herzen gehenden Rehblick verliebt. Doch darüber würde er später nachdenken. Jetzt musste er erst seine Berufsfrage lösen!
    Natürlich könnte er nach dem Examen das Referendariat sofort aufnehmen und in spätestens zwei Jahren als Gymnasiallehrer arbeiten wie seine Mutter und sein Vater. Aber wollte er das wirklich?
    Er liebte Pferde und den Reitsport und hatte dafür auch Talent, aber keine Gelegenheit, um seine Vorlieben auszuleben. Er könnte ja vielleicht doch als Lehrer arbeiten, aber als Reitlehrer! Tristan lächelte glücklich bei diesem Gedanken. Das wäre wirklich kein schlechter Beruf für ihn.
    Aber könnte er davon leben? Er allein sicher. Doch könnte er davon eine Familie ernähren? Tristans Herz wurde warm, als er vor seinem inneren Auge einen großen Esstisch sah, um den fünf Kinder, er und seine Frau saßen, die, oh Wunder, genau wie die Baroness aussah. Wie wunderschön! Das Bild dieser jungen Frau, in die er sich vom ersten Blick an unsterblich verliebt hatte,
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