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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
Autoren: Lara Adrian
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Hintergassen und ganze
Stadtviertel und dann weiter hinaus zu den Hafenanlagen am Stadtrand von Boston,
wo leere Fabrikhallen und alte Industrieanlagen am Flussufer aufragten wie
stumme Wächter. Aus einem der Gebäude drang pulsierende Musik mit wummernden
Bässen, Lichtblitze zuckten durch die Nacht, anscheinend war irgendwo in der
Nähe eine Raveparty im Gange.
    Ein paar hundert Meter vor ihm
rannte der Vampir ein Dock entlang auf ein baufälliges altes Bootshaus zu.
Sackgasse. Er schäumte vor Wut, schwang sich herum und ging zum Angriff über,
stürmte auf Dante zu, brüllend wie ein Wahnsinniger.
    Seine ganze Vorderseite war von
frischem Blut getränkt, dem der jungen Frau, die er so brutal angefallen hatte.
Der Vampir schnappte nach Dante, hackte mit seinen Krallen nach ihm, von den
ausgefahrenen Fangzähnen troff der Speichel, die gelben Augen glühten in wilder
Bosheit. Und aus dem klaffenden Maul drang wieder dieser seltsame, faulig
riechende rosafarbene Schaum.
    Dante fühlte, wie die Raserei
auch ihn überkam. Kampflust brauste ihm durch die Adern und machte ihn zu einem
Geschöpf, das sich von dem, das er bekämpfte, gar nicht so sehr unterschied.
Mit einem Knurren warf er den Scheißkerl auf die hölzernen Planken des Docks
nieder, rammte ihm ein Knie in die breite Brust und zog seine Malebranche -Zwillingsschwerter.
    Die geschwungenen Klingen
glänzten silbern im Mondlicht, von atemberaubender, tödlicher Schönheit. Auch
wenn das Titan sich erneut als nutzlos erweisen sollte -  es gab mehr als eine
Art, einen Vampir zu töten, ob er ein Rogue war oder nicht. Dante stach mit
beiden Klingen zu, erst mit der einen, dann mit der anderen, er riss den
fleischigen Hals der Bestie auf und trennte mit einem sauberen Schnitt den Kopf
ab.
    Dante kickte die Überreste über
den Rand des Docks ins Wasser. Der dunkle Fluss würde die Leiche bis zum Morgen
verbergen, und wenn das Tageslicht kam, würden die UV-Strahlen den Rest
erledigen.
    Am Wasser kam eine Brise auf,
sie führte den Gestank der Verschmutzung durch die angrenzenden Fabriken mit
sich, und … noch etwas anderes. Dante vernahm eine Bewegung in der Nähe, aber
erst, als er spürte, wie das Fleisch an seinem Bein aufgerissen wurde, war ihm
klar, dass er schon wieder angegriffen wurde. Und wieder traf ihn etwas
schmerzhaft, dieses Mal am Rumpf.
    Du lieber Himmel.
    Irgendwo hinter ihm, oben an der
alten Fabrik, stand einer und schoss auf ihn. Die Schüsse klangen gedämpft,
kamen aber unverkennbar aus einem Maschinengewehr.
    Damit war sein langweiliger
Abend unvermittelt ereignisreicher geworden, als ihm lieb war.
    Dante ließ sich auf den Boden
fallen, wieder pfiff eine Kugel an ihm vorbei und in den Fluss. Er rollte sich
eben herum, um hinter dem Bootshaus in Deckung zu gehen, als der Scharfschütze
erneut ein paar Salven in die Nacht feuerte. Eine schlug in die Ecke der
baufälligen Hütte ein, im Kugelhagel zerstob das alte Holz wie Konfetti. Dante
bevorzugte den Kampf mit den Klingen, aber er hatte auch immer eine schwere
Pistole vom Kaliber neun Millimeter dabei. Nun zog er sie, aber ihm war klar,
dass sie auf diese Entfernung nichts gegen den Scharfschützen ausrichten
konnte.
    Wieder schlug eine Salve in das
Bootshaus ein. Eine Kugel steifte Dantes Wange, als er um die Ecke spähte, um
einen Blick auf seinen Angreifer zu erhaschen.
    Oh, nicht gut. Gar nicht gut.
    Es war nicht bloß einer, es
waren vier. Vom Fabrikgelände her kamen die dunklen Gestalten langsam das
abschüssige Ufer hinab, alle trugen schwere Maschinengewehre. Die Vampire des Stammes  konnten Hunderte von Jahren alt werden, sie konnten schwerste physische
Verletzungen überstehen, aber deshalb bestanden sie trotzdem nur aus Fleisch
und Knochen. Wenn man sie mit Blei vollpumpte, ihnen die Hauptschlagadern
durchschnitt oder, noch schlimmer, ihnen den Kopf abhackte - dann starben sie,
genau wie jedes andere Lebewesen.
    Aber nicht, ohne diesen
Scheißkerlen einen ordentlichen Kampf zu liefern.
    Dante blieb nah am Boden und
wartete, bis die Ankömmlinge in Schussweite waren. Dann eröffnete er das Feuer,
schoss einen ins Knie und traf einen anderen am Kopf. Mit Erleichterung sah er,
dass sie alle Rogues waren: Die Titanbeschichtung seiner handgegossenen Kugeln
machte kurzen Prozess mit ihnen -  sie zersetzten sich sofort.
    Die beiden übrig gebliebenen
Rogues erwiderten das Feuer, und Dante entkam dem Kugelhagel nur knapp, indem
er langsam am Bootshaus entlang außer Schussweite
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