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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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euch hochziehen können.«
    »Das sind wahrlich gute Nachrichten, Zweiter!«, rief Justus erleichtert. »Aber wie soll das funktionieren?«
    »Wir lassen das Seil mit einem Gewicht zu euch hinunter, ihr schnappt es euch mit dem Greifarm und die Seilwinde zieht euch nach oben. In vier Stunden erblickt ihr wieder das Licht der Sonne.«
    Eine Weile herrschte Schweigen am anderen Ende. »Wir hatten hier unten auch ein Licht. Und viel schöner als das der Sonne.«
     
    Der Helikopter kam und brachte auf einer riesigen Rolle ein zwei Kilometer langes, dünnes, aber sehr reißfestes Nylonseil mit. Sie befestigten ein Gewicht am Ende und ließen es hinab. Es dauerte eine Weile, bis die ›Wavedancer‹ es durch geschicktes Manövrieren in die richtige Position gebracht hatte. Doch schließlich konnte der Greifarm der ›Deep Quest‹ es fassen und die Seilwinde zog das U-Boot langsam nach oben. Da es im Wasser nicht sehr schwer war, bestand nicht die Gefahr, dass das Seil riss. Die Fahrt nach oben dauerte eine knappe Stunde.
    Als Justus die Luke öffnete und das erste Mal seit Stunden Tageslicht sah und Wärme auf der Haut spürte, hatte die Sonne den Zenit längst überschritten und neigte sich bereits dem Horizont zu. Der Erste Detektiv war heilfroh, wieder die Schiffsplanken unter den Füßen zu spüren. Erleichtert fiel er seinen Freunden in die Arme.
    »Willkommen an Bord!«, rief Kapitän Jason erfreut und half Carol und Professor Clark an Deck.
    Aufgeregt berichteten Bob und Peter, was sich an Bord der ›Wavedancer‹ abgespielt hatte. »Evans wollte sich mit dem U-Boot einfach aus dem Staub machen. Er hatte vor, eine Tauchfahrt abzuwarten, um die von ihm eingebauten Batterien zu testen, ohne sich selbst zu gefährden. Dieses Schwein. Und dann wollte er unbemerkt unter Wasser zur nächsten Küste fahren, wo sein Auftraggeber die ›Deep Quest‹ in Empfang genommen und ihm eine Menge Geld dafür gezahlt hätte. So ein U-Boot ist schließlich ein paar hunderttausend Dollar wert. Die Polizei wird bestimmt noch versuchen, diesen Hintermann zu schnappen.«
    »Warum sind wir nicht vorher darauf gekommen, dass Evans hinter der ganzen Sache steckt!«, ärgerte sich Peter.
    Justus grinste. »Als ich vor ein paar Tagen den Verdacht äußerte, sagtest du noch, das sei völliger Quatsch.«
    »Na ja…«, begann der Zweite Detektiv verlegen. »Schließlich hat er mich gerettet. Obwohl er mich gar nicht ins Meer hätte schubsen müssen. Es hätte gereicht, mir irgendeine Ausrede aufzutischen, als ich ihn am U-Boot erwischte. War wohl eine Kurzschlussreaktion wegzulaufen. Aber dabei hatte er sich bereits so verdächtig gemacht, dass ihm keine andere Wahl blieb, als mich von Bord zu befördern.«
    »Aber jetzt erzähl du mal!«, unterbrach Bob den Zweiten Detektiv ungeduldig. »Was ist da unten eigentlich genau passiert? Was waren das für Dinger, die euch angegriffen haben?«
    Justus blickte zu Carol und Professor Clark. Sie lächelten und nickten ihm aufmunternd zu. Dann begann der Erste Detektiv eine unglaubliche Geschichte zu erzählen.
     
    Vier Tage später standen die drei ???, Carol, Dr. Helprin und Professor Clark an der Reling der ›Wavedancer‹ und blickten den hoch aufragenden Wolkenkratzern von Los Angeles entgegen. Vor wenigen Minuten war die Küste am Horizont aufgetaucht. Nach ihrem Abenteuer bei der Lebrato-Insel war das Schiff sofort umgekehrt. Die Expedition zu den hydrothermalen Quellen war endgültig verschoben worden, denn die ›Deep Quest‹ war ohne gründliche Überholung nicht mehr einsatzfähig. Trotzdem war die Reise ein Erfolg geworden: Die Besatzung hatte ›Ocean Obs‹ hochinteressante Ergebnisse zu liefern.
    »Ich hätte die Riesenkalmare zu gern selbst gesehen«, seufzte Peter. Diesen Satz hatte er in den letzten vier Tagen unzählige Male gesagt. Immer wieder hatten sie sich gegenseitig von ihren Abenteuern über und unter Wasser erzählt, bis am Ende alle Besatzungsmitglieder jedes Detail auswendig kannten – alle bis auf Mr Evans, dessen erste Strafe nicht nur ein provisorisches Gefängnis in einer der Kajüten war, sondern auch die völlige Missachtung, bis er im Hafen von Los Angeles der Polizei übergeben werden konnte.
    »Du wirst sie sehen«, versprach Carol. »Sobald der Film fertig ist.«
    »Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie froh ich bin, dass Sie dabei waren, Miss Ford«, sagte Professor Clark. »Ihre Filmaufnahmen sind von allergrößtem wissenschaftlichen Wert. Sie sind ein
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