Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
der Springer sich nicht für Landgewinnungspläne, Anpassungsquoten und Produktionsziffern interessierte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Trivideowand, die ihm das Fenster ersetzte und einen Teil der Umgebung des Gebäudes zeigte, in dem Arkh sich befand.
Er sah, daß die rote Sonne Tah dicht über dem Horizont stand. Wie oft würde er noch einen Sonnenuntergang erleben dürfen? Arkh Spihen zückte zusammen, als- ein Tentakel des Behandlungsgeräts seinen linken Arm packte, hochhob, und ein zweiter Tentakel sich kalt gegen die Innenseite des Armes preßte. Eine Hochdruckdüse zischte, dann legte der erste Stahltentakel Arkhs Arm zurück.
Nach dem Interview folgte ein Kulturfilm. Arkh sah die Landschaft einer Urweltund drei terranische Schildkröten, die sich durch Dschungel und Sümpfe kämpften. Es schien auf jener Welt ständig zu regnen, und die Sonne war nur als blasser Lichtfleck durch die Wolken zu sehen. Eine Männerstimme gab Erläuterungen und nannte die Namen, die man den auf KORF entdeckten Tierarten gegeben hatte. Mehrmals wurden Angriff und Abwehr von Raubsauriern gezeigt, dann wieder kam der Okrill ins Bild, der die Kolonne begleitete, eines jener sagenhaften Tiere vom Planeten Oxtorne, die vor einigen Jahren beinahe von einer Seuche dahingerafft worden wären. Der oxtornische Tiermeister saß mit nacktem Oberkörper auf dem vorderen Expeditionsfahrzeug, eine kraftvolle Erscheinung, die sich nicht vor den Gefahren der Urwelt zu fürchten schien.
Der Film fesselte den Springer derartig, daß er für einige Zeit seine Krankheit vergaß. Doch als der Film endete, wurde er sich seiner hoffnungslosen Lage wieder bewußt. Er dachte an die VASCHTAS-III, auf der er als Dritter Pilot gearbeitet hatte, und er hoffte, daß niemand an Bord von ihm angesteckt worden war.
Eigentlich absurd ...überlegte er, ... daß ich ausgerechnet im Medocenter der USO behandelt werde, jener Organisation, gegen die ich im Auftrag der Condos Vasac spionierte.
Er runzelte die Stirn, als im Trivideokubus eine ferronische Tanzgruppe erschien und schon nach wenigen Sekunden wieder ausgeblendet wurde. Einige Zeit lang flackerte der Kubus, dann stabilisierte sich das Reproduktionsfeld und zeigte blaß und verzerrt einen Raum und einen langen Tisch, an dem mehrere Personen saßen. Das Bild verschwamm fast völlig, dann wurde es plötzlich scharf—und nun konnte Arkh Spihen auch verstehen, was in dem Raum gesprochen wurde.
Er hielt die Luft an, denn er sah, daß einer der Männer im Zimmer der Regierende Lordadmiral der USO war und ein anderer Professor Dr. Llargoseth. Außerdem waren noch drei Ärzte zugegen, die er vom Ansehen kannte, und dann hockte da noch ein korpulentes kurzbeiniges Individuum in einem Sessel, strich sich beständig über seinen Flechtbart und leckte sich hin und wieder die wulstigen Lippen.
“Sie werden sich denken können”, wandte Atlan sich an die Ärzte, “daß ich Ihren Bericht über den Zustand Spihens nicht grundlos erbeten habe. Um es ganz offen zu sagen: Arkh Spihen ist Agent einer verbrecherischen galaktischen Machtgruppe.”
Der Springer erschrak, als er das hörte. Er hatte bisher geglaubt, niemand auf Tahun hätte eine Ahnung von seiner einträglichen Nebenbeschäftigung. Arkh geriet ins Schwitzen.
“Woher wollen Sie das wissen, Lordadmiral?” fragte das korpulente Individuum mit unmännlich hoher Stimme.
Atlan blickte den Frager an.
“Ich erhielt schon vor vierzehn Tagen einen Hinweis darauf, daß sich ein Agent der bewußten Machtgruppe auf Tahun aufhielte. Bei unseren Nachforschungen stießen wir dann auf das Protokoll der Aufnahmeuntersuchung Spihens. In ihm war vermerkt, daß man bei dem Patienten einen mit einer Giftkapsel präparierten Zahn entdeckt und entfernt hatte. Der Mann gab an, er nähme regelmäßig an Flügen zur galaktischen Eastside teil und wolle nicht lebend von Blues gefaßt werden.”
“Unterliegen solche Protokolle nicht der ärztlichen Schweigepflicht?” fragte der Korpulente.
“Selbstverständlich, Professor Weytchen”, antwortete der Lordadmiral. “Deshalb erhalten die Protokolle auch keine Namen, sondern nur Kennziffern, und die Preisgabe von Namen erfolgt ausschließlich bei bewiesenem Verdacht auf verbrecherische Tätigkeiten des Patienten.”
Arkh merkte, daß seine Hände zitterten. Er biß die Zähne zusammen und versuchte sich von seiner Angst abzulenken, indem er in seiner Erinnerung forschte.
Der Name Weytchen war ihm bekannt—und plötzlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher