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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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verließ die Lichtung und ließ den verzweifelten Kartenspieler allein.
     
     
    8
     
    Im Baumhaus floss zur Feier des Tages der Theison-Schnaps in Strömen. Frederick hob sein Glas an. „Dieser Kartenspieler kann froh sein, dass er nicht mich auf der Lichtung traf!“
    Lüc lachte. „Natürlich, Frederick.“
    Frederick leerte sein Glas und stellt es mit voller Wucht auf den Holztisch ab. Willi saß schweigend daneben auf seinem Thron und schaute von dort besorgt auf die Uhr des Kirchturms, die er aus dem Fenster ausgezeichnet erkennen konnte.
    „Das Beste ist: morgen können wir wieder ausschlafen“, sagte Löckchen. „Der Kartenspieler ist tot!“
    Willi schwieg weiterhin.
    „Nichts da! Morgen früh um acht Uhr machen wir Frühsport!“, tönte Frederick und spannte die Muskeln vor Löckchens Augen an. „Damit du auch mal zu so einem Kasten wirst wie ich!“
    „Muss das sein?“
    „Lieber nicht“, sagte Lüc. „Ein hirnloses Muskelpaket reicht uns.“
    Zack grinste und leerte sein Schnapsglas. Ab und an sah er umsorgt nach seinem Pinguinfreund, der kein Wort von sich gab.
    „Was heißt denn hier hirnlos. Ich studiere Physik! Ganz nebenbei“, erklärte Frederick. „Morgens rette ich hier die Welt und abends lerne ich die ganzen Chemikalien und so.“
    Löckchen fragte ob Physik und Chemie nicht zwei paar Schuhe wären.
    „Daran bemerkt man mal wieder den Laien... Bevor wir jetzt diskutieren, ich gebe noch eine Runde aus!“ Er packte die Flasche THEISON-Schnaps und schenkte großzügig ein.
    „Die Flaschen hat doch alle Willi bezahlt?“
    „Aber ich SCHENKE ein! Daher kommt doch auch schenken !“
    „Nein, danke“, sagte Lüc. „Ich bin schon ganz beschwipst.“
    „Oh Zack!“ Frederick tippte ihn mit seinem Ellbogen an. „Klingt als könntest du ihr heute den Keller neu streichen!“
    Zack blickte zu Frederick und fragte trocken: „Könnte ich mir deine Motorradjacke ausleihen?“
    Frederick lachte und klopfte Zack kumpelhaft auf die Schulter. Als er Willi einen neuen Schnaps einschenken wollte, winkte dieser ab, zu sehr quälte ihn das schlechte Gewissen, da er seine Freunde in dem Glauben ließ, der Kartenspieler würde nur noch in der Hölle seine Karten austeilen. Und die größte Lüge stand ihnen noch bevor.
    Frederick versuchte natürlich Willi mit seiner Trinklaune anzustecken. „Du solltest gleich mal am Dorfigel 'ne Rede halten, dass das mit Big Love vorbei ist. Noch einen gegen Lampenfieber?“
    „Nein, danke“, sagte Willi und sprang von seinem Thron auf. Er ging zur Rutsche. „Ich werde rausgehen und etwas Luft schnappen. Zack? Kommst du mit?“
    Zack folgte ihm und ahnte bereits, dass er die Schreckensbotschaft des Kartenspielers bestätigen würde.
     
     
    9
     
    Sie schritten gute zehn Meter vom Baumhaus weg, bis Willi stehen blieb. Er schaute Zack an und gestand: „Ja, es ist wahr, was dir der Kartenspieler vermutlich zwitscherte.“
    Zack verzog verärgert die Mundwinkel nach unten und fuhr sich über seinen Mund. Er schüttelte den Kopf. „Warum?“
    „Friedel, der Kartenspieler und auch ich, hatten alle, sagen wir vorsichtig ausgedrückt, schlechte Erfahrungen mit Menschen. Ich verlor an sie meine Familie, während der Kartenspieler in seinem Heimatdorf so behandelt wurde wie zur heutigem Zeit ein Marian.“
    „Und du hast dir unser Vertrauen erschlichen?“, fragte Zack. „Um uns danach auszulöschen? Das ergibt keinen Sinn!“
    „Friedel und ich gingen bei jedem Dorf gleich vor. Wir haben die Ideologie der Menschen durchschaut, dass Geld das Benzin für euren Motor ist. Durch den Hühnerhandel konnten wir mit eurem Geld spielen, euch beobachten wie ihr durch gute Lieferungen glücklich wurdet, wenn zeitgleich der Stand eurer Konten wuchs. Wir waren von eurer Gier fasziniert, die jeden von euch wie einen Parasiten befiel. Friedel und ich wurden in jedem Dorf als sichere Geldquelle angesehen. Zum Schluss hatte Friedel jedes Dorf mit einem Tsunami ausgelöscht, alle Menschen, zusammen mit ihrem Geld.“
    Zack hörte aufmerksam zu und versuchte die wirren Gedankengänge Willis nachzuvollziehen. Dann verstand er, es ging Willi nie um eine kurzfristige Rache an der Menschheit, nein, er wollte sie komplett vernichten mitsamt ihren Werten.
    „Wir sind heute dran“, stellte Zack erschrocken fest. „Du hasst uns, trotz all der Jahre, stimmt das? Du willst uns komplett zermürben.“
    „Nein“, stellte Willi klar. „Ich war von diesem Dorf überrascht. Zum ersten
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