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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Grund dafür war, dass der Eigentümer den Dachgarten mit seinem einst wundervollen Ausblick zugunsten eines Parkplatzes aufgegeben hatte.
    Als er einen Teil der Strecke nach unten hinter sich hatte, sah er die weiß-blauen Lichter der Einsatzfahrzeuge, das rote Licht der Absperrungslaser und die schemenhaften Bewegungen diverser Amtspersonen, die sich in dem Gebäude gegenüber spiegelten.
    Schließlich im Erdgeschoss angekommen, hatte er so etwas wie einen Plan ersonnen. Er hoffte, dass unter den Polizisten vor Ort ehemalige Kollegen waren und dass sie ihm noch genug Sympathie entgegenbrachten, ihn in das Gebäude zu lassen.
    Und wenn nicht, dann würde er sie eben überreden müssen, immerhin war er im Department dafür bekannt, dass er einen echten Job für eine fragwürdige Tätigkeit aufgegeben hatte. Die Polizei hatte für Lokalisierungsspezialisten so oder so nichts übrig; dass Flint – ein ehemaliger Detective, noch dazu einer, der als einer der besten der Stadt gegolten hatte – in diese kaum noch gesetzeskonforme Welt übergesiedelt war, machte sie wütend.
    Die Tatsache, dass er etwa zur selben Zeit reich geworden war, machte die Detectives sogar noch wütender. Flint konnte sich damit herausreden, dass der Reichtum seiner Arbeit als Lokalisierungsspezialist zu verdanken war, doch das warf nur noch mehr Fragen auf. Tatsächlich war er reich geworden, weil er durch den einmaligen Handel mit Informationen Leben gerettet hatte, ein Punkt, über den sein ehemaliges Department noch weniger erfreut wäre als über seinen Status als Lokalisierungsspezialist.
    Er beschloss, sich ein wenig panischer zu geben, weniger gelassen (was seine wahren Gefühle exakt widerspiegelte). Er sprang vom Bordstein herunter, hastete über die Straße – entging dabei knapp einem Zusammenstoß mit einem Wagen, dessen Fahrer in all dem Durcheinander beschlossen hatte, sich über festen Boden weiterzubewegen – und erreichte ganz in der Nähe der geparkten Polizeifahrzeuge die andere Seite.
    Drei waren nicht gekennzeichnet, vermutlich die Wagen der Detectives. Einer gehörte der Stadt – nur erkennbar an seinem Kennzeichen –, und dann waren da noch zwei Vans, in denen die Tatortspezialisten angerückt waren.
    Knapp außerhalb der Laserbegrenzung blieb er stehen und suchte unter den umhereilenden Beamten nach einem vertrauten Gesicht. Schließlich sah er eines aus dem Gebäude kommen – Bartholomew Nyquist.
    Nyquist hatte die Ermittlungen im Todesfall einer potentiellen Klientin von Flint geleitet, kurz bevor Flint Armstrong verlassen hatte und zu seiner so genannten Urlaubsreise aufgebrochen war. Nyquist war ein zerknitterter Kerl mit schwindendem Haar und dunkler Haut. Seine willkürlich zusammengestellte Kleidung verbarg einen athletischen Körperbau, den er sich offenbar ohne Modifikationen bewahrte.
    Alles, wirklich alles an ihm verbarg, was er wirklich war – einer der klügsten Detectives, denen Flint je in diesem oder irgendeinem anderen Department begegnet war.
    Und wenn auch keiner der anderen Polizisten vor Ort zu diesem Zeitpunkt bereits auf Flint aufmerksam geworden war, so entdeckte Nyquist ihn doch auf Anhieb. Nyquist überquerte das echte Gras, das die Landschaftspfleger irgendwie am Leben erhielten, damit dieser Ort mehr Ähnlichkeit mit der Erde erhielt, als notwendig war, und blieb so dicht vor Flint stehen, wie es die Laserabsperrung berührungslos gestattete.
    Nyquist war von einem schwachen Schimmern umgeben, das seinen ganzen Körper bedeckte, was bedeutete, dass er eine Schutzhülle angelegt hatte, um eine Kontaminierung des Tatorts zu verhindern.
    »Warum überrascht es mich nicht, Sie hier zu sehen?«, fragte Nyquist.
    »Ich habe einen Notruf von meiner Freundin Paloma erhalten«, sagte Flint. »Sie ist …«
    »Ihre Mentorin, meinen Sie wohl.« Nyquists dunkle Augen waren gerötet und blickten müde. »Sie wurden bereits während der letzten sechs Blocks beobachtet. Alle hier haben Sie erwartet.«
    »Und Sie hat man von irgendeiner anderen Aufgabe abgerufen, um sich meiner anzunehmen.«
    »Man ist der Ansicht, ich würde Sie kennen.«
    Interessante Wortwahl. »Sie kennen mich.«
    »Ich bin Ihnen begegnet, und ich weiß immer noch nicht, was ich von Ihnen halten soll. Aber ich habe Anweisungen, niemanden die Absperrung übertreten zu lassen.«
    Flint nickte. Damit hatte er gerechnet.
    »Und ich weiß genug über sie, um zu wissen, dass Sie, wenn ich Ihnen sage, Sie sollen diese Linie nicht
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