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Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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hastig wieder, um sich an das Versorgungssystem seines Schutzanzuges anzuschließen.
    “Der Heilige hat mich mit dem Wasser der Läuterung begossen”, erklärte Aksamee stockend. Er hatte deutlich gesehen, wie der Akone das Gesicht verzogen hatte, und seine Schlüsse daraus gezogen. “Es riecht nicht besonders gut, aber der
    Heilige sagt, daß es hilft.”
“Wenn er vorgehabt hat, mich mit diesem Gestank umzubringen, dann hat er
Pech gehabt”, antwortete Ran Koun. Er schüttelte sich, weil ihm der schier unerträgliche
Geruch noch immer in der Nase hing. “Jetzt zeige mir das Feuer, das die Grünen
zurückgelassen haben.”
Aksamee atmete auf. Er spürte, daß der Große Gott schon etwas weniger zornig
war als vorher. Er hoffte, ihn vollends versöhnen—oder jedenfalls seinen Zorn in die
gewünschten Bahnen lenken zu können. Er erhob sich und eilte dem Akonen voran. Die
anderen Erkyloter, die furchtsam in die Seitenräume geflohen waren, als der Akone
eintrat, wagten sich nach und nach aus ihren Verstecken hervor. Sie beobachteten die
seltsame Gestalt, als sie durch die Gänge tiefer in die Burg hineinging.
Aksamee stieg in den primitiven Fahrstuhlkorb und gab mit schriller Stimme
Anweisung, die Gegengewichte zu erhöhen, damit er nach oben gezogen wurde. Er
forderte den Akonen auf, zu ihm in den Korb zu steigen, aber der Kommandant hatte
keine Lust, sich ihm anzuvertrauen. Er schaltete seinen Antigrav ein und schwebte an
dem verblüfften Markol vorbei in die Höhe.
Als er das oberste Stockwerk erreichte, hörte Ran Koun ein leises Wimmern. Er
blieb auf dem Gang stehen. Die vier Erkyloter, die voller Panik vor ihm flehen,
beachtete er nicht. Er kümmerte sich auch nicht um Aksamee, der ihm ängstlich folgte.
Er ging auf einen Vorhang aus Fellen zu und schlug ihn zur Seite.
Sofort verstummte das Wehklagen.
Ran Koun blickte auf den Erkyloter hinab, der bäuchlings auf einem Gestell
mitten im Raum lag. Ein Junge kauerte neben ihm auf dem Boden. Er hielt einen Topf in
der linken und einen Pinsel in der rechten Hand. Damit sollte er offensichtlich die
Brandwunde versorgen, die sich quer über das blanke Hinterteil des Mannes auf dem
Gestell zog.
“Das ist der Heilende”, stotterte Aksamee. “Er -ist von dem strafenden Feuer der
grünen Götter getroffen worden.”
Aksamee zeigte auf ein Brett, das auf dem Boden lag. Ran Koun konnte sich ein
Lächeln nicht verkneifen. Er erkannte den winzigen Gegenstand auf dem Brett sofort.
Es war ein siganesischer Strahler. Jetzt begriff er alles. Einer der Siganesen hatte die
Waffe in der Burg verloren, und einer der Erkyloten hatte sie gefunden und damit
herumgespielt.
Langsam drehte er sich um. Mit der freien Hand packte er Aksamee an der
Schulter.
“Wo ist der grüne Gott, dem dieses Feuer gehört?” fragte er.
“Er ist fort”, beteuerte Aksamee. “Er hat Markulan zusammen mit den anderen
verlassen.”
Ran Koun nahm die siganesische Waffe an sich, ließ sie in ein Tuch fallen und
schob sie in eine Tasche seines Kampfanzuges. Er wußte nicht, was er tun sollte.
Plötzlich war er wieder unsicher geworden. Sagte dieser Erkyloter die Wahrheit? Es war
durchaus nicht auszuschließen, daß sich noch ein oder mehrere Siganesen in der Burg
befanden. Wie aber sollte er herausfinden, was die Wahrheit war?
Der Akone erkannte, daß es nur eine Möglichkeit gab, sich völlig abzusichern. Er
mußte die Burg vernichten. Wenn diese Stadt desintegriert wurde, dann konnte auch
kein Siganese mehr überleben.
Er wandte sich um und verließ die Kammer des Heilenden, der sofort wieder mit
seinem Wehgeschrei begann. Nachdenklich schwebte Ran Koun im Fahrstuhlschacht
nach unten. Aksamee folgte ihm hastig, überholte ihn und lief ihm schließlich zum
Ausgang voraus. Der Markol schien die Gedanken des Akonen zu erraten. Vor Angst
brachte er keinen Laut über die Lippen.
Kreischend zogen sich die Steine am Ausgang auseinander. Ran Koun stieg
durch die Öffnung. Armt Polk saß im Gleiter. Val Trima hatte seine verbrannte Schulter
versorgt.
“Nun?” fragte Trima.
“Nur eine Waffe”, antwortete der Kommandant. “Es gibt keine Siganesen mehr in
dieser Burg.”
“Ist das ganz sicher?” fragte Armt Polk. Er blickte Ran Koun forschend an. Der Kommandant drehte sich um. Aksamee sank vor ihm auf die Knie. In der
facettenförmigen Öffnung der Burg erschien ein Greis. Sein Rücken war gekrümmt.
Mühsam bewegte er sich vorwärts. Das Gesicht war alt und verfallen, aber die Augen
waren jung. Sie
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