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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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brechen.“
    Der Fahrer nickte. Entschlossen umklammerte er das Lenkrad und schloss die Augen. In seinem Wahn brüllte er es hinaus: „SCHMOR IN DER HÖLLE, PINGUIN!“
    Anschließend ließ er klammheimlich die Kupplung kommen und presste im gleichen Atemzug sein Fuß auf das Gaspedal.
    Überrascht von der wahnwitzigen Aktion zögerte Zack erst eine Millisekunde, ehe er einen Schuss abfeuerte. Dennoch traf der Schuss punktgenau und tapezierte das Innere der Windschutzscheibe blutrot. Hoffnungslos rollte der Wagen einen kümmerlichen Meter nach vorne, doch dann beschleunigte der Lastwagen auf wundersame Weise. Scar drückte mit seiner Hand auf das Bein seines toten Nachbarn und lenkte mit der anderen Hand den Wagen aus der Tankstellenausfahrt. Frederick wollte vor den Wagen springen, rutschte leider unglücklich auf dem Schneematsch aus, während Zack nur einen Treffer ins Scars Oberarm platzieren konnte. Der Schmerz in seinem Arm machte es für Scar kurzzeitig nicht möglich, weiter das Gaspedal mit der Leiche seines Nachbarns zu steuern, ehe er sich mit seinem ganzen Gewicht auf das tote Bein drückte. Zack lief hinterher und feuerte die Trommel seines Revolvers leer.
    Als der leere Revolver klickte, trat Willi neben Zack und klopfte ihm auf die Schulter. „Verschwende keine Munition und lass sie ziehen, Freund. Die zwei werden wir nie wieder sehen. Ab nun haben wir unseren Frieden.“
    Zack nickte und steckte seinen Revolver zurück in den Halfter.
    „Sieht aus, als hätten wir sie endgültig zurückgeschlagen“, sagte Zack beruhigt. „Unser Dorf muss diese Gestalten nicht mehr fürchten.“
    Währenddessen näherte sich Lüc mit dem verletzten Elvis und präsentierte seine Verletzung am rechten Flügel. „Unser kleiner Elvis hat sich eine Kugel eingefangen“, sagte Lüc bekümmert. „Er steckt es tapfer weg, aber ein richtiger Arzt sollte es sich schon mal ansehen.“
    „So lange es nur der Flügel ist, ist es nicht weiter tragisch“, sagte der muskulöse Frederick lachend und tätschelte seinem gefiederten Freund auf den Kopf. „Ein Hahn macht ganz selten von seinen Flügeln Gebrauch.“
    „Können wir dir dann auch in den Kopf schießen, Frederick?“, fragte Zack grinsend. „Davon machst du noch viel weniger Gebrauch.“
    Lüc musterte Fredericks nackten Oberarme. „Frederick, du solltest dir wirklich einen Mantel überziehen, bevor du dich erkältest. Außerdem bekomme ich schon kalt, wenn ich dich nur ansehe.“
    Stolz blieb Frederick stehen und zupfte sich die Schneeflocken aus seinem Oberlippenbart. „Da Muskeln Wärme produzieren, benötige ich keinen Mantel. Außerdem halte ich so die Depressionsrate gering.“
    „Du hältst... was?“, fragte Lüc entgeistert.
    „Was glaubst du, warum vor allem Frauen bei niedrigen Temperaturen einer Depression verfallen?“
    „Ich nehme an, weil es draußen so früh dunkel ist und...“
    „Völlig falsch“, verneinte Frederick. „Viele attraktive Männer wie ich machen den Fehler und verhüllen ihre gestählten Körper mit lästigem Stoff. Wie kann eine Frau auch glücklich sein, wenn sie keine schönen Körper zu Gesicht bekommt?“
    „Frederick...“, stöhnte Lüc. „Das ist wieder völliger Quatsch und rein erfunden.“
    „Stimmt“, gab Frederick überraschenderweise zu und fing an zu lachen. „Als würde es so etwas wie Depressionen wirklich geben. Hätte ich zu meiner Zeit gesagt, ich wäre depressiv, meine Mutter hätte mir mit ihrem Schlappen eine hinter die Löffel gegeben und...“
    „Frederick“, intervenierte Willi. „Deine Mutter hätte dir lieber zwei-drei mehr mit ihrem Hausschuh verpasst. Bitte verschone uns für die restliche Nacht mit deinen geisteskranken Theorien.“ Er watschelte behutsam über das mit Blut bedeckte Schneefeld und sah sich um. „Das war es dann mit der V3. Unser schönes Dorf kann aufatmen.“
    Der kleine Löckchen griff in seine Manteltasche und zauberte eine Handvoll Körner heraus, die er seinem verletzten Hühnerfreund anbot. „Kaum zu glauben, dass dieser Albtraum endlich vorbei ist.“
    „Legt euch eine Runde aufs Ohr“, schlug Willi vor. „Ihr habt es euch wirklich verdient.“
     
     
    4
     
    Tief in den Wäldern dieses Landes lag die Heimat des Kaiserpinguins. Jenseits der verschneiten Hauptstraßen führte ein Waldweg zu dem märchenhaften Dorf „Blutwäldchen“. Bis auf das Haupttor im Osten und dem Flussufer an der Südseite, war jeder Winkel von Blutwäldchen von einer stabilen, acht
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