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Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Käfig öffnete. Dann schoß es blitzschnell ins Freie und kreiste beinahe lautlos unter der Decke. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Menschen, der sich Flügel angeschnallt hatte, deshalb beschloß ich, es Ikarus zu nennen.
“Komm zu mir, Ikarus!” rief ich und hob den rechten Arm.
Er stieß herab, streifte meinen Arm und schwang sich wieder hoch. Ich wollte ihn nicht gewaltsam einfangen und rief weiter nach ihm. Endlich ließ er sich auf meinem rechten Unterarm nieder, faltete die Schwingen zusammen und blickte mich aufmerksam an. Das Tier hatte keine Aggressivität gezeigt; offenbar war es völlig harmlos. Dennoch hätte ich mich sehr vorgesehen, wenn meine Vollprothese mich nicht völlig gegen eventuelle Angriffe von Ikarus schützte.
“Brav so, Ikarus”, sagte ich.
Ich verließ den Laderaum und ließ das Schott zugleiten. Danach sah ich in den letzten Laderaum. Er war leer wie die übrigen auch. Ich machte mich auf den Rückweg, wobei ich ständig beruhigend auf den Flugaffen einsprach. Er rührte sich nicht, sah mich nur immer an.
Ich sperrte das Tier in eine leerstehende Kabine der Space-Jet und begab mich wieder in die Steuerkanzel.
Atlan beobachtete Ikarus auf einem Monitor. Als ich mich in meinen Kontursessel setzte, wandte er mir den Kopf zu und sagte:
“Wenn so etwas öfter vorkommt, werde ich die ATLANTIS in HAGENBECK umtaufen, Kennon.”
Ich blickte ihn fragend an.
Der Arkonide lachte.
“Entschuldigen Sie, aber ich denke manchmal nicht daran, daß meine Mitarbeiter durchschnittlich mehr als zehntausend Jahre jünger sind als ich. Hagenbeck war der Name eines terranischen Tierfängers und Zoobesitzers. Der gute alte Carl ...”
Sein Gesicht nahm einen geistesabwesenden Ausdruck an, deshalb sagte ich schnell:
“Schalten Sie ab, Lordadmiral! Sofort, bitte! Wir müssen uns um einen Springer und um die Condos Vasac kümmern.”
Atlans Bewußtsein kehrte zur Gegenwart zurück. Er lächelte seltsam, legte die Hände über die Kontrollen und sagte:
“Sie haben recht, Kennon, obwohl ...”
Die Innenzelle vibrierte und dröhnte, als die ersten Impulstriebwerke anliefen. Innerhalb von Sekunden war das Walzenschiff aus unserem Blickfeld verschwunden.
Noch eine Linearetappe, dann würden wir die rote Sonne Tah vor uns sehen ...
    *
    Atlan beschleunigte im Zwischenraum bis auf zwanzigmillionenfache Einsteinraum-Lichtgeschwindigkeit, so daß wir in gut einer Stunde die restlichen 2001 Lichtjahre bis zum Tah-System überwanden.
    Nachdem der Lordadmiral sich bei der System-Überwachung identifiziert hatte, durften wir ohne Begleitung den Planeten Tahun anfliegen. Wir landeten nahe der Isolierstation, in der Arkh Spihen behandelt wurde. Ein Robotgleiter holte uns ab.
    Atlan und ich sahen uns an.
    “Was geben wir dem Flugaffen zu fressen?” fragte der Arkonide. “Haben Sie irgendwelche Futterreste in seinem Käfig gesehen?”
“Nein, der Käfig war leer gewesen. Ich werde ihm eine Schüssel Synthobrei hinstellen. Mehr können wir nicht tun. Entweder er nimmt die Nahrung an oder er verhungert, und wenn er den Brei frißt, überlebt er es hoffentlich.”
Atlan erklärte sich damit einverstanden. Wir informierten die anrückende Wartungsmannschaft über den Passagier, versorgten Ikarus und ließen uns von dem Robotgleiter zum Labortrakt der Isolierstation fahren.
Professor Dr. Llargoseth, unser tüchtigster Virologe, erwartete uns am Portal. Sein eiförmiger kahler Schädel und der gebrechlich wirkende Körperbau ließen ihn eindeutig als Ara: erkennen, also als Angehörigen jenes Volkes, das die meisten und: tüchtigsten Mediziner der Galaxis hervorgebracht hatte.
Wir begrüßten uns knapp, dann führte Llargoseth uns in einen abhörsicheren Raum, ließ uns durch einen Roboter Erfrischungen servieren und bot uns Platz an.
“Sie kommen wegen des Galaktischen Händlers, der für die Condos Vasac spioniert”, stellte der Virologe sachlich fest. “Nun, Arkh Spihen befindet sich auf dem Weg der Besserung, auch wenn man es ihm noch nicht ansieht. Sie können ihn verhören, wenn Sie wollen, Lordadmiral.”
“Ich werde ihn nicht verhören”, antwortete der Arkonide. Er lächelte, als er Llargoseths erstaunten Blick bemerkte. “Wir werden es sogar so arrangieren, daß der Spion fliehen kann. Ich bin sicher, Sie haben sich meiner Bitte entsprechend verhalten, Professor?”
“Selbstverständlich, Lordadmiral. Wir haben seine Allergie behandelt, ohne ihm zu sagen, daß es sich nicht um die Lashat-Pocken
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