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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11
Autoren: Lara Adrian
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aus Kaschmir. Er starrte in den
sternenklaren Himmel über einem Gewerbegebiet an der Interstate 90 in Albany,
New York, und zischte einen derben Fluch. Wilhelm Roth reagierte nicht auf
seine Anrufe.
    Was hieß, dass Wilhelm Roth tot war.
    Und dass Dragos' Kameras und
Kommunikationssysteme in der Zentrale in Connecticut allesamt nicht mehr online
waren, bedeutete, dass der Bunker wie geplant gesprengt worden war. Er konnte
nur hoffen, dass es Roth gelungen war, zusammen mit dem hastig aufgegebenen
Labor auch ein paar Ordensmitglieder in die Luft fliegen zu lassen.
    Was Roth selbst anging, so war es Dragos
ziemlich egal, ob sein deutscher Leutnant die Zerstörung des Labors überlebt
hatte; eine neue rechte Hand zu finden, die seine Mission ausführte, war eine
Sache von Minuten.
    Und er hatte bereits eine gefunden.
    Dragos entfernte sich von seiner Limousine, an
deren Steuer ein Lakai saß, um die Arbeit von Roths Nachfolger zu inspizieren.
Das Stammesmitglied der Zweiten Generation, das er von der Westküste hatte
kommen lassen, überwachte den Umzug von Dragos' Vermögenswerten und Ausrüstung
- eine Veränderung, die wegen der ärgerlichen und anhaltenden Einmischung des
Ordens erforderlich geworden war.
    Aber Dragos hätte es nicht so weit gebracht,
wenn er nicht im Voraus einige Hindernisse bei der Durchführung seiner
Operation mit einkalkuliert hätte. Er hatte schon vor Jahren alternative
Lösungen gesucht und geschaffen, sodass es jetzt nur noch darum ging, die
Teile, die er bereits im Spiel hatte, neu zu arrangieren. Der Orden hatte ihn
einige Tage gekostet, höchstens ein paar Wochen. Dann war er wieder voll im
Geschäft.
    Mächtiger denn je.
    Und unaufhaltbar, ganz gleich, was er an
verstörenden Dingen in den Hexenaugen dieses hellseherischen Kindes vor vielen
Wochen in Montreal gesehen hatte.
    „Sind wir fertig zum Aufbruch?“, fragte er
seinen Leutnant.
    Der große Vampir nickte kurz. Er stand hinter
einem von mehreren voll beladenen Sattelschleppern, die darauf warteten, aus
dem Gewerbegebiet zu ihren jeweiligen Bestimmungsorten aufzubrechen. Die
Doppeltür des Fahrzeugs, das dem Leutnant am nächsten stand, war einen Spalt
geöffnet und gab den Blick auf die ängstlichen Gesichter der
Stammesgefährtinnen frei, die aus ihren Zellen im Labor fortgeschafft worden
waren, um woandershin transportiert zu werden. Sie hüteten sich, zu schreien
oder einen Fluchtversuch zu unternehmen. Das Gewerbegebiet gehörte Dragos und
wurde von Lakaien bewacht.
    Außerdem würden sie mit den Ketten und Handschellen,
die sie aneinanderfesselten, nicht weit kommen, selbst wenn sie so dumm waren,
es zu versuchen.
    „Mach zu und schaff sie hier weg“, sagte Dragos
und beobachtete befriedigt, wie sein Leutnant die Türen zuschlug und die
schweren Stahlriegel und Schlösser anbrachte. Ein kurzer Schlag auf das Heck
des Lasters, und das Gefährt, ebenfalls mit einem von Dragos' Lakaien am
Steuer, setzte sich in Bewegung.
    Doch auf dem Hof warteten noch etliche weitere
Fahrzeuge auf ihr Startsignal. Dragos ging an den Lastern vorüber, die seine
viele Millionen Dollar teure, hochmoderne Laborausrüstung enthielten, den Blick
auf den großen weißen Lkw gerichtet, der ganz am Ende der Warteschlange stand.
    Es war ein Kühlcontainer mit Sonderausstattung
für die empfindliche Fracht, die sediert darin eingesperrt war. Zwei
Gen-Eins-Vampire befanden sich ebenfalls darin, um den Inhalt zu bewachen; zwei
weitere würden vorn bei dem fahrenden Lakaien und bei Dragos' Assistenten von
der Westküste sitzen, um zu gewährleisten, dass der Transport auf seinem Weg
zum Verladebahnhof, der nächsten Station auf der langen Reise des Containers,
nicht in unvermutete Schwierigkeiten geriet.
    „Alles fertig, Sir.“
    „Ausgezeichnet“, sagte Dragos. „Nehmen Sie
Verbindung zu mir auf, sobald Sie für die letzte Etappe in Seattle eintreffen.“
    „Jawohl, Sir.“
    Dragos sah zu, wie sich die Lasterflotte in
Bewegung setzte und vom Hof rollte.
    Der Orden mochte seine Operation gestört haben,
aber er war längst nicht außer Gefecht gesetzt.
    Ein zuversichtliches Lächeln zuckte in seinen
Mundwinkeln, als Dragos zu seinem wartenden Wagen zurückging. Er kletterte auf
den Rücksitz und wartete gelangweilt, bis der Fahrer die Tür hinter ihm
geschlossen hatte und anschließend nach vorn hastete, um sich hinters Steuer zu
klemmen.
    Heute Nacht hatte er den Schlupfwinkel, der ihn
so viel Mühe und Geld gekostet hatte, verloren. Doch Dragos
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