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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
Autoren: Lara Adrian
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erleichtert, als sein stumm geschaltetes Handy in seiner
Jackentasche zu vibrieren begann. Er fischte es heraus und nahm den Anruf
entgegen, er kam von der Zentrale im Hauptquartier der Stammeskrieger.
    „Ja?“
    „Wie läuft’s denn so?“ Es war
Gideon, das Computergenie des Ordens, der in der Zentrale als Dispatcher
fungierte. „Irgendwelche Oberflächenaktivität zu melden?“
    „Nicht viel los hier. Ziemlich
tot momentan.“ Dante ließ seinen Blick über den bevölkerten Club schweifen und
bemerkte, dass die beiden jungen Vampire sich anschickten weiterzuziehen, sie
gingen mit ein paar kostümierten jungen Frauen auf den Ausgang zu. „Bislang
keine Rogues zu sehen. Ist das nicht öde? Ich werde noch verrückt, wenn’s hier
nicht bald ein bisschen ordentliche Action gibt, Gid.“
    „Kopf hoch, alter Junge“, sagte
Gideon, ein Grinsen in der Stimme, „die Nacht ist ja noch jung.“
    Dante lachte leise. „Sag Lucan,
dass ich ihn schon wieder vor ein paar Möchtegerns gerettet habe, die sich bei
uns verpflichten wollten. Weißt du, mir war es viel lieber, als wir noch nicht
so prominent waren, als wir noch gefürchtet waren und die Leute Abstand
hielten. Kommt Lucan mit der Anwerbung voran?
    Oder wird unser verehrter Anführer
zu sehr von seiner atemberaubenden Stammesgefährtin in Beschlag genommen?“
    „Ja und ja“, erwiderte Gideon.
„Was die Anwerbung angeht, wir haben einen neuen Kandidaten aus New York
reinbekommen, und Nikolai hat bei einigen seiner Kontakte in Detroit vorgefühlt.
Wir müssen bald mal ein paar Tests für die Neuen arrangieren -  du weißt schon.
Sie sollen das Ganze erst mal durchlaufen haben, bevor wir verbindlich
zusagen.“
    „Du meinst, wir werden ihnen
ihren Hintern auf einer Platte servieren und dann schauen, welche von ihnen
wiederkommen und um mehr betteln?“
    „Wieso, geht das denn auch
anders?“
    „Bin dabei“, knurrte Dante, als
er durch den Club auf die Tür zuging.
    Er schlenderte in die Nacht
hinaus, ging einer Gruppe von Clubbern aus dem Weg -  Menschen in zerschlissenen
Kleidern und schauderhafter Gesichtsbemalung, Marke aufgewärmter Tod, die wohl
Zombies darstellen sollten. Sein hochsensibles Gehör nahm Hunderte von
Geräuschen wahr -  den üblichen Verkehrslärm, durchsetzt vom Kreischen und
Gelächter betrunkener Halloween-Feiernder, die sich auf den Straßen und
Gehsteigen drängten.
    Und da war noch etwas anderes.
    Etwas, das ihn aufhorchen ließ.
Das seinen Kriegerinstinkt blitzartig in Alarmzustand versetzte.
    „Muss los“, sagte er zu Gideon
am anderen Ende. „Jetzt habe ich doch einen Blutsauger geortet, den hol ich
mir. So wie’s aussieht, ist die Nacht noch nicht ganz verloren.“
    „Ruf durch, wenn du ihn
ausgeräuchert hast.“
    „Mach ich. Bis später.“ Dante
klappte das Handy zu und steckte es in die Tasche.
    Er schlich eine Seitengasse
entlang, folgte dem tiefen Grunzen und dem muffigen, wabernden Gestank eines
Roguevampirs auf Beutejagd. Wie die anderen Stammeskrieger des Ordens empfand
Dante tiefe Verachtung für die Mitglieder seiner Spezies, die zu Rogues
geworden waren. Jeder Vampir dürstete nach Blut, jeder musste Nahrung zu sich
nehmen, manchmal auch töten, um zu überleben. Aber jeder Einzelne von ihnen
wusste auch, dass der Grat zwischen notwendiger Lebenserhaltung und Völlerei
nur sehr schmal war, oft ging es dabei lediglich um ein paar Schlucke. Wenn ein
Vampir zu viel nahm oder seinem Durst zu oft nachgab, lief er Gefahr, süchtig
zu werden. Dann wurde der Hunger zu einem Dauerzustand, den sie Blutgier
nannten. Diese Krankheit machte einen zum Rogue, zum gewalttätigen Junkie, der
für seinen nächsten Schuss alles tat.
    Wild und unvorsichtig wie sie
waren, brachten die Rogues auch alle anderen Angehörigen ihrer Rasse in Gefahr,
von den Menschen bemerkt und verfolgt zu werden, eine Gefahr, die Dante und der
Rest des Ordens nicht gewillt waren zu riskieren.
    Und seit ein paar Monaten wurde
immer deutlicher, dass es inzwischen eine noch größere Bedrohung gab: Die
Rogues begannen sich zusammenzurotten und zu organisieren, ihre Anzahl wuchs,
und ihre Taktiken richteten sich auf ein bestimmtes Ziel aus: den offenen
Krieg. Wenn sie nicht aufgehalten wurden, und zwar bald, dann würde sowohl die
Menschheit als auch das Vampirvolk zwischen die Fronten eines höllischen,
bluttriefenden Gemetzels geraten, gegen das sich das ärgste Weltuntergangsszenario
noch harmlos ausnahm.
    Solange die Stammeskrieger sich
wie jetzt
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