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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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nicht mehr werden. Aber sollte eines der Viecher uns angreifen, machen wir die Scheinwerfer wieder aus! Moment noch, ich mache meine Kamera startklar. Diesmal entgeht mir nichts.«
    Als Carol fertig war, schaltete der Professor die Scheinwerfer ein. Das helle Licht blendete sie für einen Moment. Dann sahen sie die kahle Unterwasserlandschaft vor sich. Das Licht reichte nur etwa vierzig Meter weit und verlor sich dann in der unergründlichen Schwärze.
    »Sie sind noch nicht nah genug«, flüsterte Justus und blickte auf das Sonar. »Aber sie haben ihren Kurs geändert und kommen auf uns zu! Gleich müssen wir sie sehen!«
    Die Sekunden verstrichen quälend langsam. Plötzlich schälte sich ein riesiger Schatten aus der Dunkelheit heraus und tauchte in den Lichtkegel der Scheinwerfer.
Architeuthis
    »Wo ist denn Bob?«, fragte Dr. Helprin, als er zusammen mit Kapitän Jason das Brückenhaus verließ und auf Peter zukam.
    Der Zweite Detektiv stand an der Reling und starrte auf den Horizont in der Hoffnung, irgendwo ein Schiff zu entdecken. »Keine Ahnung. Unter Deck, glaube ich. Haben sie sich inzwischen noch einmal gemeldet?«
    »Nein. Aber Mr Serra ist auf der Brücke und überwacht den Sprechkontakt. Wir werden jetzt Leuchtsignale abfeuern. Vielleicht sieht uns ein Schiff in der Nähe. Das ist die einzige Chance, die wir haben.«
    »Das werden Sie nicht tun, Käpt’n!«, rief Mr Evans, der plötzlich am Heck des Schiffes aufgetaucht war, etwa fünfzehn Meter entfernt. Bob stand vor ihm. In einer ungewöhnlich krummen Körperhaltung. Sein Gesicht war merkwürdig verzerrt. Peter fragte sich, was ihm fehlte. Dann erst sah er, dass Evans Bobs Arm auf den Rücken gedreht hatte und ihn mit einer Waffe bedrohte.
    »Käpt’n!«, rief Peter. »Er hat eine Pistole!«
    »Schön ruhig bleiben«, sagte Mr Evans. »Sie alle sollten schön ruhig bleiben.«
    Es war verrückt: Fast die gleiche Szene hatte sich erst vor vierundzwanzig Stunden abgespielt. Nur mit Professor Clark in der Hauptrolle. Aber der hatte keine Geisel gehabt.
    »Was soll der Unsinn, Evans?«, bellte Kapitän Jason.
    »Er hat ein Funkgerät!«, lieferte Bob die Erklärung.
    »Was?«
    »Er hat das U-Boot sabotiert, Peter hat ihn dabei beobachtet.«
    Kapitän Jason und Dr. Helprin verstanden überhaupt nichts mehr. Der Zweite Detektiv erklärte ihnen in kurzen Worten, was geschehen war, ohne von Evans daran gehindert zu werden. »Was haben Sie vor?«, fragte Peter dann. »Wollen Sie Professor Clark und die anderen umbringen?«
    »Das war eigentlich nicht meine Absicht.«
    »Was dann?«
    »Ich wollte das U-Boot. Nichts weiter.«
    »Das U-Boot? Aber warum?«
    »Weil so ein U-Boot eine hübsche Stange Geld bringt«, erklärte Evans. »Vorausgesetzt, man kennt die richtigen Leute, die es einem abkaufen.«
    »Sie setzen drei Menschenleben aufs Spiel, weil Sie ein U-Boot verkaufen wollen?«, fragte Dr. Helprin fassungslos.
    »Das war ein Unfall«, bekannte er.
    »Ein Unfall? Sie haben die ›Deep Quest‹ doch sabotiert!«, rief Peter empört. »Ich habe Sie doch dabei beobachtet!«
    »Ich habe sie nicht sabotiert.«
    »Ach nein? Und warum ist das Ding jetzt im Arsch?«, rief Peter.
    »Weil dieser Idiot Clark voll beschleunigt hat!«, antwortete Evans grimmig. »Sonst wäre alles gut gegangen. Ich hätte gewartet, bis das U-Boot unbewacht ist, und wäre damit verschwunden.«
    »Verschwunden?« Dr. Helprin lachte höhnisch auf. »Wohin denn? Zur Lebrato-Insel?«
    »Zum Festland. Wo mein Auftraggeber wartet.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich, Evans. Das Festland ist sechshundert Meilen weit entfernt! Das hätte die ›Deep Quest‹ niemals geschafft. Die Batterien wären irgendwann leer gewesen. Und nun lassen Sie Bob frei!«
    Evans hielt Bob unbeirrt fest. »Die alten Batterien wären leer gewesen. Aber ich habe andere eingebaut. Die neuen Batterien hätten genug Leistung gebracht, um damit zur Küste fahren zu können.«
    »Das ging wohl schief, Mr Evans«, stellte Peter wütend fest. »Ihre neuen Batterien sind denen da unten um die Ohren geflogen! Wenn sie sterben, tragen Sie die Schuld! Und nun holen Sie endlich Hilfe mit Ihrem Scheiß-Funkgerät!«
    »Damit hier gleich ein Schiff auftaucht und ich festgenommen werde? Niemals!«, rief er grimmig.
    »Ein Schiff wird sowieso bald auftauchen«, antwortete Kapitän Jason selbstsicher. »›Ocean Obs‹ hat uns garantiert Hilfe geschickt.«
    Mr Evans lachte. »›Ocean Obs‹ hat gar nichts! Ich habe mit ›Ocean
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