Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Autoren: Robin Theis
Vom Netzwerk:
Ordnung?“, fragte Willi. „Du schaust so perplex wie ein Reh im Fernlicht.“
    „Wie ein trauriges Reh im Fernlicht“, fügte Frederick stolz hinzu.
    „Ich bin nur etwas müde“, log Löckchen und pickte an seinem Schokocroissant. „Ich bekam die Nacht kein Auge zu.“
    „Ich kam die Nacht auch nicht zur Ruhe!“, tönte Frederick lauthals, wobei ihm ein Krümmel seiner Zimtschnecke aus dem Mund schoss. „Dafür habe ich meine schlaflose Nacht für meine Kunst genutzt.“
    „Oh nein“, wimmerte Willi in böser Vorahnung, was gleich folgte; Fredericks Hobby war das Entwerfen neuer Kleidungsstücke, die unter seiner Modelinie „SEI STARCK“ vertrieben wurden. Unter anderem produzierte er die populären „SEI STARCK“-Unterhemden, die vor allem bei Sportlern große Beliebtheit fanden, da die saugfähigen Stoffe Geruchsfreiheit beim Sport garantierten. Als er vor einem halben Jahr seine Geliebte verlor, entwarf Frederick für sie die „BLEIB STARCK“-Taschentücher. Auf den Vorwurf hin, das C in „STARCK“ wäre ein vertuschter Rechtschreibfehler, antwortete Frederick mit der Begründung, das C hätte er aus der Mathematik übernommen. Das C stehe wie in der Mathematik für eine Konstante und „stark sein“ sei eine eindeutige Konstante in seinem Leben und denen der potentiellen Käufern seiner Mode.
    Wie aus dem Nichts zauberte Frederick einen schwarzen Schal hervor, den er sogleich um Willis Hals band. „Darf ich vorstellen...“, präsentierte Frederick feierlich. „Meine neue „ KÄLTESTARCK “-Kollektion.“
    Auf dem schwarzen Satin-Schal war in goldener Schnörkelschrift das „KÄLTESTARCK“-Logo eingenäht.
    „Lass mich raten“, sagte Willi. „Der Schal ist wieder aus deinem saugfähigen Geheimstoff?“
    Frederick nickte. „Als mich Lüc auf meine Mantelphobie ansprach, kam ich ins Grübeln. Leider verkaufen sich während der Wintersaison meine Unterhemden schlecht, da der untrainierte Mann ärmellose Kleidungsstücke bei Kälte ablehnt. Doch es ist gegen meine Prinzipien als echter Mann meine starken Arme zu verhüllen, weswegen ich niemals auf Pullover umsteigen könnte. Der Schal ist allerdings ein gelungener Kompromiss. Der Hals wird weiterhin gewärmt und man ist immer noch in der Lage, den Frauen seine PANZERARME zu präsentieren!“
    Willi grinste über Fredericks Theorie, versuchte jedoch sogleich seinen Hals von dem Schal zu befreien. „Danke, allerdings ist ein Pinguin das letzte Wesen dieser Welt, das einen Schal benötigt.“
    Frederick stoppte Willi und zwang ihn den Schal anzubehalten. „Chef, zieh den Schal bitte nicht aus. Wenn sogar ein Pinguin gerne meinen neuen „KÄLTESTARCK“-Schal trägt, dann müssten die Dorfbewohner von diesem Produkt sofort Feuer und Flamme sein. Du musst ihn auch nicht bezahlen.“
    „Ist schon gut“, schmunzelte Willi. „Weil du es bist werde ich den Schal einen ganzen Tag tragen. Danach sollte selbst der skeptischste Bewohner von deiner Kollektion überzeugt sein.“
    Frederick lächelte und band sogleich Löckchen ebenfalls einen Schal um. „Das gleiche gilt auch für dich. Die Leute werden staunen, wenn sie einen Schwarzen mit einem Schal sehen!“
    „Was hat das mit meiner Hautfarbe zu tun?“, fragte Löckchen überrascht.
    „Du weißt schon“, murmelte Frederick, als würde die Antwort auf der Hand liegen.
    „Nein.“
    „Lass Frederick“, sagte Willi. „Der Schnee hat ihm anscheinend die Birne durchgeweicht.“
    Während Frederick ein weiteres Stück seiner Zimtschnecke herunterwürgte, zauberte er ein silbernes Gefäß hervor. „Was könnte besser zu einer Zimtschnecke passen als ein feines Hühnersüppchen?“
    „Hühnersuppe zur Zimtschnecke?“, fragte Löckchen skeptisch.
    „Und damit die Hühnersuppe auch schön warm bleibt, habe ich sie in die neue „KÄLTESTARCK“-Thermoskanne gefüllt!“
    „Fällt das nicht völlig aus deiner Kollektion heraus, Frederick?“, fragte Willi überrascht, da sich Frederick ausschließlich auf Kleidungsstücke spezialisierte.
    „Da hast du recht, Willi! Deswegen ist das hier eine einmalige Sonderanfertigung. Ich werde es höchstens meinen besten Kunden als Werbegeschenk zur Verfügung stellen.“
    „Schön und gut, aber der Anblick, wie du die Zimtschnecke mit Hühnersuppe runterspülst, widert mich an“, mahnte der stolze Kaiserpinguin.
    Enttäuscht packte Frederick seine Hühnersuppe weg. „Geschmacksverächter!“
    Während Löckchen und der Pinguin von Fredericks
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher