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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion
Autoren: Stefan Wolf
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seinen Beobachtungsposten hinter einem Stück umgestürzte
Mauer. Er hoffte insgeheim, dem unheimlichen Friedhofsgärtner nicht wieder über
den Weg zu laufen.
    Das Sonder-Einsatzkommando
wollte sich mit SMS verständigen oder per Handy Bescheid geben, sollte etwas
Außergewöhnliches vorfallen.
    Kommissar Glockner, der
unauffällige Freizeitkleidung trug, sah aus wie ein typischer Spaziergänger,
der seinen Hund Gassi führt. Er hatte Oskar an die Leine genommen.
    In der Ferne tauchte Stevens
dicker Audi auf. Es ging los! Er brauchte nicht lange, ehe er auf den Parkplatz
am Turm einbog.
    Die Türen des Q7 öffneten sich
und Steven und Bobby Teiler stiegen aus. Sie liefen ein paar Meter umher und
schauten sich im Gelände um.
    Tim und Klößchen zogen die
Köpfe ein.
    Die schauen sich aber alles
genau an, dachte Gaby, die arge Bedenken hatte, die Tarnung ihrer Freunde
könnte auffliegen.
    In diesem Moment kam ein
schwarzer Sportwagen in hohem Tempo die Straße entlang. Kurz vor dem Parkplatz
wurde er langsamer und hielt schließlich neben dem Audi.
    Der Fahrer des Sportwagens trug
eine dunkle Sonnenbrille und eine schwarze Kappe, die er sich tief ins Gesicht
gezogen hatte. So viel — oder so wenig — konnte Tim aus seinem Versteck heraus
erkennen. Der Fahrer sah sich den Q7 im Vorbeirollen etwas genauer an, dann
wendete er seinen Wagen und stellte ihn in Fahrtrichtung ab.
    Der Unbekannte schaute sich
immer wieder um. Nichts schien seinen Blicken zu entgehen. Während er auf Steven
und Bobby Teiler zuging, checkte er Kommissar Glockner mit ein paar
geringschätzigen Blicken ab. Sicher nur ein alter Mann, der ein bisschen
frische Luft schnappen will, dachte er wohl.
    Er gab Steven und Bobby die
Hand. Sie schienen sich heute nicht zum ersten Mal zu begegnen.
    Aus Richtung Finsterwald kam
der ihnen wohlbekannte Transporter von Morosow angerollt.
    Von seinem Beobachtungsposten
aus konnte Tim den Mann im Pelzmantel erkennen. Morosow stieg aus und öffnete
die Schiebetür seines Wagens. Die beiden Kerle, die sich am Abend zuvor Bobby
Teiler gegenüber so brutal gebärdet hatten, verließen das Fahrzeug.
    Als Klößchen eine ungelenke
Bewegung machte und dabei auf einen morschen Ast trat, flog seine Tarnung auf.
Ein lautes »Cräck« verriet den Neuankömmlingen, wo sie suchen mussten.
    »Wenn du nicht augenblicklich
aus deinem Versteck hervorgekrochen kommst, ziehe ich dir eins über«, schrie
einer von Morosows Männern und spurtete in die Richtung los, aus der das
Knacken gekommen war.
    Tim hielt die Luft an. Wie
würde Willi reagieren?
    »Ich komm ja schon«, jammerte
der.
    Als Steven Klößchens Stimme
vernahm, fuhr er auf dem Absatz herum. Ihm gingen reihenweise die Lichter auf,
bis eine ganze Lichterkette in seinem Hirn entflammt war.
    Kommissar Glockner wurde die
Situation zu brenzlig. Er verständigte sofort mit dem Handy seine Männer:
»Wasserturm Finsterwald. Sechs Männer, die in Verdacht stehen, mit dem Einbruch
in der K. Tex zu tun zu haben. Vorsicht, sie sind gewaltbereit!«
    Kommissar Glockner konnte sich
auf seine Kollegen verlassen. Binnen weniger Minuten würden hier mehrere
Einsatzfahrzeuge der Polizei auftauchen.
    Er blickte sich nach seiner
Tochter um, die immer noch gut versteckt weiter ab vom Geschehen auf dem Boden
kauerte.
    Jetzt ging alles ganz schnell.
    Der Schlägertyp, der Klößchen
eben noch angeherrscht hatte, hatte sich fast bis zu dem völlig verängstigten
Jungen vorgekämpft. Nur noch wenige Meter trennten sie voneinander. Steven und
Bobby Teiler redeten indes hektisch auf Morosow ein. Doch der hörte den beiden
gar nicht mehr zu, sondern versuchte zu begreifen, was hier wirklich vor sich
ging.
    »Hallo, Sie! Was machen Sie mit
dem Jungen?«, mischte sich nun auch Kommissar Glockner ein und ging auf
Mosorows Bande zu. Derweil zischte Oskar, den er soeben von der Leine gelassen
hatte, auf Tim los, der bis dahin noch ein sicheres Versteck gehabt hatte.
Oskar bellte lauthals. Ihm gefiel das Spiel.
    Die Szene war filmreif.
    Als Steven nun auch noch Tim
zwischen den Zweigen eines Farns erkannte, rief er aufgebracht: »Den kenn ich!
Der schnüffelt uns schon die ganze Zeit hinterher!«
    »Macht sie kalt!«, kreischte
Morosow. Noch ehe seine beiden Handlanger reagieren konnten, rettete sich
Klößchen mit einem beherzten Sprung durch eine Brombeerhecke. Er lief so
schnell er konnte in die entgegengesetze Richtung davon. Und er schlug dabei
seine persönliche Bestmarke im Sprint! Vergessen war
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