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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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Ansprache wie ein Kanister Benzin. Brüllend wiederholten sie den Schlachtruf: „FÜR DIE V3!“
    Scar steckte Big Loves Testament zurück in die Innentasche seines Mantels. „Leutnant! Nehmen sie sechs Männer in die Tankstelle mit. Es brennt zwar kein Licht, doch vermutlich liegt der Tankwart in der Ecke und schläft ein Ründchen. Wecken Sie ihn und wir füllen unseren Karren mit genügend Benzin, dass wir zum nächsten Postamt fahren und noch viel weiter.“
    Der Leutnant nickte und befahl sechs Männern die Taschenlampen und ihre Revolver zu zücken.
    Scar lehnte sich an die kalte Fassade des Lastwagens und betrachtete, wie seine tapferen Männer in die dunkle Tankstelle marschierten. Nicht mehr lange, so glaubte er, müsse er und seine Soldaten kämpfen. Nur noch eine Nacht, bis ihr Traum endlich in Erfüllung gehen sollte.
     
     
    2
     
    Die Taschenlampen leuchteten den Weg zwischen den mäßig gefüllten Regalen der Tankstelle. Mutig schritt der Leutnant voran, in einer Hand das blendende Licht und in der anderen seinen mörderischen Revolver. Vorsicht ging vor allem in einer Nacht wie dieser vor. Jeder Schritt war behutsam gewählt, da jeder Schritt über Erfolg und Niederlage dieses blutigen Krieges entscheiden könnte.
    „Hat jemand den Tankwart gesehen?“, fragte der Leutnant. „Sollte er nicht auf Kundschaft in der Nacht vorbereitet sein?“
    „Negativ, Leutnant“, erwiderte ein Soldat.
    „Dann suchen Sie einen Lichtschalter. Wir sollten vermeiden Benzin zu stehlen, doch mit leerem Tank können wir Big Loves letzten Willen nicht einlösen. Wenn es sein muss, pumpen wir eigenhändig die Zapfsäule ab.“
    „Zu Befehl, Leutnant.“
    Während die Soldaten akribisch den dunklen Raum nach rettenden Hinweisen absuchten, tastete der jüngste von ihnen die Regale nach Chips ab. „Wir sollten auch nach Verpflegung schauen. Wir wissen nicht, ob wir demnächst wieder einen Einkaufsladen erreichen.“
    „Stattgegeben“, sagte der Leutnant. „Ohne Mampf kein Kampf.“
    Gierig wurde eine Dose Erdnüsse aufgerissen und daran sich fleißig bedient. Die knackige, würzige Schale wurde lautstark zermahlen.
    „Warten Sie mit Ihrer Ration, bis wir wieder durch die Nacht reisen“, befahl der Leutnant.
    „Ich war das nicht“, beteuerte der Soldat, der sich eine Packung Kekse in den Mantel steckte.
    Misstrauisch leuchtete der Leutnant in die Richtung des knusprigen Knacken. Der Lichtkegel offenbarte zwischen zwei Regalen ein Wesen mit einem Stockmaß von einem guten Meter fünfzig. Zwischen der schwarzen Ober- und der orangenen Unterseite seines Schnabels zermahlte er eine Ladung Erdnüsse, während seine Flosse in die Dose Erdnüsse griff. Das Erdnussgewürz fiel auf seinem weißen Gefieder nicht weiter auf, da von Natur aus sein Rumpf bis zur Kehle gelb schimmerte. Durch seinen grauen bis dunkelblauen Rücken wirkte er im Schatten unsichtbar, wurde jedoch für den Leutnant erkennbar, als er den mächtigen Kaiserpinguin mit der Taschenlampe blendete.
    „Seid ihr auch schon da?“, fragte der Pinguin gutgelaunt.
    „ Willi , der Kaiserpinguin!“, sprach der Leutnant aufgebracht. Er visierte mit seinem Revolver den Kaiserpinguin an. „Wolltet ihr uns wieder eine Falle stellen? Scheint als hättet ihr nicht genügend Zeit gehabt, sonst würde uns der Kaiser der Meere nicht schutzlos gegenübertreten.“
    Tatsächlich war der gefürchtete Kaiserpinguin Willi nur mit seiner Dose Erdnüsse bewaffnet. Freudestrahlend streckte er dem Leutnant seinen Snack entgegen. „Freund, greif zu, ich hab genügend Nüsse für euch alle.“
    Währenddessen hatten sich bereits die übrigen sechs Soldaten um den Kaiserpinguin versammelt.
    „Du hast Big Love auf dem Gewissen!“, schrie der Leutnant. „Dafür wirst du heute endlich büßen!“
    „Ihr redet immer davon, mich umzubringen“, sagte der Pinguin in einer gespielt gekränkten Stimmlage. „Seid doch froh, dass ich ihn für euch unter die Erde gebracht habe. Einer muss ja schließlich den Müll herausbringen. Ein Dankschreiben oder ein Obstkörbchen wäre wirklich das Mindeste gewesen.“
    „Wir sind deine makaberen Scherze Leid, Pinguin!“, sagte der Leutnant entschlossen.
    „Bringen wir ihn endlich um!“, schrie einer der Gefolgsmänner. „So eine Chance kriegen wir nie wieder!“
    „Ja, das ist unsere Chance Big Love zu rächen“, stimmte der Leutnant zu. „Wir haben es nur mit dem verdammten Pinguin zu tun!“
    „Ganz sicher?“, fragte Willi, während
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