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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi
Autoren: Eva Rossmann
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Presseagenturen sind vernetzt, unsere hat auch Zugänge zu den arabischen“, erkläre ich ihr.
    Sie sieht mich beinahe mitleidig an. „Ich weiß. Aber so lange will ich nicht warten. Wenn man weiß, wonach man sucht, findet man so etwas viel früher im Netz. Ich kann jede halbe Stunde über Google suchen. Und über andere Suchmaschinen. Man kann sich aber auch so etwas wie eine Sub-Suchmaschine basteln. Es geht darum, Vorsprung zu haben. Ich will es wissen, noch lange bevor er ins Flugzeug steigt. Zumindest will ich es versuchen.“
    Fran sieht mich begeistert an. „Man kann sozusagen mit dem Computer in die Zukunft sehen. Irgendjemand stellt fast immer etwas ins Netz, bevor es offiziell wird. Blogs, Bilder, alles nützt.“
    Das erinnert mich an etwas. Der Tod von Susanne Kraus. Klaus Liebig hat mich angerufen, noch bevor ich die Nachricht der Presseagentur gelesen habe. Sie war zu dem Zeitpunkt zwar schon da, aber erst sehr kurz. Und er hat keinen Zugang.
    „Wie ist das mit Presseagenturmeldungen, an die man eigentlich nur kommt, wenn man Mitglied ist und ein Passwort hat? Kann man an die auch heran?“, frage ich.
    „Legal nicht.“
    „Das ist mir klar.“
    „Illegal … das geht schon, aber es ist schwierig, und meistens steht es sich gar nicht dafür. Es gibt ja eine Menge anderer Quellen. Man muss nur wissen, wonach man sucht. Je genauer ich weiß, was ich suche, desto eher finde ich es.“
    „Was würdest du tun, wenn du herausfinden möchtest, ob schon bekannt ist, dass jemand ermordet wurde?“
    „Das heißt … wenn ich es schon weiß? Dann … Ich würde mehrere Suchmaschinen gleichzeitig suchen lassen nach einer Verknüpfung von Namen und Tod und vielleicht Todesart und versuchen, das Ganze lokal zu beschränken. Ich kann es auch nur mit dem Namen probieren, aber da kommt unter Umständen viel heraus, was ich erst sortieren muss. Dafür habe ich übrigens ein eigenes Programm gebastelt.“ Fran sieht mich an und runzelt die Stirn. „Wenn jemand schon weiß, dass jemand anderes tot ist, und danach sucht … das würde ja heißen …“
    „Dass er der Mörder ist“, ergänzt Kra.
    Jetzt starren mich drei Augenpaare an.
    „Oder dass er den Mord beobachtet hat“, erwidere ich, „aber es heißt nicht, dass es so gewesen sein muss.“
    „Man kann das checken“, sagt Fran. „Auf dem Computer des Mörders.“
    „Er hätte den Internetverlauf gelöscht, er ist kein Idiot.“
    „Wie gut kennt er sich aus?“
    „Ich weiß nicht, durchschnittlich. Außerdem: Es ist ja nur so eine Idee.“ Absurd, füge ich in Gedanken hinzu. Klaus Liebig. Ich hab ihn neben den Schienen der Schnellbahn gefunden. Aber trotzdem etwas, das man überprüfen muss.
    „Es gibt ein Programm, mit dem man verschlüsselte, schon gelöschte temporäre Internet-Files wiederherstellen kann. Wo ist der Computer?“, fragt Fran.
    Klaus Liebig hat einen Laptop. Als ich in der Villa war, hat er mir seine computerisierte Sammlung von Kochrezepten gezeigt. Ich kann den Computer nicht einfach abholen. Ich kann nicht einbrechen. Ich will nicht noch einmal mit Zuckerbrot reden. Ich sehe auf die Uhr. In spätestens einer Stunde wollte ich bei Win-Sat sein.
    Klaus Liebigs Vater. Was sage ich ihm, damit er den Computer seines Sohnes herausrückt? Klaus wird wohl schon beim Sender sein. Sein Vater hat mir erzählt, dass er häufig daheim arbeitet. Er hat mir seine Karte gegeben. Zum Glück räume ich meine Geldbörse erst aus, wenn sie nicht mehr zugeht. Helmut Liebigs Karte. Samt Mobiltelefonnummer.
    Mir sollte etwas einfallen, und zwar schnell. Oder ist Zuckerbrot auch schon auf diese Idee gekommen? Viel früher als ich? Natürlich haben sie bei der Polizei Computerexperten. Aber wenn Klaus Liebigs Laptop abgeholt worden wäre, hätte ich es erfahren. Ich könnte … dicht bei der Wahrheit bleiben. Ja. Das könnte gehen.
    Helmut Liebig geht dran.
    „Hier Mira Valensky“, sage ich. „Sind Sie zu Hause?“
    „Ja, warum?“
    „Es ist etwas passiert. Die Moderatorin, Lena Sanders, hat Zuckerbrot, dem Chef der Mordkommission, einige Unwahrheiten über Ihren Sohn erzählt. Und jetzt wollen sie eine Hausdurchsuchung machen. Ich hab meine Quellen.“
    „Und? Er hat nichts zu verbergen, hoffe ich. Sie sollen ruhig kommen. Vielleicht ist der ganze Zauber dann endlich vorbei.“
    „Er hat doch etwas zu verbergen, nichts Strafbares, aber: Auf seinem Laptop hat er eine Menge Unterlagen über MillionenKochen. Er hat illegal Fotos von den
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