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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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erklärte, das ihr aus der Intercom entgegengekommen war, als sie den Notfallschalter betätigt hatte und sogar, als sie versucht hatte, die versiegelte Tür zu öffnen.
    Warnung, sagte der Schiffscomputer. Maschinen deaktiviert. Riss in Luftschleuse Eins. Eindringlingsalarm.
    Sara setzte sich in den Pilotensessel. Es war Jahre her, seit sie zum letzten Mal versucht hatte, ein Schiff zu fliegen, und etwas derart Hochentwickeltes hatte sie nie gesteuert. Sie musste sich konzentrieren.
    Warnung.
    Zuerst musste sie die Steuerelemente wieder aktivieren. Die meisten waren von innen abgeschaltet worden. Sara wollte nicht einmal darüber nachdenken, was das zu bedeuten hatte. Nicht jetzt.
    Eindringlingsalarm.
    Sie brauchte freie Sicht; also öffnete sie die Luken rund um sich herum und wünschte sogleich, sie hätte es nicht getan.
    Ein großes weißes Schiff schwebte direkt vor ihrer Sichtluke, und der vernarbte Rumpf mit dem kegelförmigen Aufbau jagte einen eisigen Schauer durch ihren Leib.
    Die Disty hatten sie gefunden – und sie waren gerade dabei einzubrechen.

 
2
     
    M iles Flint trat in den Mannschaftstunnel, der zu den Docks führte. Er dachte, er wäre diesem Ort entkommen. Vor zwei Monaten war er zum Detective befördert worden – ein Job, der es ihm erlauben würde, innerhalb der Armstrongkuppel zu bleiben und Verbrechen zu lösen, statt um 0600 Uhr im Hafen einzutreffen und um 0645 abzuheben, um im Orbit des Mondes Verkehrspolizist zu spielen.
    Natürlich hatte er auch als Raumbulle ein paar Detectives im Hafen gesehen, aber nur selten. Die meisten Verbrechen, die von Verkehrspolizisten entdeckt wurden, zeichneten sich durch klar erkennbare Täter aus. Jene Fälle, auf die das nicht zutraf, wurden an das Hauptquartier weitergeleitet und zumeist gelöst, ohne dass der zuständige Detective je auch nur einen Fuß auf die Docks gesetzt hätte.
    Es war einfach Pech, dass Flint einen Fall erwischt hatte, der seine Anwesenheit im Hafen forderte. Allerdings hegte er den Verdacht, dass er und seine Partnerin, Noelle DeRicci, bewusst für diesen Fall ausgewählt worden waren, vor allem, weil er wusste, wie die Dinge im Hafen liefen.
    DeRicci ging mehrere Meter vor ihm. Sie war eine kleine, muskulöse Frau, die schon seit mehr als zwanzig Jahren den Rang eines Detective bekleidete. Ihr dunkles, von grauen Strähnen durchzogenes Haar, behielt stets seine natürliche Farbe, weil sie der Ansicht war, dass die Leute älteren Detectives mehr Respekt entgegenbrachten als jüngeren. Aus demselben Grund hatte sie auch kein Geld für kosmetische Modifikationen ausgegeben.
    Unterwegs überflog sie die Unterlagen auf ihrem Handheld. Flint fragte sich, wie sie hier etwas erkennen konnte. Die alte Kolonialbeleuchtung war bestenfalls trübe, die Energiezellen beinahe erschöpft. Das Licht war gelblich-grau und tauchte die Gänge in stetes Zwielicht.
    Die Mannschaftstunnel gehörten zu den wenigen ursprünglichen unterirdischen Bauwerken, die noch benutzt wurden. Sie waren verstärkt worden, nachdem ein paar Einstürze den Gouverneur von Armstrong schließlich davon hatten überzeugen können, einen Teil der Regierungsgelder dazu zu benutzen, weitere Gerichtsverfahren zu verhindern.
    Die öffentlichen Tunnel, die vom Hafen zur Kuppel führten, waren neuer – falls man etwas, das seit fünfzig Jahren existierte, als neu bezeichnen wollte. Sie waren immerhin breiter und sicherer, erbaut nach den Richtlinien, die schlussendlich für Untergrundbauwerke entwickelt worden waren, als man in Armstrong hatte erkennen müssen, dass eine weitere horizontale Ausbreitung nicht mehr möglich war.
    Aber Polizisten war der Zutritt zu den öffentlichen Bereichen untersagt, so weit sie nicht als Sicherheitsbedienstete arbeiteten. Armstrong machte einen großen Teil seines Gelds mit Touristen, die herkamen, um die Geschichte des Mondes an einem Ort konzentriert zu erfahren. Armstrong rühmte sich nicht nur einer großen Zahl von Kolonialbauten – den ersten, die je auf dem Mond errichtet worden waren –, es war auch der Schauplatz der ersten Mondlandung, die zu einer Zeit erfolgt war, als menschliche Wesen sperrige weiße Anzüge getragen hatten und in einer Kapsel, die an einer Bombe befestigt war, ins Weltall ausgeworfen worden waren.
    Flint tat mehrere große Schritte, um zu DeRicci aufzuschließen. »Was haben wir?«
    Sie schaute ihn von der Seite her an. Flint erkannte ihre Geringschätzung. Von dem Moment an, in dem sie Partner geworden
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