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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
Autoren: Lara Adrian
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robbte. Verdammt! In Deckung
zu gehen bedeutete, seine günstige Angriffsposition aufzugeben. Außerdem war er
dort zu weit entfernt, als dass ihm seine besondere Fähigkeit, den Angriffsweg
seiner Feinde zu spüren, noch etwas nützte. Er hörte sie näher kommen, als er
ein neues Magazin einschob.
    Dann Stille.
    Er wartete eine Sekunde, horchte
in die Dunkelheit.
    Etwas, das größer war als eine
Kugel, flog auf das Bootshaus zu. Mit einem schweren, metallischen Klirren fiel
es auf die Dockplanken nieder und rollte dort aus.
    O Gott.
    Sie hatten eine verdammte
Handgranate nach ihm geworfen.
    Dante atmete tief ein und warf
sich in den Fluss, nur eine Schrecksekunde, bevor das Ding explodierte und das
Bootshaus und das halbe Dock in einer gigantischen Explosion aus Rauch, Flammen
und Trümmern in die Luft jagte. Die Druckwelle unter dem schlammigen Wasser war
wie ein Urknall, Dante spürte, wie sie ihm den Kopf nach hinten riss und sein
Körper sich unter dem unerträglichen Druck aufbäumte. Über ihm regneten
Trümmerteile auf die Wasseroberfläche herab, angestrahlt von einem blendend
hellen, orangefarbenen Feuerwerk.
    Die Welt verschwamm vor seinen
Augen, als die Druckwelle ihn hinunterzog. Er begann zu sinken.
    Unfähig, sich zu rühren,
bewusstlos und blutend, trug ihn der starke Sog der Strömung flussabwärts.

2
     
    „Spezielle Lieferung für Frau
Doktor Tess Culver.“
    Tess sah von einer Patientenakte
auf und lächelte, trotz der späten Stunde und ihrer Müdigkeit. „Irgendwann die
Tage werde ich lernen, auch mal Nein zu sagen.“
    „Denkst du, du brauchst da noch Übung?
Wie wär’s, wenn ich dich mal wieder frage, ob du mich heiraten willst?“
    Sie seufzte, schüttelte den Kopf
und sah in die hellblauen Augen und das strahlende Grinsen, das allein ihr
galt. „Ich meine nicht uns beide, Ben. Und wie war das mit acht Uhr? In
fünfzehn Minuten ist Mitternacht, um Himmels willen.“
    „Na und? Hast du vielleicht vor,
dich in einen Kürbis zu verwandeln?“ Er gab dem Türknauf einen Schubs und
schlenderte in den kleinen Büroraum, beugte sich zu ihr herunter und küsste sie
auf die Wange. „Tut mir leid, dass ich so spät dran bin. Diese Dinge laufen
eben nicht immer genau nach Plan.“
    „Mhm. Also, wo ist er?“
    „Hinten im Lieferwagen.“
    Tess stand auf, zog einen
elastischen Haargummi vom Handgelenk und fasste ihr offenes Haar zu einem
Pferdeschwanz zusammen. Ihre üppigen goldbraunen Locken sahen immer etwas
zerzaust aus, sogar wenn sie frisch vom Friseur kam. Jetzt, nach sechzehn
Stunden Dienst in der Klinik, befand ihr Haar sich in einem Stadium völliger
Anarchie. Sie blies sich eine Strähne aus den Augen und ging an ihrem Exfreund
vorbei auf den Gang.
    „Nora, machst du mir bitte eine
Spritze Ketamin-Xylazin fertig? Und bitte bereite den Untersuchungsraum für
mich vor -  den großen.“
    „Wird gemacht“, zwitscherte ihre
Assistentin. „Hallo Ben.
    Fröhliches Halloween.“
    Er zwinkerte ihr mit seinem
berüchtigten Lächeln zu, von dem beinahe jeder Frau die Knie weich wurden.
    „Hübsches Kostüm, Nora. Was bist
du denn, ein Schweizermädel? Zöpfchen und Lederhosen stehen dir echt gut.“
    „Merci vielmals“,  antwortete
sie und strahlte ihn an, während sie den Empfangsbereich verließ, um zum
Medikamentenschrank zu gehen.
    „Und wo ist dein Kostüm, Tess?“
    „Ich habe es an.“ Sie ging vor
ihm her durch die Zwingerabteilung, vorbei an einem Dutzend Käfigen voll
schläfriger Hunde und nervöser Katzen, die sie zwischen ihren Gitterstäben
unruhig anstarrten. Tess rollte genervt die Augen. „Mein Kostüm heißt: die
Super-Tierärztin, die wahrscheinlich ins Kittchen kommt für das, was sie heute
macht.“
    „Ich sorge schon dafür, dass du keine
Schwierigkeiten kriegst.
    Bisher gab es doch auch nie
welche. Oder?“
    „Und was ist mit dir?“ Sie stieß
die Tür zum hinteren Lagerraum der kleinen Klinik auf und ging mit ihm
hindurch. „Du arbeitest in einer gefährlichen Branche, Ben. Du gehst zu viele Risiken
ein.“
    „Machst du dir etwa Sorgen um
mich, Doc?“
    „Natürlich mache ich mir Sorgen
um dich. Ich liebe dich.
    Das weißt du.“
    „Ja“, sagte er leicht verstimmt,
„wie einen Bruder liebst du mich.“
    Die Hintertür der Tierklinik
ging auf eine schmale Gasse hinaus, wo selten jemand parkte und außer den paar
Obdachlosen, die gelegentlich im Schutz der Rückwand am Flussufer
übernachteten, kaum einmal jemand hinkam. Nun parkte dort Bens
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